Kreative und / oder intelligente Menschen haben einfach ein viel weiteres Variationsspektrum, wie sie Fehler machen bzw. kosten diese einfach viel mehr und länger und häufiger aus als die Stinos, die stinknormalen Menschen
I have not failed. I´ve just found 10000 way that don´t work
So Edison.
Was für eine Leistung. Und ich glaube, dass er wirklich einer der Experten im Scheitern und falsche Wege gehen war. Vielleicht nicht so geübt, wie Du oder ich. Aber schon Champions League im Versuch und Irrtum (mit Betonung auf Irrtum).
Was unterscheidet jetzt Edison von anderen "Versagern" ?
Nun, er gab nicht auf. Die Misserfolge des Alltags bzw. bei der Entwicklung von neuen Ideen, hat er gerade nicht als persönliches Versagen gesehen. Sondern es als Herausforderung verstanden, dass man es beim nächsten Mal nochmal besser machen muss. Und dann ganz sicher erfolgreich sein wird.
ich bin sicher nicht Edison
Aber ich war beispielsweise in der Schule in Rechtschreibung unglaublich kreativ, wenn ich ein Wort nicht mehr wusste. Und leider war es häufig so, dass mir das bei scheinbar total einfachen Wörtern passierte.
SCHIFF wäre so ein Wort. Eigentlich kann man das doch nicht falsch schreiben. Bis mein Gehirn auf die Idee kommt, dass man es vielleicht gerade weil es so einfach geschrieben ist, doch nicht so schreibt. Dass es vielleicht nur mit einem F oder vielleicht auch ohne S schreibt ? Oder mit 3 F (wie in Schifffahrt). Nein, doch nicht. Oder doch ?
Und prompt ist man in der Verunsicherungs-Falle. Mein Gehirn kommt dann in eine Art Irritationsmodus. Schneegestöber im Kopf.
Kreative Menschen sehen das als Chance. In der Rechtschreibung würdigten meine Lehrer in der Grundschule (und leider auch einige Blogleser) meine Flüchtigkeitsfehler im Sinne einer kreativen Weiter- und Neuentwicklung der deutschen Sprache irgendwie nicht angemessen.
Später habe ich sehr häufig gerade aus diesen Situationen dann plötzlich völlig neue Verbindungen gesehen. Verbindungen bzw. Assoziationen, die für neurotypische Menschen überhaupt nicht sichtbar sind bzw. waren. Die man ihnen aber auch irgendwie so schlecht erklären kann. Weil sie doch so offensichtlich sind.
Und wer sie nicht sieht bzw. so wahrnehmen kann, dem kann man es eigentlich auch nicht erklären.
Viele Worte um NICHTS
Früher habe ich dann versucht, viele Worte zu verlieren. Also ausgiebige Erklärungen. Vermutlich wurde das eher als Ausflüchte bzw. Ablenkung vom eigenen Scheitern von der Aussenwelt wahrgenommen. Oder sie waren überfordert, von den verschiedenen Ebenen der Erklärung. Ich habe dann eine Lösung des Problems eher von ganz vielen Beobachtungs- und Erklärungsebenen versucht zu beschreiben.
Nur wenige Menschen haben das nachempfinden können. Noch weniger vermutlich verstanden.
Ich bin heute noch Lehrern dankbar, die mich aber so genommen haben. Die irgendwie verstanden haben, dass dahinter kein Volltrottel steckt. Sondern die mir das Gefühl gegeben haben, dass ich was kann.
Warum schreibe ich das ? Mein Sohn soll jetzt mal ausnahmsweise ein sehr gutes Zeugnis nach Hause bringen. Uns geht es wirklich nicht um die Noten. Aber er hat endlich Lehrer gefunden, die hinter dem Scheitern auch die Intelligenz sehen. Die spüren und verstehen, dass gerade in den angeblich Gescheiterten vielleicht die GESCHEITEN stecken.
Never give up...
Das ist wirklich ein sehr einfühlsamer und schöner Text, mit dem du vielen Menschen aus dem Herzen sprichst. Vielen Dank für die Mühe und Zeit, die du dort reininvestiert hast!
Danke für das Lob !
Du schreibst mir aus der Seele!
Danke für diesen Artikel! upvote, resteem, follow, die einzig möglichen Konsequenzen dafur! ;-)
Zum Thema scheitern: in Japan kann ein Geschäftsmann erst Erfolg haben, wenn er mindestens einmal in Konkurs gegangen ist, soweit ich das mitbekommen habe!
