Otto Wagner: Stadtbahn Pavilion at Karlsplatz, Linke Wienzeile Buildings. Otto Wagner (1841-1918) was one of the first architects to oppose the architectural style of Historism popular at the turn of the 19th and 20th centuries, which was most notably limited to imitating styles of past eras. Wagner stood up for a new architecture adapted to the time and life of modern people. While his radical designs were celebrated by representatives of modernism such as the Vienna Secessionists, they were sheer provocation to the guardians of tradition. This may also have been one of the reasons why many of his visionary projects never came to fruition. In the next parts of this series I will present some of the buildings of the cosmopolitan architect that are among the highlights of Viennese Art Nouveau.
Otto Wagner: Stadtbahn Pavillon am Karlsplatz, Wienzeile-Häuser Otto Wagner (1841–1918) war einer der ersten Architekten, der sich gegen den um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert populären Baustil des Historismus wandte, der sich vor allem darauf beschränkte, Stilrichtungen vergangener Epochen nachzuahmen. Wagner propagierte eine neue, der Zeit und dem Leben moderner Menschen angepasste Architektur. Während seine radikalen Entwürfe von Vertretern der Moderne wie den Wiener Secessionisten gefeiert wurden, waren sie für die Hüter der Tradition blanke Provokation. Das mag auch einer der Gründe gewesen sein, warum viele seiner visionären Projekte nie zur Ausführung gelangten. In den nächsten Teilen dieser Serie stelle ich einige Bauwerke des Weltstadtarchitekten vor, die zu den Highlights des Wiener Jugendstils zählen.
Stadtbahn Pavilion KarlsplatzWith the construction of the Vienna Stadtbahn between 1894 and 1900, Otto Wagner set new urbanistic accents. As a general planner, architect and designer, he created a total artwork by combining technical-constructive functionality with high aesthetic standards. Eight of the light-railway stations located today on the U4 and U6 underground lines are still in their original condition.
Stadtbahn Pavillon Karlsplatz Mit der Errichtung der Wiener Stadtbahn zwischen 1894 und 1900 setzte Otto Wagner neue städtebauliche Akzente. Als Generalplaner, Architekt und Designer schuf er durch die Verbindung von technisch-konstruktiver Zweckmäßigkeit und hohem ästhetischen Anspruch ein Gesamtkunstwerk. Acht der heute an den U-Bahn-Linien U4 und U6 gelegenen Stadtbahn-Stationen sind noch im Originalzustand erhalten.
At Karlsplatz in Vienna's 4th district, Wagner designed two identically pavilions, which, however, are no longer in use in their original function as station building. In the Otto Wagner Pavillon Karlsplatz the Wien Museum presents a documentation of the architect's life and work during the summer months, the pavilion opposite houses a coffee house.
Am Karlsplatz im 4. Wiener Gemeindebezirk konzipierte Wagner zwei identisch gestaltete Portalgebäude, die jedoch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion als Stationsgebäude im Einsatz sind. Im Otto Wagner Pavillon Karlsplatz präsentiert das Wien Museum in den Sommermonaten eine Dokumentation über Leben und Werk des Architekten, im gegenüberliegenden Pavillon ist ein Kaffeehaus untergebracht.
On the contrary to the other light rail stations, which were built conventionally with brick and mortar, the two pavilions on Karlsplatz have a visible steel construction with suspended white marble slabs, which is covered with a barrel-shaped corrugated iron roof.
Im Gegensatz zu den anderen Stadtbahnstationen, die konventionell in Ziegelbauweise errichtet wurden, dominiert bei den beiden Pavillons am Karlsplatz eine sichtbare Stahlkonstruktion mit eingehängten weißen Marmorplatten, die mit einem tonnenförmigen Wellblechdach gedeckt ist.
With elements of a pre-industrial architecture, the two buildings are in contrast with the neighboring baroque St. Charles' Church, which was designed by Johann and Josef Fischer von Erlach in the years 1722-1739.
Mit Elementen einer vorindustriellen Architektur stehen die beiden Gebäude im Gegensatz zur benachbarten barocken Karlskirche, die in den Jahren 1722-1739 von Johann und Josef Fischer von Erlach entworfen wurde.
Large-scale floral ornaments and decoratively curved lines show Wagner's turn to Art Nouveau.
Großflächige florale Ornamente und dekorativ geschwungene Linien dokumentieren Wagners Hinwendung zum Jugendstil.
Linke Wienzeile BuildingsWith the ensemble of residential buildings on Linke Wienzeile and in Köstlergasse (6th district) Wagner wrote architectural history. Thanks to an intelligent floor plan solution, the corner property on the planned, but never completed, magnificent boulevard was optimally used. Equipped with an electric bell, elevator and bathroom as well as a novel facade design, the buildings amazed the people in the last years of the 19th century.
Wienzeile-HäuserMit dem Wohnhausensemble an der Linken Wienzeile und in der Köstlergasse (6. Bezirk) hat Wagner Architekturgeschichte geschrieben. Durch eine intelligente Grundrisslösung wurde das Eckgrundstück am geplanten, jedoch nie zur Ausführung gelangten Prachtboulevard optimal genutzt. Ausgestattet mit elektrischer Klingel, Aufzug und Badezimmer sowie einer neuartigen Fassadengestaltung versetzten die Gebäude in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung in Staunen.
The gilded medallions and palmettes on the façade were created by the universal artist Koloman Moser.
Die vergoldeten Medaillons und Palmetten an der Fassade stammen vom Universalkünstler Koloman Moser.
