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RE: Warum wir wir für unser Kind eine alternative, freie Schulbildung bevorzugen

in #deutsch6 years ago

Die Idee klingt durchaus spannend. Jedoch sehe ich hier die Gefahr, dass solch ein Kind, wenn es eben nicht unbedingt alles lernen möchte was später wirklich wichtig ist, irgendwann den Anschluss verliert, und/oder als Erwachsener entweder dann deutlich weniger Chancen hat oder Dinge lernen muss. Was als Kind ja deutlich einfacher ist.

Ich spreche da aus Erfahrung, trotz deutscher Schulpflicht. Ich was als Ternager ziemlich faul und musste mein Abi dann im zweiten Versuch per Abendachule nachholen. Dafür trete ich mir heute noch selbst in den Arsch. Und hätte ich in der Schule nicht den nötigen Druck gehabt, wäre ich komplett abgestürzt. Und das trotz, ich finde das Wort doof, "Hochbegabtheit".

Und genau diese Hochbegabtheit ist ein weiteres Hinderniss. Ich kann mir Dinge zwar recht schnell selbst beibringen, hab aber auch an fast allem Interesse. Und hier den Fokus auf einer Sache zu halten, habe ich, zumindest bin ich davon überzeugt, der deutschen Schulpflicht zu verdanken. Manche Dinge muss man tun, obwohl sie keinen Spass machen. Damit bin ich bis hierher dann doch recht erfolgreich durchs Leben gegangen.

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Dankeschön für deinen Kommentar😊🙏 jede einzelne Meinung ist wichtig, auch wenn sie etwas auseinander Gehen.

Lg DieReiseRitter

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Dafür sind Diskussionen da.
Grundsätzlich sag ich ja, dass ich diese Idee spannend finde. Und man muss sich zu jedem Thema immer beide Seiten anschauen. Wenn einen nachher Dinge überraschen, weil man sich vorher keine Gedanken gemacht hat, wirds schlimm. Wenn man mit gutem Gewissen an eine Sache heran geht muss man sich nachher auch nichts vorwerfen.

Hallo,
du bist eben ein Paradebeispiel dafür, dass das Schulsystem nicht optimal funktioniert. Würde hier der einzelne Mensch wichtig sein, so wäre die Hochbegabung gefördert worden. Aber in der Schule ist jedes Kind unterfordert/ überfordert, weil es nicht dem natürlichen Lernen entspricht. Sensible, hochbegabte Kinder fallen da schnell mal hinten runter.
Ich bin überzeugt davon, dass Kinder nicht einfach aufhören zu lernen und sich gehen lassen. Das sind Folgen unseres Schulsystems.
Du schreibst selbst, dass du dann dein Abi in der Abendschule nachgeholt hast. Klar war das mühselig, da wahrscheinlich auch noch gearbeitet wurde. Dennoch bestätigt es den Fakt, das wir dann lernen, wenn wir es für nötig halten und es wollen...Und eben nicht, dann es es amdere für sinnvoll halten. Genau deswegen hat schulisches Lernen bei dir nicht funktioniert... Seh es mal aus der Perspektive 😉
An etwas dran zu bleiben, ist meiner Meinung nach elterliche Aufgabe. Du hast recht, dass Menschen das lernen müssen! Es ist wichtig Durchhaltevermögen, auch bei ungeliebten Dingen zu behalten. Aber auch das lässt sich selbst lernen. Fokus auf das Ziel ist der wichtigste Aspekt. So kann Durchhaltevermögen erlernt werden... Auch wenn ein Interesse an allem besteht! Das ist toll!
Lg Justyna - DieReiseRitter

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Du sagst es hier schon selbst, dass die Eltern einen großen Teil dazu beitragen müssen. Und hier liegt ein weiteres Problem. Vielen Eltern ist das, auch wenn es doof klingt, zu viel. Ich habe selber auch einen hochbegabten Sohn. Und es gibt Tage, da geht er mir sprichwörtlich auf den "Sack".
Hier merke ich erst wie schwierig das ganze wirklich ist. 😅
Da ist man auch schon mal froh, wenn jemand hilft.
Aber auch hier hast du Recht. Die Schule ist absolut nicht in der Lage hier ausreichend auf meinen Sohn einzugehen.