Ich wollte mich mal auf Millionäre spezialisieren. Weil ich Fokus von einem Psychologen gelesen hatte, der das machte. Und den ich eigentlich für ziemlich doof in diesem Bereich ansah. Leider landen bei mir eher die finanzarmen gescheiterten Chaoten. Die sind aber netter und kreativer als die reichen Schösel. Wobei ich immer noch nichts dagegen hätte, ein blockchain basiertes Psychotherapie-Unternehmen für Bitcoin-Millionäre zu machen :-)
Geniale Idee! Bei dem derzeitigen Kurs bestimmt überfüllt! ;-)
Ja, aber die Vergessen dann alle die Anmeldeformularien. Reich werde ich davon auch nicht.
Na ja... Einige Menschen (ich) lernen aus Fehlern nicht. Bzw. man muss sie solange wiederholen, bis man sie aus dem EFF-EFF kann.
Leider haben ADHSler etwa 10-20 mal Wiederholungen nötig was diese Form von Lernen angeht im Vergleich zu Stinos
Das kenne ich auch. Man sitzt an einem Text, einen Brief oder einem anderen Schriftstück und hat auf einmal ein schwarzes Loch im Kopf, da man nicht mehr weiß, wie ein einfaches Wort genau geschrieben wird. Das passiert meist total "unvorbereitet" und ohne Warnung. Da sitzt man dann ewig da und grübelt. Naja, heute kann man ja fix bei Google schauen, wenn man keinen Duden zur Hand hat. Schlimmer ist dann aber, wenn Du etwas schreibst und auf einmal fehlt Dir ein bestimmtes Wort. Du weißt was Du schreiben willst, aber das Wort taucht einfach nicht im Kopf auf. Es gab mal eine Zeit, da ist mir das sehr häufig passiert. Ich dachte schon an Anzeichen von Alzheimer oder so. Aber meine Ärztin beruhigte mich und meinte das wäre in Stresssituationen normal. Mhhh, ich hatte doch gar keinen Stress. Naja, wie auch immer. Das kam mir nur Alles in den Kopf beim lesen Deines Beitrags.
Ja, einer meiner ersten ADHS-Patienten hat deshalb gemeint, er hätte Alzheimer. Mit 18 :-)
Hatte er nicht. Aber es hat auch bei mir lange gedauert, bis ich verstanden hatte, warum er so "Aussetzer" hat.
Natürlich gibt es das aber auch so. Also nicht nur im ADHS-Spektrum, wo ich mich häufig bewege...
Da bist du nicht alleine... Kicher...
Na, bloß gut, daß Du nicht an Schlaganfall o.ä. gedacht hast, dafür ist das nämlich auch ein Symptom. Eins von vielen ...
Als ich in der Klinik war, war das mit den Wortfindungsstörungen an manchen Tagen wirklich furchtbar.
Oh, das wußte ich gar nicht. Werde mir aber jetzt keine Sorgen machen. Zur Zeit klappt das Gedächtnis wieder ganz gut.
Ja, bei mir auch. :)
Ich sach ja immer,
Ich kann alles... außer mein Potential nutzen... :-(
Fluchtigkeitsfehler entstehen bei mir immer dann besonders oft, wenn ich gestresst, unkonzentriert oder sonstwie neben der Spur stehe. Liegt wohl daran, dass man in Gedanken woanders ist.
Und was die Noten und letztlich das Scheitern betrifft. Die Ursache ist doch das Entscheidende: War es Faulheit oder Nachlässigkeit? Unvermögen, äußere Umstände?
Es ist allerdings immer schön, wenn man dann jemanden findet, der einem folgen kann, mit dem man keinem roten Gesprächfaden folgen muss. Sondern mit dem man ganze Gesprächsbäume erschaffen kann, auf denen man dann, wie irre, von Ast zu Zweig und Zweig hüpft. Derweil das Umfeld einen dann für bekloppt hält.
Ich nenne das immer "Hypern". Wenn ich dann so im Gespräch mit Jemanden vom "Club" bin, können Aussenstehende kein Wort verstehen bzw folgen. Obwohl es sich klar um DEUTSCH handelt. Gerade am Mittwoch ist ein Typ aus meinem Patientenvortrag raus, weil er das Thema nicht verfolgen konnte. Dabei war ich fast beim Thema... Die anderen Anwesenden fanden es Klasse. Obwohl ich wirklich gesprungen bin.
Habe gerade innerlich lachen müssen bei deinem Kommentar.Wie oft habe ich schon erlebt wie sprunghaft/hin und her Gespräche unter adhslern sind.Niemand wundert sich wenn die Themen wechseln und wieder zum Ursprung zurückgekehrt wird.Da fragt auch keiner nach...."Hä wie kommst jetzt darauf" oder "Was hat das jetzt damit zu tun" .