A narrow, slightly set back window strip forms the transition to the neighbouring "Majolikahaus".
Eine schmale, etwas zurückversetzte Fensterbahn bildet den Übergang zum benachbarten "Majolikahaus".
The name of the building is derived from the glazed ceramic tiles with which the façade is designed. The tiles are weatherproof and washable, which was an important element of modernity for Wagner, who was an advocate of hygiene. Wagner's closeness to the Vienna Secession is expressed in the large floral ornaments. (For more details on the Artists' Association of the Vienna Secessionsee Part 1).
Der Name des Gebäudes leitet sich von den glasierten Keramikplatten ab, mit denen die Fassade gestaltet ist. Die Fliesen sind witterungsbeständig und abwaschbar, was für Wagner, der ein Verfechter der Hygiene war, ein wichtiges Element der Modernität darstellte. In den großflächigen floralen Ornamenten kommt Wagners Naheverhältnis zur Wiener Secession zum Ausdruck. (Näheres zur Künstlervereinigung der Wiener Secession in Teil 1).
The third building of the ensemble, located at Köstlergasse 3 is the simplest from the outside. On the mezzanine floor of the building, Wagner furnished himself a city apartment, which also housed his famous glass bathtub.
Das dritte Gebäude des Ensembles in der Köstlergasse 3 ist von außen gesehen das schlichteste. Im Hochparterre des Hauses richtete sich Wagner eine Stadtwohnung ein, in der auch seine zur Berühmtheit gelangte Glasbadewanne stand.
Otto Wagner's masterpiece, the church St. Leopold am Steinhof, I will introduce in the next part.
Otto Wagners Meisterwerk, die Kirche St. Leopold am Steinhof, stelle ich im nächsten Teil vor.
Aha...Teil 2 ist schon da, das freut mich 😊. Otto Wagner hat sehr schöne Arbeit geleistet, und du sicherlich auch. Dein Artikel und die Bilder sind sehr gut, wie immer.
Wenn ich nicht wusste, dass es im Wien ist, hätte ich wohl die Kirsche mit Moschee verwechselt 😄.
Die Karlskirche zum Beispiel erinnert mich an die Moschee in meinem Heimatland.
So sieht eine Moschee bei uns beispielsweise aus.
Danke für deine lieben Worte. 😊
Erstaunlich, wie die Karlskirche auf den ersten Blick einer Moschee aus deiner Heimat ähnelt. Wien ist tatsächlich seit Jahrhunderten auch von islamischer Architektur geprägt. Die Karlskirche entstand vor 300 Jahren. Wie ich gelesen habe, soll sich der Architekt unter anderem auch von der Süleyman-Moschee in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, inspirieren haben lassen.
Vor 500 Jahren wurde Wien zum ersten Mal von den Osmanen belagert. Die zweite Türkenbelagerung rund 150 Jahre später war ebenso erfolglos wie der erste Versuch des Osmanischen Reiches, Wien einzunehmen. Wäre dies gelungen, würde Wien heute wohl ganz anders aussehen. Die Osmanen haben aber nicht nur architektonische Spuren im Stadtbild hinterlassen. Sie brachten auch den Kaffee nach Wien. Angeblich wurden die Kaffeebohnen von der Bevölkerung zunächst als Kamelfutter gehalten.
Die Geschichte ist leider voll von Unterdrückung der Einheimischen durch "Eroberer",
Dear Anna,
As I believe I've explained before, Art Nouveau is one of my favorite periods. The thing that struck me in your pictures today is the amount of gold lavished on the buildings. I tried to find out how significant gold (gilding)was in the movement and discovered Gustav Klimt's father was a gilder! So, in a sense he was bringing the past (his past) into the future--the new aesthetic he imagined. I don't think we can ever escape the influence of family :)
As for the glass bathtub: I'd never heard of it but did look it up. The tub does not look that extraordinary, although at the time it might have seemed a bit outrageous.
Thank you for another lovely journey through the history of art and architecture in Vienna. Always fun, always a learning experience.
Peace and good health to you, my friend,
Affectionately,
AG
Dear AG,
Interesting, I did'n know that Gustav Klimt's father was a gilder. Klimt himself also worked a lot with gold leaf during his "Golden Phase" from the end of the 19th century. Key works from this period are certainly the portrait of #Adele Bloch-Bauer I (the restitution dispute about it is also interesting) and of course The Kiss.
As for the glass bathtub set in nickel at the edges:
It certainly was. But the bathtub was also proof of the importance that Wagner attached to hygiene. The eccentric tub made it to the world exhibition in Paris, but is now considered lost.
Please take care of yourself and stay healthy.
Affectionately,
Anna
Dear Anna,
Thank you for the information. Always opens new doors.
You be well, also. I know fall will be busy for you. Be careful, please.
With warm affection
AG
Finde es immer sehr gut, wenn so alte historische Gebäude auch heute noch genutzt werden. Und die Menschen ein Gefühl dafür bekommen was vor 100 Jahren gebaut wurde und wie weit sie damals schon waren.
LG Michael
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!jeenger
Diese historischen Bauten erzählen nicht nur viel über die Baukunst zur Zeit ihrer Entstehung. Sie sind Zeitzeugen der Vergangenheit, die bewahrt werden müssen.
LG Anna
Wien ist teilweise so kitschig, dass es schon wieder schöne ist :) Muss auch mal wieder hin :)
Ob Kitsch oder Kunst, Hauptsache schön :)
Das war und bleibt Kunst!!!! 😍
Da stimme ich dir voll zu! Ich schätze Wagners Werke sehr, nicht nur die Jugendstilbauten.
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