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RE: Inflations-Märchen Teil 2 von 3. Schattenbanken und das verrückte Japan

in #bitcoin3 years ago

Wieder eine sehr schöne Zusammenstellung.
Ein paar Punkte habe ich:

  1. Banken sind keine Intermediäre. Jedenfalls vermitteln sie kein Geld (außer Investmentbanken). Sie erzeugen Depositen.
    Damit vermitteln sie zwischen Arbeiter und Unternehmer. Investitionen erzeugen dadurch Ersparnisse. Über das erschaffen Geld vermittelt die Bank die Arbeitskraft der Arbeiter an den Unternehmer und erzeugt Ersparnisse, mit denen der Arbeiter später seine erzeugten Waren kauft.

  2. Es ist richtig, dass QE kein neues Geld erschafft. QE erschafft Reserven, die das Banksystem aber nicht verlassen können. Im Gegenzug nimmt sie Anleihen (=zukünftige Dollar) vom Markt.
    The Fed prints reserves and simultaneously unprints treasury bonds.
    Staatspapier, welches Zinsen zahlt wird gegen Staatspapier was keine Zinsen zahlt getauscht.
    Die Zinszahlungen des Staates fließen jetzt nicht mehr in die Wirtschaft, sondern zurück zum Staat.
    Das kann niemals inflationär wirken.

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Danke :)

Zu 1. ja, da habe ich noch einiges nicht verstanden. Bezogen habe ich mich auf die großen Investmentbanken. Bei allen anderen Banken fällt mir die Zuordnung sehr schwer. Was ist die KFW, kann durch das Kreditermächtigungsgesetz (nicht das von 1933) was jetzt nicht mehr für Corona sondern für Grüne Investitionen eingesetzt wird, tatsächlich Inflation erzeugt werden?

Zu 2. habe ich soweit verstanden. Aber auf die Treasury Bonds haben sie doch trotzdem keinen Einfluss? Der Anleihenmarkt preist ja auch riesige Märkte ein die nicht auf der Bilanz der FED erscheinen: Euro-Dollar Futures, Interestrates Swap Spreads, Zins Swaps usw.

Jede Form von Neuerschaffung von Geld kann Inflation erzeugen.
Sei es durch Staatsausgaben oder durch private Kredite.
Kommt immer darauf an, in welchem Zustand sich die Wirtschaft vor der Neuerschaffung des Geldes befand.
Herrscht sowieso schon Arbeitskräftemangel und hohe Rohstoffpreise und der Staat kommt jetzt mit einem großen Konjunkturprogramm daher, dann wird das die Preise hochtreiben.
In der Regel folgt aber die Geldmenge der Inflation.
In den 70ern hat man das gut gesehen.
Ein Monopolist erhöht die Ölpreise => alle Preise steigen => die Wirtschaft braucht mehr Geld => mehr Kredite erhöhen die Geldmenge.

Die Fed wird durch die Märkte in ihren Zinsentscheidungen getrieben.
Sie muss ihre Zinsen den Märkten anpassen, ansonsten würde sie eine Arbitragemöglichkeit erzeugen.

Die MMT-Vertreter würden ja immer gerne sehen, wenn die T-Bonds komplett verschwinden würden und es somit keine staatlichen Zinspapiere mehr geben würde.
Theoretisch würde das gehen.
Das U.S. Treasury hatte lange Zeit das Recht eigene Banknoten herauszugeben.
Man könnte auch die Fed und das Finanzministerium vereinen.

Im Prinzip sind die Staats-Anleihenmärkte nur ein Geschenk an die Finanzindustrie.

Ein Monopolist erhöht die Ölpreise => alle Preise steigen => die Wirtschaft braucht mehr Geld => mehr Kredite erhöhen die Geldmenge.

Dann sollte man die Zinsen Mal erhöhen. Das erhöht den Kreditbedarf enorm.