Irgendwie ja crazy das man es schafft im Gespräch zu bleiben während man sonst schon mal vergisst was man eigentlich wollte wenn man zb in den Keller ging.
Hä....keine Ahnung weißt was ich meine ?
War jetzt ADHS "Denkschreibung" :-)
Hi Martin,
schöner Artikel, danke!
Ich hab auch so einen Sohn, der aber leider nicht so genommen wurde wie er ist. Mittlerweile sind wir dem Wahnsinn entflohen und auf einer freien Schule. Mal sehen wie sich das hier noch entwickelt.
Für mich ist es gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Ist nämlich manchmal nicht ganz so leicht..
Danke und schönen Abend für dich!
Mo*
Unserem Großen ging es auch übel an der Öffischule ... es sind jetzt beide auf ner privaten vereinsgetragenen freien alternativen Schule. Hat uns allen gut getan aber manchmal ist es etwas schwierig für jemanden, der den ganz normalen Drill zum abgewöhnen, 13 Jahre erlebt hat, darauf zu vetrauen, dass es besser ist, die eigenen Kinder haben noch die Möglichkeit, selbst Interesse an etwas zu entwickeln und ansonsten auch noch ein wenig die Kindheit zu genießen , verglichen mit Kollegen.
Ich denke, wenn sie wollen geht immer was, hauptsache sie verkrüppeln nicht sozial... will sagen, wenn die kids als Spätstarter erst mit 22 das Abi( oder was auch immer) machen, aber dann wissen warum, ist immer besser.
Ich weiß nicht was kommt. Ich weiß nur, dass er wieder lacht in der Schule! Und wenn Ferien sind, dann hofft er, dass sie bald vorbei sind! ;) So ists doch gut, gell!
Und wenn sie das Abi gar nicht machen ist das auch völlig ok!! Ich hab auch keins ;D
Bei meinen Kids kam letzten Sommer auch der Satz "bald haben wir geschafft und die Ferien sind rum dann können wir endlich mal wieder in die Schule" :D
so soll es sein! :D
Wir haben unseren Sohn eher auf eine "unfreie" Schule gesteckt. Ist zwar eine Privatschule, aber mit sehr klaren Regeln. Und Hausaufgabenbetreuung. Und Neigungskursen, wo die Stärken gestärkt werden.
Eigentlich müsste er aber auch medikamentöse behandelt werden. Aber der Papa ist auch ohne Medis ... Na ja. Eigentlich wissen wir, dass es mit Medikamenten viel leichter und besser gehen würde. Er möchte es aber ohne probieren. Eigentlich keine so gute Idee, bei der familiär ziemlich sicheren ADHS-Konstitution.
Ich kam im Sommer in den Genuß, leihweise die Biographie von Benjamin Franklin lesen zu dürfen. Du weißt schon, der Typ mit dem Blitzableiter. Der war eigentlich Drucker oder Setzer und das Herumspielen mit Elektrizität kam ihm erst in den 40ern als Hobby auf. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, das sei eine völlig andere Zeit gewesen. Ich lese gern Wissenschaftler-Biographien (über ein Antiquariat bin ich sogar an diejenige von Enrico Fermi gekommen, die seine Frau geschrieben hat) und wenn man sich klarmacht, wieviel Handarbeit damals im Spiel war, wie anders die Geräte heute aussehen (Röntgenapparate z.B. haben ja äußerlich nichts mit den Röhren der Anfangszeit gemeinsam).
Ich glaube, daß da ganz viele Nischen für "spezial Begabte" geschlossen worden sind.
Ganz bestimmt. Ich spreche im Zusammenhang mit ADHS gerne von Universal-Diletanten. So ähnlich wie Universalgenies. Nur eben etwas mehr spezialisiert auf die dunkle Seite der Macht bzw. die Fehlschläge...
Ich kenn das eher umgekehrt.
Bei uns in der Unterstufe fanden Tests in Religion in der Form von Kreuzworträtseln statt. Ich war mir sicher, dass die Antwort auf eine der gestellten Fragen nur "Biebel" sein konnte. Doch das für Antwort vergesehene Kreuzworträtselfeld hatte nur fünf Kästchen. Ich habe daher das entsprechende sechste Feld ergänzt und das Kreuzworträtsel umgezeichnet, sodass es wieder passte.
