Blockchain - Vom Bitcoin-Boom zur Wirtschaftsrevolution

in #bitcoin7 years ago

Der kometenhafte Anstieg der Kryptowährung Bitcoin zeigt das Potenzial der Blockchain-Technologie, die eine Revolution der Wirtschaft bringt - mit Auswirkungen auf alles.

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Die Kryptowährung Bitcoin hat einen schwindelerregenden Lauf. Und sie teilt die Welt in Gläubige und Ungläubige. Startete die Digitalwährung ins Jahr 2018 mit etwas weniger als 1.000 Dollar, ging es im Juni schon bis auf 3.000 Dollar hoch, im August dann auf 4.000. Am 20. Oktober knackte Bitcoin erstmals die 6.000-Dollar-Marke und steht gegenwärtig bei rund 7.500.

Nicht, dass es keinen Gegenwind gegeben hätte. Den gab es reichlich: Grabenkämpfe in der Bitcoin-Entwicklergemeinde über den künftigen Kurs - vorläufig geschlichtet -, den Versuch der chinesischen Regierung, durch das Schließen von Bitcoin-Handelsplattformen Kontrolle über das Krypto-Universum zu erlangen - vorläufig gescheitert - und zuletzt die Anti-Bitcoin-Tirade des mächtigen Wall-Street-Bankers Jamie Dimon.

Man will einfach wissen, was geht

Die Technologie, auf der Bitcoin basiert, ist die so genannte Blockchain. Und trotz aller Kritik stürzen sich fast alle Banken darauf. Es ist für die Finanzbranche "the next big thing". Die schweizerische UBS schätzt, die Blockchain könnte der Weltwirtschaft bis 2027 einen jährlichen Mehrwert von 300 bis 400 Milliarden Dollar bescheren.

Banken stürzen sich auch deswegen so eilfertig auf die Blockchain, weil die Technologie aus ihrer Sicht die Gefahr birgt, Banking ohne Banken zu ermöglichen, Banker mithin zu einer gefährdeten Spezies macht, vielleicht gar überflüssig. Man will nicht enden, wie der Eisbär auf der Scholle - einerseits. Andererseits ist das Potential der Blockchain für die Bankenwelt selbst riesig: Teure zentrale Kontrollinstanzen im Geldverkehr würden überflüssig.

Welt ohne Banken?

Schalten die Banken ihre Mittelsmänner aus, lassen sich Milliarden sparen. Banking könnte einfacher, billiger und schneller werden. Patrik Pohl, der sich bei der Deutschen Bank mit dem Thema beschäftigt, sagt: "die Blockchain könne das Kreditgeschäft vereinfachen und auch im Handelsgeschäft eingesetzt werden." Auch die Deutsche Bank experimentiert. Man will einfach wissen, was geht.

Internet 3.0

Letztlich geht es um das Zünden der dritten Stufe des Internets. Treten wir mal ein paar Schritte zurück, so ist das Internet, wie der normale Nutzer es seit der Jahrtausendwende kennt, das Internet der Daten (Internet of Data). Seit ein paar Jahren nun entsteht das Internet der Dinge (Internet of things), in dem verschiedene Endgeräte miteinander kommunizieren, zum Beispiel fährt die Smartphone-App zuhause die Heizung hoch. Die Blockchain-Technologie, so beschreibt es Don Tapscott in seinem Buch "Blockchain Revolution", schaffe nun das Internet der Werte (Internet of Value).

Das Internet der Werte ermöglicht ökonomische Transfers aller Art. Dies geht weit über die Kryptowährung Bitcoin hinaus. Die gesamte Finanzbranche mit ihren Dienstleistungen wie Finanzierung, Überweisung und Wertpapierdepots ist nur die Spitze des Eisbergs. Eine Blockchain ermöglicht den Austausch von Werten - transparent, fälschungssicher, unbestechlich: Wildfremde Knoten im Blockchain-Netzwerk, sogenannte "Nodes", können jetzt direkt miteinander Geschäfte machen - Mensch zu Mensch, Mensch zu Maschine, Maschine zu Maschine. Die Blockchain macht da keinen Unterschied.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/blockchain-transaktionen-ohne-bank-100.html