Soweto
Als Tourist ist es ziemlich schwer alleine in den Townships unbehelligt rumzulaufen. Ich empfehle, nicht alleine Soweto zu erkunden. Die Menschen dort sind arm und Arbeitslos und haben somit ständig den Druck irgendwie über die Runden zu kommen. Es gibt aber genug sichere Gelegenheiten ein bisschen Soweto Luft zu schnuppern.
Aus Respekt machte ich sehr eingeschränkt Fotos. Wäre ich in dieser Situation hätte ich keine Freude daran wenn irgendwelche reichen Touristen von meinem Elend Fotos machen würden.
1. Die Soweto tour mit dem Bus.
Am GoldenReef Casino kann man mit einem Minivan eine kleine Tour durch Soweto machen und gelangt somit zum Hector Pieterson Museeum auch das Haus von Nelson Mandela ist dort in der nähe. Selbstverständlich mit Touristischen angeboten von Getränken und allerlei Gegenstände die für Touristen zu kaufen sind. Der ganz normale Abklatsch.
2. Privat Guide
Am Hector Pieterson Musseum gibt es einige Guides die Touren anbieten. Vor Ort sind auch Leute die über die Geschichte von Soweto aufklären, es wird auch erklärt das Soweto nicht eine Gegend ist die man als Weisser Tourist alleine erkunden sollte, es ist klug in unmittelbarer Umgebung zu bleiben. Es sind oftmals junge Menschen die die Apartheid selbst nicht miterlebt haben, dennoch aufklären, doch Ihre Eltern waren dabei. Es ist für Aussenstehende sehr schwer nachzuvollziehen, was es wirklich bedeutete in diesen Jahren als Schwarzer im eigenen Land von einer Minderheit unterdrückt zu werden. Die 4h Tour mit dem Private Guide alleine war eine wirklich tolle Erfahrung und kann es nur Empfehlen, zusätzlich unterstützt man dort die Locals. Ich fühlte mich stets sicher mit dem Guide.
Die Tour mit dem Bus ist etwas oberflächlich und gibt kaum Einsicht in das wahre Soweto. Etwas was mir in Gedanken geblieben ist auf dieser Tour, wurde so erklärt. Viele Kriminelle haben dort keine Angst vor der Polizei! Die Polizei geht ungern nach Soweto. Das einzige was Kriminelle dort wirklich fürchten ist das MobPunishment. Bedeutet die Bewohner von Soweto bestrafen ihre Kriminellen selbst, oft härter als es das Gesetz erlaubt. Wir Touristen geniessen einen Schutz da wir Geld bringen und die Bewohner von Soweto eine Sicherheit vermitteln wollen und entsprechend hart reagieren wenn Touristen beraubt werden. Dennoch sollte man nicht alleine rumlaufen. Es wird viel über die Entstehung von Soweto erklärt. Natürlich auch über Nelson Mandela der wirklich alles und jeden geprägt hat. Dazu mehr als ich den Constitution Hill besuchte.
Auszug aus Wikipedia
Als Ausgangspunkt zur Errichtung der südwestlichen Townshipsiedlungen Johannesburgs wird eine im Jahre 1900 erfolgte Deklaration angenommen, nach der die innerstädtische Siedlung Burghersdorp und die angrenzende Indian Location zum Insanitary Area (deutsch wörtlich: unhygienisches Gebiet; gemeint ist: Gebiet mit sanitärer Unter(Nicht-)versorgung) erklärt wurde. 1902 setzen die Behörden eine Kommission zur Untersuchung jener Quartiere ein, die offiziell Verbesserungsvorschläge für die bestehenden sanitären Verhältnisse erarbeiten sollte. Der Johannesburger Stadtrat (Johannesburg City Council) sah in dem zentrumsnahen Gebiet jedoch ein Areal, das als Slumgebiet an dieser Stelle viel zu wertvoll sei und hatte bereits im September 1903 die Enteignung der Grundstücksbesitzer vollzogen. Es fehlte bisher nur ein Plan, in welchem Stadtgebiet die 1600 indischen und 1400 schwarzen Einwohner neu angesiedelt werden konnten. Als im März 1904 in den Johannesburger Slums Coolie Location, Kaffir Location sowie Brickfields (später Burghersdorp, heute Stadtteil Newtown) die ansteckende Beulenpest ausbrach, gewann der Umsiedlungsplan eine zwangsläufige Dynamik. Die hier lebende arme Bevölkerung bestand aus Europäern, Schwarzen, Indern und Coloureds.
