Liebe Hobbyastronomen und Verschwörungstheoretiker,
Erst in den frühen 1990er Jahren wurden die ersten Planeten außerhalb des Sonnensystems entdeckt1, aber seither ging es Schlag auf Schlag. 2022 wurde der 5000. Exoplanet gefunden und es werden fast täglich mehr. Mit Stichtag heute (25.Feb.2025) führt die Exoplaneten-Datenbank der NASA genau 5840 bestätigte Planeten (die in unserem Sonnensystems nicht mitgezählt)!
Als bestätigt gilt ein Planet nur, wenn er mit 2 verschiedenen Methoden, unabhängig voneinander entdeckt und in einem Journal mit peer-review publiziert wurde2.
90% der bisherigen Exoplaneten befinden sich in einem nur "kleinen" Areal innerhalb weniger 1000 Lichtjahre rund um unser Sonnensystem. Da wir 30.000 Lichtjahre entfernt sind vom Zentrum der Milchstraße, kann man sich gut vostellen, wieviel mehr an Exoplaneten noch ihrer Entdeckung harren. Neueste Schätzungen gehen von 100-200 Milliarden aus - allein in unserer Galaxie!
made with MidJourney
So weit, so gut, aber jetzt kommt das eigentlich Interessante!
Die Exoplaneten sind sehr verschiedenartig, von kleinen, felsigen wie unsere Erde über Gasriesen von der mehrfachen Größe des Jupiters bis hin zu ganz neuen Planetenkategorien wie den "Heißen Jupitern"3. Diese Heißen Jupiter wurden übrigens in den 1990ern als erste gefunden, da sie ihre Zentralgestirne in sehr nahen Orbits umkreisen (weswegen sie auch so heiß sind) und diese Sterne daher einen charakteristischen, periodischen "Wackler" (wobble) in ihrer Helligkeit aufweisen, der leicht messbar ist. Weil aber die ersten gefundenen Exoplaneten alles Heiße Jupiter waren, darf man trotzdem nicht davon ausgehen, dass diese sehr häufig vorkommen (in unserem Sonnensystem gibt es z.B. keinen), weil sie eben leicht zu finden sind, ein klassischer Fall von "detection bias" (auf deutsch ca. Verzerrung durch die Auffindungswahrscheinlichkeit). Erst das 2009 gestartete Weltraumteleskop Kepler4 fand mit einer anderen Methode tausende Exoplaneten, unter anderem die ersten erdähnlichen (bis ihm 2018 der Treibstoff ausging). Die Hälfte aller von Kepler beobachteten sonnenähnlicher Sterne hatten zumindest einen Planeten! Und viele davon umkreisen ihre Sterne in wenigen Wochen, nicht in Jahren wie in unserem Sonnensystem! Das kann aber auch eher darin begründet sein, dass Exoplaneten mit sehr langer Umlaufzeit schwieriger zu finden sind. Dass die Planeten unseres Sonnensystems alles "Ausreißer" sind aufgrund ihrer überlangen Umlaufzeit, scheint nicht sehr wahrscheinlich zu sein.
Untersucht wird diese Fülle an Planeten von einem noch jungen Zweig der Astronomie, der "Exoplanetendemographie", die dem Datenmaterial mit statistischen Methoden zu Leibe rückt.
Dabei zeigt sich eine auffallende Lücke in der Größe der bisher gefundenen Planeten. Planeten mit einem ca. 1,5- bis 2-fachen Erdradius waren verblüffend selten ("radius gap" genannt). Wesentlich seltener als kleinere oder größere Planeten! Ein detection bias kann in diesem Fall ausgeschlossen werden. Es muss also einen Grund für die Lücke bzw. das in Diagrammen sichtbare "Tal" geben:
Quelle
Die Astronomen bieten dafür mehrere Theorien an, darunter Photoevaporation5 und "Core-Mass-Loss" (Verlust der Gashülle eines Planeten durch die Strahleneinwirkung seiner Sonne oder seines eigenen Kernes in einer frühen Phase der Planetenbildung). Sie vermuten also, dass etliche Gasriesen von einer Größe etwas kleiner als unser Neptun (sog. "Sub-Neptuns") nicht genug Masse hatten, um ihre Gashülle zu halten und sie ihre Hülle durch diese zwei Effekte verloren haben und zu "Supererden" schrumpften (Planeten mit 1,25- 1,5fachem Erdradius, im Diagramm der Berg links vom Tal), die dadurch entsprechend häufiger anzutreffen sind. Der Berg rechts vom Tal sind dann schon kleine Gasriesen vom Neptuntyp mit Gashülle, die mit zunehmender Größe seltener werden.
