Die Debatte darüber, was Bitcoin ist oder was Bitcoin sein sollte, scheint nie enden zu wollen. Seit 2010 gibt es die immerwährenden Diskussionen um den Nutzen von Bitcoin.
Ist Bitcoin nun digitales Gold? Ist Bitcoin PayPal 2.0? Ist Bitcoin das einzige Geld, um alle anderen Geldformen zu dominieren? Und wen kümmert es, ob der Markt nicht im Laufe der Zeit die Präferenzen der Menschen offenbaren wird?
Warum die Leute Bitcoin wollen
Wie alles in einer Marktwirtschaft ist der Preis von Bitcoin völlig von dem abhängig was wir unter Angebot und Nachfrage subsummieren. Dies mag seltsam erscheinen, da wir es doch mit Geld zu tun haben, um alle andere Waren und Dienstleistungen zu bewerten, aber es gibt eben auch ein Angebot und eine Nachfrage nach Geld.
Ein Geld, das reichlich vorhanden ist, wird tendenziell weniger Nachfrage erzeugen und ein Geld, das knapp ist, wird tendenziell eine größere Nachfrage auslösen. Geld, das im Überfluss vorhanden ist, lässt sich leicht dem Geldangebot hinzufügen. Kein Wunder also, das wir im Deutschen von Hartgeld als Umschreibung für Münzgeld oder Gold sprechen, wenn dem Geldangebot eben nicht eine beliebige Menge schnell hinzugefügt werden kann. Die Ambiguität des Begriffs ist mir natürlich auch geläufig und meint gemeinhin den Härtegrad des Geldstoffes, aber in diesem Kontext dürfen wir uns gern diese Interpretation zu eigen machen und hier entsprechend verwenden: Hartgeld und Leichtgeld.
Der Hauptgrund, warum Menschen Bitcoin schätzen, ist, weil es im o.g. Sinne Hartgeld ist. Es gibt einen angeborenen menschlichen Instinkt, der knappe Dinge zu schätzen weiss und sie lieber besitzen möchte, als Dinge, die im Überfluss vorhanden sind. Und Bitcoin ist durch die 21 Millionen Höchstgrenze in seinem Angebot begrenzt. Dieser 21-Millionen-Deckel hat sich seit seiner 9jährigen Existenz nicht verändert, was ihn, was das BTC-Protokoll, äußerst vertrauenswürdig erscheinen läßt. Die Menschen, die die Knappheit von Bitcoin schätzen, nutzen Bitcoin als Wertspeicher. Das heißt, sie verzichten auf heutigen Konsum und verschieben diesen in die Zukunft.
Darüber hinaus ist Bitcoin auch schwer zu konfiszieren und in dieser Hinsicht einzigartig unter den Vermögenswerten. Es gibt wirklich nicht viele Möglichkeiten, die nachweislich knapp und beschlagnahmeresistent sind. Immobilien sind ziemlich wertvoll, und der Grund und Boden auf dem sie errichtet wurden, ist knapp und kann nicht vermehrt werden. Dennoch sind Immobilien leicht – mit einem Federstrich - einziehbar. Aktien und Anleihen sind ebenfalls gute Wertspeicher, können jedoch auch von den Regierungen leicht eingezogen oder wertlos gemacht werden. Bitcoin ist wirklich der einzige Aktivposten, der sowohl Knappheit als auch Beschlagnahmeresistenz erfolgreich nachgewiesen hat.
Das heißt nicht, dass Knappheit und Wertschöpfung die einzigen Gründe sind, warum einige Menschen Bitcoin bevorzugen. Es gibt Leute, die Bitcoin wollen, damit sie auf Schwarzmärkten eine gute Bonität genießen oder weil sie etwas Geld an ihre Verwandten im Ausland überweisen wollen.
Wertanzeiger Gebrauchswert
Der wichtigste Vorteil von mehr Zahlungsmöglichkeiten ist, dass Bitcoin den Komfort in sehr speziellen Fällen erhöhen kann und damit die Liquidität von Bitcoin zunimmt, da es effektiv mehr Orte gibt, an denen Bitcoin gehandelt werden kann, nicht etwa zum Umtausch in andere Währungen, sondern eher für Waren oder Dienstleistungen. Für diese Menschen, die BTC nur besitzen, um damit in speziellen Fällen eine komfortable Bezahlmöglichkeit zu nutzen, spielt der Preis von Bitcoin kaum eine Rolle. Der Nutzen steht hier im Vordergrund.
Für Menschen hingegen, die Bitcoin wegen seiner Knappheit schätzen, d.h. als Wertspeicher ansehen, spielt der Preis eine ungleich größere Rolle. Eine Unterhaltung mit diesen Menschen fördert schnell zu Tage, dass sie den BTC-Preis mit Argusaugen überwachen.
Aber die meisten Menschen halten Bitcoin zwecks Wertsteigerung, als damit zu zahlen. Bitcoin wird kaum im Alltag für Zahlungen verwandt.