Die Fotos wurden vom Oppenheimer Tower aus gemacht. Man sieht bis an den Horizont diese Townships. Bis an den Horizont. Eine unvorstellbare Dimension!
Das leben in Soweto ist nicht einfach, die Not macht erfinderisch. Man wird sich oft die Augen ungläubig reiben wenn man sieht wie verdammt krass Kreativ diese Menschen sind. Angefangen mit Kunst aus Aludosen, Beton, Holz oder einfachen Steinen. Ich habe echt Respekt vor dieser Kreativität es gibt unzählige Ideen. Meistens entsteht diese Kreativität aus Not und Armut. Ehrlich gesagt gibt es auch viele die ihr Elend einfach hinnehmen und dahin vegetieren und sich über die Regierung aufregen. Es sind oft die älteren Generationen die innerlich Aufgegeben haben. Die Junge Generation und das spührt und merk man, wollen Veränderung und ihren Beitrag dazu leisten. Das viele in die Kriminaliät oder junge Frauen in die Prostitution abrutschen ist leider tatsache. Jungen Menschen werden manipuliert und ihnen erscheint dieser Weg oft einfacher. Das man dabei erschossen oder abgestochen vergewaltigt wird und in irgendwelchen Gossen endet wird ausgeblendet. Es schwingt viel Geschichte mit wenn man sich dort aufhält. Es prägt ziemlich alles, inklusive das Leben der Menschen dort, auch 30 Jahre nach der Apartheid.
Mit dem Privat Guide konnte man sich Problemlos abseits der Touristenzone aufhalten, man sieht ein bisschen hinter die Kulissen des Tourismus. Ich war alleine mit ihm Unterwegs, man kam dem Groove von Soweto näher als sonst. Der Guide ist dort geboren und aufgewachsen. Man erhielt ein bisschen Einsicht in das Leben eines Sowetoianer. Man grüsst sich und freut sich darüber das er einem Weissen aus Europa "OverSeas" wie mir, Soweto näher bringen konnte. Alle fragten mich natürlich woher ich komme und wie es mir in Südafrika gefällt, speziell in Soweto. Ich war wirklich erstaunt über diese Freundlichkeit. Kinder sprangen dem Fahrrad nach und wollte mir die Hand schütteln, mit mir reden oder Spielen. Cool war es mit ihm etwas Gras zu rauchen, Dakka nennt man es dort. Es ist natürlich allgegenwärtig in Soweto und es wird überall Joints geraucht. Wo man auch hinkommt es riecht friedlich nach Gras "Dakka". Auf einem Parkgelände sassen wir und tranken ein Bier und rauchten ein paar Joints, seine Kollegen und freunde unterhielten sich. Da Englisch gesprochen wurde konnte man dem Gespräch auch folgen. Geldsorgen überall und Arbeitslosigkeit prägten das Gespräch. Sie würde gerne Arbeiten wenn es den auch Arbeit gäbe. Man unterstützt sich dort gegenseitig. Bedeutet.... Da der Guide mit mir Geld verdient, würden viele Kollegen ihn nachher um Geld bitten. Das ist eben so in Soweto erklärte er mir. Es gibt auch diejenigen die Neidisch sind auf ihn. Denn er macht gutes Geld mit Touristen. ca 500 Rand bezahlte ich. ca 35.-chf... für uns ist das nicht viel aber in Soweto kann man damit ein paar tage oder Wochen gut über die Runden kommen. Dies weckt natürlich Begehrlichkeiten. Am Schluss des Tages gingen wir zusammen in die Soweto Brauerei.
Die Soweto Brauerei ist Cool. Seit 2014 wird dort gebraut, mittlerweile würde ich sie als eine etwas grössere kleinbrauerei beurteilen 20 Hektoliter. Wirklich ein Schmuckstück und es werden nur Menschen angestellt aus Soweto. Sie entstand aus einem Projekt und wuchs stetig und wurde auch gefördert. Ein tolles Projekt mit Musik und Biergarten ein Schmelztiegel für Kultur uns Einigkeit. Ich konnte dort 5 verschiedene Biere probieren mit meinem Guide. Er geht mit fast allen seinen Tourbuchern zur Brauerei man kennt ihn und ich durfte ein bisschen hinter die Tresen schauen. Ausser Gärtanks sieht man nicht viel mehr. Jedoch die freude das ein aussenstehender zu Besuch kommt ist gross. Wirklich ein Ort den ich sofort mochte kann ich nur empfehlen!
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