BitCoin im wirtschaftlichen Kollaps
Warum hat BitCoin Hochkonjunktur in Venezuela?
Publiziert von Angél Martínez am 31. August 2017
übersetzt von @besold
Demonstranten für die Regierung des Nicolás Maduro auf einer Demo gegen Trump in Caracas am 14. August 2017. (Reuters)
Venezolaner kaufen Lebensmittel in einem Supermarkt in Caracas (Reuters)
"Das heißt, nach der anfänglichen Investition für die Ausrüstung, fallen praktisch keine größeren Kosten mehr an. Die staatlichen Subventionen ermöglichen es jedem Venezolaner, der mehrere 'BitCoin-Miner' betreibt, "etwa 500$ netto im Monat herauszuholen", so 'The Atlantic'[2]. Ein Betrag der in Venezuela heutzutage exorbitant erscheint.
Die strenge Kontrolle, die die Zentralbank und die Regierung von Nicolás Maduro ausüben, machen es praktisch unmöglich in andere Vermögenswerte zu investieren. Es gibt Fluchtwerte die sicherer sind, wie etwa Gold, Staatsanleihen, Juwelen und Kunst - aber diese bleiben für die überwiegende Mehrheit der Venezolaner unzugänglich. Das ist einer der Gründe warum die meisten BitCoin-Transaktionen in Südamerika in Venezuela stattfinden. Laut Coin.Dance[3] betrug die Gesamtsumme aller Transaktionen der Kryptowährung im August in Euro umgerechnet fast anderthalb Millionen. "Bei BitCoin gibt es keine Inflation. Es gibt keine Überraschungen: Jede neue Einheit entsteht in einem vorhersehbaren Takt, bis zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft das Maximum an erzeugbaren Einheiten erzeugt worden sein wird. Und da die Wirtschaft auf Erwartungen aufbaut, entspricht das einer extrem sicheren Währung - zumindest in der Theorie, denn noch sind wir weit entfernt von diesem Idealzustand. Die großen Aufwertungen, die wir dieses Jahr in BitCoin erlebt haben, sind das Ergebnis einer spekulativen Euphorie, und ohne Zweifel werden wir wohl mehrere Zyklen von sich bildenden und platzenden Blasen durchlaufen, bevor man von einem gefestigten und sicheren Vermögenswert sprechen können", glaubt Isaac de la Peña. Laut 'The Atlantic'[2] versucht die Regierung die Nutzung von Kryptowährungen einzuschränken. Da in Venezuela keine Gesetzgebung in Bezug auf Kryptowährungen existiert, hat die Polizei einige 'Mineure' unter fadenscheinigen Vorwänden verhaftet, wie etwa "Stromdiebstahl" oder "Schmuggel". Das erste Opfer, Joel Padrón, Eigentümer eines Kurierdienstes, der angefangen hatte BitCoin zu schürfen, um sich ein zusätzliches Einkommen zu schaffen, wurde zu 14 Wochen Haft wegen "Stromdiebstahls" verurteilt. Diese Repressionsmaßnahmen haben andere 'Mineure' wiederum in andere Kryptowährungen getrieben, wie etwa Ethereum, das wesentlich schwieriger aufzuspüren ist.El Confidencial (Spanien) - »Bitcoin ante el colapso económico: ¿por qué la criptomoneda está en auge en Venezuela?«
[1] Der BitCoin-Preis im September 2017 schwankte grob zwischen 3.000$ und 5.000$.
Quelle: CoinMarketCap.com
[2] Originalartikel auf Englisch auf TheAtlantic.com: »Big in Venezuela: BitCoin Mining«.
Der übersetzte Artikel findet sich in diesem Blog auf Steemit: »Groß in Venezuela: BitCoin Mining«.
[3] CoinDance ist ein Gemeinschaftsprojekt welches Statistiken und Dienstleistungen rund um BitCoin anbietet.
Sehr schön und gut für die Menschen da unten. Hoffe das setzt sich dort durch. Der Dollar Schwarzmarkt ist auch kein Dauerzustand dort...
@malos10 ist in Venezuela - und hier auf Steemit. Er schreibt immer von dort über die Zustände und benutzt einen Teil der Einnahmen von Steemit um Essen und Kleider an Obdachlose dort zu verteilen. Ich finde, das ist auch ein sehr schönes Beispiel für die Möglichkeiten, die Kryptowährungen eröffnen. So etwas gab es vorher nicht.
@originalworks