Honoriert wurde das nicht, derweil hätte es meiner Meinung durchaus gezeit, dass ich die Anwort wirklich wusste, also nicht nur geraten habe, wenn ich mich durch ein unpassendes Antwort-Feld nicht von der richtigen Anwort abhalten lasse. Immer heiß es: "Warum schaust du nicht einfach im Wörterbuch nach, wenn du dir unsicher bist. " Aber das Problem war das Gegenteil von dem was Du beschreibst. Ich entsprenden Moment war ich meist ganr nicht unsicher. Insbesondere bei Worten wie Niel, Krokodiel oder Maschiene oder Biebel, war ich mir immer ziehmlich sicher.
Ich musste schmunzeln als ich Jahre später in einem Forum einem Webautor las, der einen kurzen kontroversen Artikel zum Thema "Suchmaschienenoptimirung" geschrieben hatte und stolz berichtete, dass er unter diessem Suchbegriff, wenn man bei Google "Suchmaschienenoptimirung" eingibt promt ganz vorne gelandet sei, was ihm bereits Kundenanfragen eingebracht habe
Ich hoffe, er hat sich den teilweise hämischen Kommentaren im Forum nicht gebeugt und den Titel der Seite nicht an die Mainstream-Schreibweise angepasst um im Suchmaschinenindex unterzugehen. (Heute würde das nicht mehr funktionieren, da Google ja besser weiß was der Benutzer sucht und die Seiten fast schon unabhängig von dem was der Bentzer genau eingegeben hat, auswirft; aber ich bin sicher, der Webautor hat inzwischen mit anderen unfreiwillige Creative Ideen Erfolg gehabt)
Das mit dem Kreuzworträtsel finde ich irgendwie nett kreativ. Ich glaub Dir auch sofort, daß Du gar nicht unsicher warst. (Was für ein empathiefreier Lehrer ...)
Ich hab mit Rechtschreibung nie Probleme gehabt, war immer diejenige, die als schwierig geltende Wörter als erste richtig schreiben konnte.
Die Vorschläge, die Google manchmal zu Suchbegriffen macht: fürchterlich! Natürlich kann die Software nicht wissen, daß ich genau weiß, wie sich jemand schreibt. Aber ich weiß es eben!
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Das kenne ich nur zu gut. Noch heute ist es so, dass ich über fast jedes Wort, dass ich sage oder zu hören bekomme nachdenke. Meist ist mein Gedankengang dabei:
Oft kommen dann dabei Witze heraus, bei denen die meisten Leute (naja eigentlich alle) zwar lächeln oder grinsen aber immer zusätzlich den Kopf schütteln. Ein Beispiel:
Viel Spaß damit :) Ich schmeiß mich schon wieder weg :-D
Der Post spricht mich an. Gerade im juristischen Bereich geht's mir ähnlich. Ich denke zu viel nach und das kostet wertvolle Zeit. Oft habe ich mich dabei ertappt, dass ich einfach nur die einzelnen Tatbestandsmerkmale einer Norm hätte prüfen sollen. Stattdessen frage ich mich dann oft, wie diese Norm, die ich gerade prüfe, im Verhältnis zu anderen steht bzw. ob sie überhaupt Anwendung findet oder ob man den Fall oder die dem Fall zugrunde liegende Fragestellung nicht auch anders sehen kann.
Daher vielen Dank für die kleine Motivation in der Examensvorbereitung.
Oh ja, das kann ich sehr gut nachempfinden. Geradem wenn man dann alles mit allem in Verbindung bringt und noch einen Sinn sucht. Aber nicht findet, weil es halt Normen sind.
Wunderbarer Post danke fürs Teilen. Leider haben viele von uns in der Schule gelernt, dass man immer gleich alles richtig machen muss und können sollte. Schön dass es bei Euch nicht so war! Fehler machen ist super denn nur so kann man lernen. Das sollten wir niemals vergessen.
Eigentlich denke ich, dass die Schule hier schon lange nicht mehr so ist. Bei neuen Aufgaben sind Fehler durchaus erwünscht oder werden zumindest nachgesehen (außer der Lehrer ist böswillig und findet gefallen daran, andere heraunter zu machen, weil sie etwas nicht können)
Was sich bzüglich Fehlern noch nicht so herumgesprochen hat ist: "repetitio est mater studiorum" ... man muss den gleichen Fehler schon öfter machen, um daraus lernen zu können. ;-)
Und selbst wenn man aus manchen Fehlern nie lernt, bedeutet dass nicht, dass man in allen Belangen gänzlich unfähig und unwillig ist.
und was der gute Homer sagt...
aber so vielleicht eher.
oder auch so:
Michael Jordan soll übrigens auch ADHS haben...