Für Photoevaporation und Core-Mass-Loss spricht, dass der Radius Gap kleiner wird, je größer die Umlaufzeit des Planeten um seine Sonne ist (orbital period, x-Achse im Diagramm, die y-Achse gibt die Planetengröße an):
Quelle
Warum? Planeten, die näher an ihren Sternen liegen (und daher im Schnitt eine kleinere Umlaufzeit haben), sind einer intensiveren Strahlung ausgesetzt und müssen massereicher sein, um mit intakter Atmosphäre zu überleben. So erklären es zumindest die Astronomen2.
Ich, als komplett fachfremd, kann das alles nicht ganz nachvollziehen. Es mag so sein oder auch nicht. Als Science-Fiction-Leser hätte ich jedenfalls noch eine alternative Erklärung anzubieten:
Kannst Du Dich noch an die Drei-Sonnen-Trilogie erinnern, deren erster Teil kürzlich von Netflix verfilmte wurde? Darin wird die "Dunkler-Wald-Theorie"7 vertreten, die davon ausgeht, dass das Universum voller gefährlicher Zivilisationen ist, die umherstreifen und jegliche neu aufkommenden Zivilisation vernichten, da diese dazu tendieren, sich auszubreiten und dabei Ressourcen zu verbrauchen, die Masse im Universum aber konstant ist. Diese düstere Theorie erklärt auf elegante Weise das Fermi-Paradoxon8 (warum es keine Spuren von Ausserirdischen gibt, obwohl die Milchstraße doch so viele Sterne und Planeten enthält). Der, der nicht still ist, sondern z.B. Signale ins All sendet, wird ausgelöscht. Das könnte auch den Radius Gap erklären: Planeten, auf denen sich intelligente Lebewesen entwickelt haben und die nicht vorsichtig genug waren, "den Ball flach zu halten", wurden vernichtet (und ihre Planeten gleich mit). Warum es vor allem solche mit 1,5- bis 2-fachem Erdradius getroffen hat? Nun, eventuell ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sich dort Zivilisationen entwickelt haben! Kleinere Planeten (wie unserer Erde) könnten eventuell zu wenig Ressourcen haben, um die dann zu sehr gestritten wird, was die Entwicklung der Raumfahrt stark behindert.
Was meint Ihr dazu?
Quellen:
(1) https://www.scientificamerican.com/article/the-sky-is-full-of-stars-and-exoplanets-too/
(2) https://www.scientificamerican.com/article/exoplanet-census-identifies-missing-planets-gap/
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Hot_Jupiter
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Kepler_(Weltraumteleskop)
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Photoevaporation
(6) https://astrobites.org/2020/12/30/mind-the-gap-investigating-a-potential-cause-of-the-exoplanet-radius-valley/
(7) https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkler-Wald-Hypothese
(8) https://de.wikipedia.org/wiki/Fermi-Paradoxon
Posts eventuell von Interesse:
Wird unser Sonnensystem von Aliens beschützt?
Leben wir in einem schwarzen Loch?
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Die 'Dunkle Wald Theorie' finde ich interessant, doch ich glaube dass diese Zivilisationen möglicherweise nicht unbedingt bösartig sind, sondern unsere Menschheit mehr als amüsantes Spielzeug ansehen und uns nur lachhaft empfinden. Um das zu beschleunigen haben sie uns irgendwie mit kollektiver Dummheit 'bestrahlt' (wie auch immer es ihnen möglich ist) und lachen sich einen Ast darüber wie wir uns gerade in den letzten Jahren entwickelten, besonders auf politischer Ebene (besonders arg seit 2020).
Ich denke da auch an 'Microcosmic God' https://en.wikipedia.org/wiki/Microcosmic_God und 'Pocket Universe' - ich konnte mich nicht so genau erinnern, denke ich habe diesen SF Roman vor langer Zeit gelesen. Gesucht habe ich im Internet auf Englisch.
Microscopic God - AI on Nightcafe by Otto Rapp
Prompt: Microscopic God in Bogomil's Universe, concept by Theodor Sturgeon - “He had never graduated from any college or university because he found them too slow for him, and too rigid in their approach to education. He could not get used to the idea that perhaps his professors knew what they were talking about.”
Eventuell. :)
Ich spekuliere einfach mal mit: Eventuell würde aber auch die dort herrschende 1,5mal größere Gravitationsbeschleunigung* die Entwicklung von Leben eher erschweren?
Außerdem müssten auf solchen Planeten lebende Zivilisationen stärkere Triebwerke entwickeln, um überhaupt ihre Atmosphäre verlassen und Raumfahrt betreiben zu können ... Aber gut, bleibt die Frage, wie schwerwiegend sich solche Nachteile in der Realität auswirken würden ...
g = Gravitationsbeschleunigung
G = Gravitationskonstante
M = Masse des Planeten
r = Radius des Planeten
Ein Planet mit dem 1,5fachen Radius der Erde hätte (bei gleicher Dichte) eine 3,375 Mal größere Masse:
Für g hieße das:
Wieso Nachteil? Die Evolution hätte das sicher so eingerichtet, dass für diese Aliens ihre Schwerkraft genauso normal wäre wie unsere für uns.