Wettbewerb um die beste Zahlungsmethode
Aber warum schätzen die Menschen Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel so viel mehr als Zahlungsmittel?
Betrachtet man die Möglichkeiten für Zahlungen, so sollte die Antwort klar sein. Die Verbraucher haben bereits viele Wahlmöglichkeiten für Zahlungsgateways wie Bargeld, Kreditkarten, Debitkarten, Paypal, Google Pay, Apple Pay, Samsung Pay, Online-Banküberweisungen und die veraltete Transfermethode über WesternUnion. In China nutzt man WeChat, in Kenia M-Pesa und in Hongkong zahlt man mit der Octapus Karte.
Alle diese Zahlungsmethoden sind viel komfortabler als Bitcoin für fast jede Art von alltäglicher Transaktion. Für die Zahlungsmethode ist die Bequemlichkeit von größter Bedeutung, und das schließt auch die Akzeptanz durch Händler mit ein.
Händler allerdings wollen Bitcoin nicht behalten (d.h. ihn als Wertaufbewahrungsmittel verwenden), was seine Verwendung als Zahlungsmethode stark erschwert. Das Argument, dass der Händler die 2-4% Kreditkartengebühren gegenüber einer Kreditkarte sparen können, greift etwas zu kurz, da bei einem Umtausch von Bitcoin in die Heimatwährung des Händlers ebenso Gebühren anfallen, die mitunter höher sein können. Mit anderen Worten, die Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel ist für den Kunden und auch für Händler im Moment noch kein gutes Geschäft und deshalb ist BTC auch nicht verbreitet als Zahlungsmittel.
Die wenigen Händler, die Bitcoin als Bezahl-Möglichkeit anbieten, versuchen dadurch ihren Umsatz zu steigern, tauschen aber jeden eingenommenen Satoshi in ihre Heimatwährung um. Dies führt bestenfalls zu einem Verkaufsdruck auf Bitcoin, da ein größeres Angebot verkauft wird.
Damit ist Fakt, dass erstens, die überwiegende Mehrheit der Menschen, die Bitcoin besitzen, ihn nicht als Zahlungsmittel verwenden. Bargeld zu halten und eine Kreditkarte zu benutzen, ist dafür viel geeigneter. Die Menschen, die die Knappheit von Bitcoin schätzen, tun dies, weil sie glauben, dass Bitcoin langfristig steigen wird, so dass es wenig Sinn macht, ihn auszugeben. Denn nichts ist schlimmer, als mit anzusehen, dass zwei Pizzen aus dem 2009, die einst für 10.000 BTC verkauft wurden, heute einen Gegenwert von 72,5 Millionen € haben!
Zweitens: das Händler Bitcoin als Zahlungsmethode anbieten, heißt nicht, dass sie ihn akkumulieren werden und seine Annahme wird sie nicht dazu bringen ihn auch besitzen zu wollen. Sie wollen ihr Geschäft ankurbeln, das ist alles. Wenn das nicht geschieht, dann nehmen sie ihn auch genauso schnell wieder aus dem Programm. Außerdem könnten sie sich zurecht fragen: "Wenn dieses Dingens wirklich wertvoll ist, warum versuchst du dann es mir anzudrehen?"
Wie Bitcoin zu einem Zahlungsmittel wird
Die Menschen verwenden Gold seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel und nicht nur als Wertspeicher. Aus monetärer Sicht müssen einige Bedingungen erfüllt sein, bevor die Menschen anfangen, Hartgeld als Zahlungsmittel zu verwenden.
Erstens muss der Händler das jeweilige Geldmedium als Wertaufbewahrungsmittel empfangen wollen. Einige Händler wollen auch aus Marketingzwecken Bitcoin akzeptieren, dies verleiht ihnen den Nimbus des Fortschrittlichen, aber dennoch wollen sie ihn nicht halten. Wenn man will, so bemerkt man, dass sie an Bitcoin nicht wirklich interessiert sind, weil sie immer noch viele andere Zahlungsmethoden akzeptieren. Nehmen wir zum Beispiel die Schwarzmarkthändler in Venezuela. Nehmen sie Bolivars für ihre Waren? Auf gar keinen Fall! Der Bolivar wertet schlichtweg zu schnell ab, so dass diese Händler eine härtere Währung als Wertaufbewahrungsmittel verlangen. Deshalb haben Bitcoin und auch Dash zum Bsp. eine gute Chance in Venezuela.
Zweitens muss der Verbraucher das Produkt oder die Dienstleistung so sehr begehren, dass er bereit ist, sich von seinem kostbaren Bitcoin zu trennen. Sparer/Horter haben eine sehr niedrige Zeitpräferenz und sind daher gut darin, sich der Marketingstrategien der Händler zu widersetzen. Die eigentliche Ware oder Dienstleistung muss sich wirklich lohnen, damit sich die Inhaber von ihrem Hartgeld trennen wollen.
