You are viewing a single comment's thread from:

RE: Die Blockchain als Ideologie?

in #blockchain7 years ago

Guter Punkt. So hatte ich es noch gar nicht betrachtet. Aber selbst bei Steemit ist es schon schwierig, es den Leuten zu erklären. Ist es Euch auch schon mal so ergangen? Man redet über soziale Netzwerke und erzählt dann nebenbei von Steemit, daß man da für das Erstellen von Artikeln und Kommentaren - sofern sie gut sind - bezahlt wird, und die aller erste Frage ist: "Wer bezahlt das Geld?" Und wenn man dann erklärt, wie es funktioniert, dann kann man sehen wie nacheinander die Fragezeichen über dem Kopf aufleuchten. Und egal wie sehr man sich bemüht, am Ende kommt dann immer die Frage: "Jaja, ist ja alles schön und gut, aber woher kommt denn das Geld?" - mit anderen Worten: "Nichts verstanden, wer bezahlt?" Daran merkt man, daß die Leute nicht verstehen, wie Geld überhaupt entsteht. Die glauben es sei einfach "irgendwie" schon immer da gewesen.

Mit einer Aussage wie "das Geld entsteht in dem Moment, in dem Du etwas postest, was andere Leute gutfinden" können die null anfangen. "Also zahlen es die, die Deinen Beitrag gutfinden?" - "Nein! Es muß dazu kein anderes Konto belastet werden. Es ist ähnlich wie bei der Bank: Dort entsteht Geld, wenn sich jemand verschuldet. Bei Steemit entsteht Geld, wenn jemand einen Artikel schreibt." Dann kommt zum Schluß die weise Erkenntnis: "Dann muß das eine Art Schneeballsystem sein!", denn wenn man selbst das nicht bezahlt und der, der den Beitrag "liked" es nicht bezahlt, dann muß es ja irgendjemand anderer bezahlen. Und wenn man nicht sagen kann, wer das ist, dann ist da was faul, und wenn da was faul ist, dann kann es nur ein Schneeballsystem sein.

Aber es ist leichter zu erklären als Bitcoin, und vielleicht ist es sogar eine Hintertür zum Erfassen des Gesamtbildes, also "Wie funktioniert das Geldsystem, was sind Kryptowährungen und warum brauchen wir die?" - aber wie erklärt man es jemandem, der noch nicht einmal begriffen hat, daß ihn die Banken verarschen? Nun, ich werde das mal in der Praxis testen...
Sort:  

Mir ist das auch so ergangen und genau das hat dazu geführt, dass ich fast niemanden auf diese Plattform bringen konnte.

Vielleicht ist es auch nicht notwendig das System komplett zu erklären und es reicht zu zeigen, dass die Beiträge hier interessanter sind, als auf Facebook. - Man muss eben schauen, welche Bedürfnisse Steemit wirklich befriedigen kann und während Bitcoin vor allem den Banken gegenüber eine Konkurrenz bietet, ist Steemit in der Lage jene eine Alternative zu bieten, die sich bei Youtube, Twitter und co. über Zensur, schlechte Qualität und Werbung beklagen.

Das stimmt, und das dürfte auch am ehesten klappen. Allerdings ist die Zielgruppe in diesem Fall eine deutlich kleinere, denn die meisten Menschen sind von der Zensur nicht betroffen. Das ist in allen Diktaturen gleich, denn in keiner Diktatur ist die Mehrheit von Zwangsmaßnahmen des Systems betroffen. Das ist in DE nicht anders als in Nordkorea.

Die meisten Menschen posten nun mal Katzenphotos oder Bilder von ihrem Mittagessen. Und wenn sie diskutieren, dann höchstens darüber, wie Bayern gespielt hat, oder über irgendwelche Serien im TV. Was wollen solche Leute auf Steemit?

Das Gute daran ist, daß das System jetzt in der Reaktion ist. Das hat das Internet schon mit der Post gemacht, und mit vielen anderen Industriezweigen. Und entweder sie haben sich angepaßt, oder sie haben sich eingepißt. Auch das System und die Banken stehen nun vor diesem Problem, und sie haben die Option deutlich kundenfreundlicher werden, oder pleitezugehen. Auch Facebook hat Konkurrenz - und wenn sie jetzt auch noch ganz klein ist. Aber wenn die Leute in Scharen anfangen, zu Plattformen zu wechseln, auf denen sie selbst für Likes entlohnt werden, und nicht mehr nur Herr Zuckerberg, dann muß er sich etwas einfallen lassen, um die Kunden bei der Stange zu halten, und sei es, daß er selbst ein Entlohnungssystem bei Facebook einführt, bei dem gute Posts bezahlt werden.

Ich habe einen 24-Monatsvertrag. Das mit der Änderung ist hier kein Problem. Ich wohne in Nordirland, da ist das ganze Leben grundsätzlich flexibler als in DE - und billiger. Doch ich habe nicht den Anbieter gewechselt, sondern wollte eigentlich nur die Vertragsart ändern, was ohne Probleme jederzeit möglich ist, aber dann hat der Typ von sich aus gesagt, daß ich von Talkmobile zu Vodafone wechseln werde, und daß mein Vertrag künftig mit Vodafone ist. Ist mir auch recht. Zur "Belohnung" bekam ich dann ein neues Klugphon...