Es würden z. B. massivere Skelette benötigt und mehr Energieaufwand, um sich zu bewegen.
Die Atmosphäre wäre wohl dichter, bei höherem Luftdruck.
Wie gesagt müssten Triebwerke mehr leisten, um Raketen/Raumschiffe gegen die Gravitation ins All zu befördern. Ich vermute, dass diese Punkte die Evolution und die darauf folgende Entwicklung von Raumfahrttechnologie eher verlangsamen als beschleunigen würden.
Sicherlich sind das alles überwindbare Nachteile, aber das gilt m. E. auch für die Ressourcenknappheit auf der Erde.
Verstehe aber bitte meinen Kommentar nicht als Behauptung von irgendetwas, sondern eher als gedankliche Anregung.
Deine Idee ist durchaus interessant und auch kreativ, aber ich persönlich verorte sie (nach derzeitigem Kenntnisstand) dennoch in den Sphären absoluter Spekulation. :-)
Natürlich reine Spekulation.
Ja, der Energieaufwand wäre größer, aber ein Planet mit mehr als der dreifachen Masse der Erde hätte auch weit mehr Resourcen (Bodenschätze,...). Und wenn alles größer und schwerer (und leistungsfähiger) ist, dann hat das doch auch einen Startvorteil, insb. wenn es in Richtung Besiedelung anderer Planeten geht...
Sorry I am not a German speaker, but used some tools to translate for me! I think you brought good points, and it makes sense your discussion about gravity. I am far from being a physicist, but I have been reading about how gravity influences the universe. So it makes sense your questioning, but I think that stayoutoftherz was more playing with the imagination, anyways good thoughts about the topic!
Thank you!
Sure, everything is fine, it's just a nice exchange of ideas and thoughts.
The 'Dark Forest' hypothesis is rather interesting anyway!
I am also a lay in this type of topic, especially when we are not seeing completely the truth. I heard once a podcast, an exoplanet researcher was telling how they "see" , it is mostly by spectrography, how some machines detect light. That is crazy, And remember that we are seeing the past in these places since they are many light years ago ! Anyways, interesting theory about civilizations that are being extinguishing and making their planets disappear hehe
da bin ich beruhigt... Unsere Zivilisation wird sicherlich nicht als bedrohlich wahrgenommen von einem intelligenten Alien :p
Trump und Weidel waren es, Merz auch, die haben da was verschoben :-)
Das Universum ist schon faszinierend... Vor allem als Laie liest sich das oft so interessant, obwohl man die Hälfte nicht versteht 😂
Danke für den Buch-/Serien-Tipp mit der Drei-Sonnen-Trilogie, werde ich mir mal anschauen!
Vieleicht erübrigt sich die Forschung und die Mutmaßungen schon bald - nämlich wenn uns Betelgeuze um die Ohren fliegt. Nicht der Typ im gestreiften Anzug, sondern die rote Riesensonne, ca 650 Lj. entfernt, die gerade im Begriff ist zur Supernova zu werden. Denn ob 650 Lj. weit genug ist um sicher zu überleben weis niemand genau. Vieleicht regnet es ja nur Goldstaub. Oder wir werden gegrillt. Wir werden sehen... und zwar schon recht bald. Dem Putin würde ich es ja gönnen... :)
Angeblich besteht für uns keine Gefahr.
Das haben die Dinosaurier wahrscheinlich auch gedacht.... :)
Die Planeten sind nur Lichter am Himmel. Sie können jetzt eine leistungsstarke genug Kamera kaufen (P900 oder P1000), um es selbst zu überprüfen (verify, don't trust). Werfen Sie selbst einen Blick hier, diese Playlist zeigt sie alle Sterne:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLZybrGHNhaayuyHLXuxm0l2yhDn4iI8m4
OK, aber geht hier um die Planeten, nicht die Sterne :)
Und was hat die NASA damit zu tun?
Wo Du es gerade erwähnst - was wird Elon Musk wohl mit der NASA machen? Viel vorzuweisen haben die ja nicht in letzter Zeit. Ob die wohl auch aufgelöst werden, wegen Geldverschwendung?
Schwer vorauszusehen. Er ist ja mit SpaceX sowohl Konkurrent als auch Kunde der NASA. Jedenfalls ist er sehr an der Weltraumexploration interessiert, also wird er die NASA eher nicht kaputtsparen.
Die Playlist zeigt die Planeten. Nasa lügt und jetzt übernimmt SpaceX.
Womit lügt die NASA?
über alles. oder hast du noch nicht gemerkt?
Über Einiges, aber "über Alles" ist übertrieben
!discovery 30
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planet problems
Sieht so aus, als wären wir auf der gleichen Seite, ich habe mir gestern Abend einen Film über die NASA angesehen, in dem die Geometrie den ersten Mann in den amerikanischen Weltraum gebracht hat, mit den Berechnungen von 3 Negerinnen. der Film ist episch.
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ohk noted
!PIZZA
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