Mit anderen Worten, der Händler muss Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel besitzen wollen und subjektiv qualitativ hochwertigere Waren anbieten, um Bitcoin-Besitzer zur Hergabe ihrer Satoshis zu bewegen.
An diesem Punkt sind Händler bisher nicht verzweifelt genug, um Bitcoin zu empfangen und zu halten. Außerdem sind Bitcoin-Inhaber nicht davon angetan, was Händler so anbieten und verwenden stattdessen Fiatmoney (Greshamsches Gesetz!). Bis diese Lücke geschlossen ist, wird nicht viel Bitcoin von den Inhabern zu den Händlern fließen, was nichts anderes bedeutet, als das es momentan nicht viel Verwendung für Bitcoin als Zahlungsmittel gibt.
Ausblick
Die meisten Menschen schätzen Bitcoin wegen seiner Seltenheit und Sicherheit. Alles andere ist ein nettes Angebot, aber kein Muss. Es gibt zwar viele Möglichkeiten zur Zahlung, aber nur sehr wenige mit der Funktion als Wertspeicher und keine, die so konfiszierungssicher ist wie Bitcoin.
Wenn die Akzeptanz von Bitcoin (und wenn ich Bitcoin sage, dann gilt das gleichermaßen für alle anderen Kryptowährungen) wächst, werden Händler anfangen, Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel anstelle jeder anderen Währung zu verlangen. Dies geschieht bereits in gewissem Maße in Ländern wie der Türkei, dem Iran und Venezuela. Also in Ländern, die fortwährend in Krisen stecken. Aber die Menschen in diesen Ländern zeigen uns, was nötig ist, um Bitcoin & Co. zu einem Zahlungsmittel zu machen.
Es also nicht unmöglich, aber leider muss eine gehörige Portion an krisenbelasteter Gemengelage zusammentreffen, bis Händler und Kunden sich auf Bitcoin als Zahlungsmittel einigen. Wenn dies aber so kommt, dann können wir beobachten wie gut dies funktioniert. Das macht Hoffnung.
Mir gehts hinsichtlich BTC um Sicherheit und Knappheit. Wie hoch der Preis aktuell ist, ist für mich sekundär.
Ich kaufe jede Woche (wenn ich es mir grad leisten kann) 1 Million Satoshis (ca. 80 $). Das summiert sich über die Zeit und die Entwicklung ist weit überdurchschnittlich, verglichen mit Aktien, Immobilien o.ä.
Das kannst Du auch als Dauerauftrag bei coinbase einrichten.
Ich spare zumindest seit Anfang des Jahres 20€ in Bitcoin für meine Kinder. Per Dauerauftrag auf coinbase;-)
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Krass! Sehr diszipliniert!
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Ja den Zug habe ich wohl verpasst.
ich habe bis heute noch keine Kryptos. :)
Liebe Grüße aus Uruguay
Peter
Es ist doch alles noch ganz am Anfang du wirst zu den early adopter gehören wenn du heute oder morgen beginnst trau dich!
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Klar du hast doch mindesten 140 STEEM!
Das ist auch ein kyptodings;-)
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Ich weiß aber noch nicht was ich damit anfange. :)
Kommt sicherlich noch.
Aber gekauft habe ich sie nicht.
Liebe Grüße aus Uruguay
Peter
Riskiere doch umgerechnet 720€ also 0.1 Bitcoin nur so für schlechte Zeiten. Sicher ist sicher;-)
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schaun mer mal :)
Das macht doch nichts ;)
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Wenn ich es den Mal verstehe wie es funktioniert, sicherlich.
Liebe Grüße aus Uruguay
Peter
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Die Höchstgrenze von 21 Mio Bitcoin ist es!
Ich bin nicht sicher, ob es wirklich positiv für den Bitcoin wäre, wenn er mehr als Zahlungsmittel genutzt würde. Obwohl Gold ja das älteste und sicherste Geld der Welt ist, kommt fast nirgendwo auf der Welt jemand auf die Idee, Dinge des täglichen Lebens damit bezahlen zu wollen. (Es sei denn, es ist das letzte Zahlungsmittel, das noch angenommen wird!)
Ähnlich wird es wohl bei Bitcoin sein. Gold oder Bitcoin kaufen viele Leute doch mit dem Fiatgeld, das sie eben nicht mehr für die Bezahlung der Dinge des täglichen Bedarfs brauchen.
Dann aber schnell Bitcoin kaufen - sind grad günstig zu haben. Glaub ich jedenfalls.@uruguru
liebe Grüsse
gernfried2000
Mich nimmt ja hier keiner für voll
😂😂😂
Aber ich besitze Kryptos seit 2016 nur aus einem grund
genau wie 90 % die Kryptos haben
um Reich zu werden.Hallo @eisenbartIch
//1,2,3, gute Laune //Bitcoin
Warum nimmt dich keiner hier für voll? Ich nehme Dich für voll!
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Weils schmeckt, ein !BEER
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BEER
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for you. Enjoy it! Hey @eisenbart, here is a little bit of