Aber ich denke, dass dieses auch Ausnahmen sind. Grundsätzlich wäre ich für eine Eliteförderung. Und ich meine nicht die des Geldes, sondern des Wissens. Jedes Kind kann etwas. Und das muss ins Schulsystem rein. Es gibt Dinge die jedes Kind können muss. Darüber hinaus müssen Talente verstärkt und gefördert werden.
Leider klappt das, auch nur bedingt, fast ausschließlich auf speziellen Internaten. Aber möchte man sein Kind aus der Hand geben?

Und mein Kind alleine zu Hause unterrichten möchte ich auch nicht. Ich kann zwar viel, aber ich kann es anderen nicht beibringen. Das würde mit meinem Sohn in Mord und totschlag enden. 😉

Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile. Einen optimalen Weg gibt es hier leider nicht.

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen das ihr mit eurem Weg erfolgreich seit.

PS.: ich bin auch absolut nicht dagegen. Auch wenn es vielleicht im ersten Moment so klang. Für mich wäre es aber nicht umsetzbar.

Jedoch sehe ich hier die Gefahr, dass solch ein Kind, wenn es eben nicht unbedingt alles lernen möchte was später wirklich wichtig ist, irgendwann den Anschluss verliert, und/oder als Erwachsener entweder dann deutlich weniger Chancen hat oder Dinge lernen muss.

Das ist so eine Sache, die ich bei einigen Kindern und jungen Leuten erlebt habe, die als kleine Kinder als "geistig zurückgeblieben" eingestuft wurden. Die holen das einfach nie wieder auf und es kümmert auch keinen, ob sie nicht doch in der Lage wären, mit 12 oder 14 jetzt doch endlich mal Lesen und das Einmaleins zu lernen.
Ich bin sehr froh, daß mir das erspart geblieben ist; es war aber echt knapp.

Auch für dich gilt mein oberes Kommentar. Du bist scheinbar auch Hochbegabt und doch dem System ergeben... Wäre unsere Schulbildung anders, so hättest du dich noch freier entwickeln können. Eigene Rückschlüsse zu ziehen, wäre noch leichter geworden. Schließlich stehen ALLE Informationsquellen in einer menschenbefürwortenden Welt für alle bereit. Nicht nur Systembefürwortende Literatur... Daher hast du das angebotene Wissen auch nur so aufgesaugt. Aber du schreibst selbst, das es knapp war und nach hinten hätte los gehen können... Glück gehabt! Vielleicht auch engagierte Eltern! Nicht alle haben dieses Glück. An wem liegt es nun? An den Kindern, die nicht genug Biss haben? An den Eltern? Am Schulsystem, welches nicht kindgerecht ist? Was denkst du?
Lg Justyna - DieReiseRitter

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Ich habe mich so frei entwickelt, wie es mir möglich war. Dank des Schulsystems, ja.
Ich hatte keine Empfehlung für die Regelschule, als ich 5 war.

Ich denke daher nicht, daß wir von derselben Sache reden.

Wenn man die richtige Motivation findet kann man eigentlich alles lernen. Es ist als Kind nur sehr viel einfacher.

Die passende Motivation zu finden wird, je älter man wird aber eher zur Challenge. Wenn man immer "der Idiot" war, wird es irgendwann schwierig aus dieser Rolle heraus zu kommen. Man entwickelt für sich selber Muster die ab einem gewissen Punkt den Autopiloten übernehmen. Veränderung tut ab diesem Punkt dann weh.

Genau! Alles hängt damit zusamnen, welche Entwicklungen wir in der Kindheit gemacht haben. Blöderweise hängt uns dies fast ein Leben lang nach. Deswegen ist Kindesentwicklung ein wichtiges Thema, welches uns alle betrifft... Deine Erfahrungen haben dich stark eingeschränkt. Welches Potenzial steckt in dir und was hätte man daraus machen können? Ich glaube dir, dass es nun schwer ist aus seiner Rolle rauszukommen. Genau deswegen ist die Bildung und Entwicklung der Kinder so unsagbar wichtig.

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Und wer garantiert das Eltern alles richtig machen. Ich glaube euch das ihr da hinterher seit, aber wievielen Eltern ist das zu viel?
Wenn wir zum Elternabend gehen sitzen da Eltern von acht Kindern. Da bin ich froh das es Schulpflicht gibt. Was würde aus diesen Kindern sonst werden?