Kryptoabend mit Julian Hosp in Berlin
(Wer jetzt einen ausführlichen Bericht und eine inhaltliche Analyse des Abends erwartet, der sollte lieber nicht weiterlesen. Ich erzähle von einem kleinen Nebenschauplatz, den ich aber wiederum für sehr sehr wichtig halte.)
Ich war ganz spontan bei diesem sehr interessanten Event. Hatte also vorher keine Eintrittskarte gekauft und wollte das an der Abendkasse tun.
Das wäre auch problemlos gegangen, allerdings nur mit Bargeld. Da ich jedoch keinen einzigen Cent dabei hatte, fragte ich, ob ich denn nicht einfach mit einem der Coins zahlen kann, die ich auf dem Smartphone habe. "Ethereum, Bitcoin Cash, Dash,.." weiter kam ich mit der Aufzählung meiner möglichen Zahlungsmittel leider nicht, denn ich erntete nur freundliches aber bestimmtes Kopfschütteln der Kassiererin.
"Kein Zahlung mit Kryptos möglich!"
Wirklich? Auf einer Veranstaltung von und für Kryptoenthusiasten kann man nicht mit einem einzigen Coin zahlen?
Ich tat natürlich um einiges erstaunter, als ich eigentlich war. Mein entrüsteter Tonfall war auch ganz erkennbar gespielt. Doch die Kassiererin gab zu, dass ich da irgendwie recht hatte, nur ändern könne sie es leider nicht.
Ich bin also nochmal durch die Berliner Kälte gestiefelt und habe den nächsten Bankautomaten angesteuert, dort das gute, alte, wertvolle Papiergeld herausgezogen und bin wieder zurück. Mittlerweile hatte die Veranstaltung natürlich schon längst begonnen. Am Eingang war deswegen nichts mehr los. Es war sogar dermaßen wenig los, dass auch keine Einlasserin mehr da war. Ich konnte also ohne zu zahlen hineinspazieren. Was ich dann vom Event noch mitbekam war absolut sehenswert. So konnte ich einige Dinge zu den Themen Blockchaintechnologie und -investition für mich mitnehmen.
Hängengeblieben ist aber leider auch genau dieses Erlebnis, nämlich dass man auf einer Veranstaltung von und für Kryptoenthusiasten den Eintritt nicht mit Kryptogeld bezahlen kann.
Wer, wenn nicht wir, soll denn die Veränderung vorantreiben? Wir sind die Early Adopter, wir schwärmen unseren Eltern vor, was da gerade für eine Revolution geschieht. Wir belächeln die Mainstreampresse und Politik um ihre Versuche, das Thema kleinzureden, davor zu warnen usw.
Versöhnung
Zu Julians absoluter Ehrenrettung sei aber noch gesagt, dass ich natürlich verstehe, dass er völlig andere Dinge im Kopf hat, als sich um die Organisation eines solche Events zu kümmern und das natürlich anderen überlässt. Man kann in erster Linie dankbar sein, dass er überhaupt die Zeit dafür aufbringt.
Der Eintritt lag bei gerade mal 5 €, was wohl eher einer symbolischen Schutzgebühr gleichkommt, damit dort nicht jeder Depp auftaucht und die Luft weg atmet, oder am Ende noch herumtrollt.
Julians Antwort
Ich habe kurz danach das Erlebnis auf Instagram gepostet, mich dort auch als "Schwarzseher" geoutet und meinen Willen bekundet, den Eintritt wenigstens nachträglich bezahlen zu wollen. Zu meiner Überraschung hat sich Julian sofort bei mir gemeldet, sich für mein Feedback bedankt , mir ein frohes Weihnachtsfest gewünscht und...
mir seine ETH-Adresse geschickt :-)
Ich habe die 5 € vorhin in ETH an ihn überwiesen.
Wie sind Eure Erfahrungen auf ähnlichen Veranstaltungen? Wird das Thema dort schon auf allen Ebenen gelebt, oder vergisst man im Tunnelblick des Tradens und der unendlich weiten Technologie gern mal den ersten Schritt?
Das war ein sehr spannender Bericht und Dein Schreibstil gefällt mir auch.
Danke fürs Teilen :-)
Resteemed.
Vielen Dank für den Resteem!
Ging mir letztens bei einem Krypto-Event genau so. Hatte kein Geld mit. Da wurde für einen guten Zweck gesammelt. Tombola Lose gab es nur gegen Euro.
Lustige Geschichte.
Schon eine gewisse Ironie dahinter, aber du hast einen guten Schreibstil.
Sehr sympathischer Bericht, schön noch einen weiteren Berliner hierzuhaben.