Gemälde vom fabelhaften Bob Moran
Painting from the brilliant Bob Moran
Deutsch
Wie der Dompteur mit seiner schnalzenden Peitsche den Löwen durch die Arena hetzt, rennen doch allzu viele „mündige“ Bürger in jede Richtung, die man ihnen vorgibt. In dieser Allegorie ist der Dompteur der Sozialingenieur, die Peitsche die Propaganda, und der Löwe … nun, der „mündige“ Bürger ist kein Löwe, sondern eher ein Korb kleiner Kätzchen. So viel zum Ist-Zustand.
Bevor ich zur bedrückenden Lösung komme, betrachten wir den Sozialingenieur. Dieser ist ein großer Körper, bestehend aus einer Minderheit einzelner Individuen, die aber sehr wirkungsmächtig sind. Es herrscht eine Hierarchie, vom Führer bis zum Claqueur. Sie sind die Blutegel, die alle einen Tropfen aus der großen Gestalt saugen wollen, die ihnen Macht, ewiges Leben und Lust verspricht. Diese, von dem Geist des Egoismus vergifteten Menschen, wird kein Gewissen, keine höhere Moral, vom Pfad abbringen. Zu groß ist der Rausch, zu mächtig die Illusion. Will man die Seele dieser magischen Gestalt beschreiben, so könnte man sagen, es ist erfüllt mit dem Willen zur absoluten Macht, dem Hunger nach der absoluten Kontrolle. Ihre Mittel sind der Transhumanismus: die Kontrolle durch physische, seelische und geistige Manipulation. Schaut man aber nach dem Motiv dieses Wesens, so entdeckt man etwas viel sinistres: Es offenbart sich der Geist des Hasses, der Zerstörung, ein Kult des Todes. Und dieser herrscht global.
Die Peitsche – die Propaganda – schnalzt durch alle Lebensgebiete. Sei es die gekauften Medien, die politisierte Bildung vom Kindergarten bis zur Universität, bis hin zur Politisierung aller Lebensbereiche, bis in die Familie hinein. Der Natur der Propaganda nach verwendet sie auch die Lüge als Gewaltinstrument, um die Lüge zur Wahrheit, und die Wahrheit zur Lüge umzudichten. Nun ist sie so gut installiert, daß es schon genügt zu stupsen – in diesem Bild, zu schnalzen – um die Angst vor der Bestrafung anzudrohen, ohne überhaupt zuschlagen zu müssen. Zu groß ist die Angst vor Strafe, als dass sich jemand traut aufzumucken. Erst dann, wenn der Löwe seine Furcht verliert und rebelliert, schlägt der Dompteur zu. Dann wird die Sache blutig.
Der Löwe, der in Wahrheit ein Korb voller Kätzchen ist, sind wir. Wir hetzen durch die Arena, erfüllt von der Angst bestraft zu werden, und sammeln uns in Grüppchen, die Schutz vorgaukeln. Die einen Links, die anderen Rechts, dann wieder umgekehrt. Einigen geht die Puste aus, einige zerbeißen sich selbst usw. Egal wo man hinrennt: Es gibt keinen Ort zu flüchten, keine Ruhe. Also, was kann man tun?
Die Arena verlassen!
Dieser eine Schritt erfordert schon großen Mut, und Resilienz! Chapeau an alle, die es geschafft haben. Die, die außerhalb stehen, wissen schon wie es sich anfühlt. Ist die Welt dadurch gerettet? Nein, zu groß gedacht. Ok. Das eigene Land? Nein, immer noch zu groß gedacht. Mein Bundesland, meine Stadt, meine Straße, meine Wohnung … meine Familie? Nein, immer noch viel zu groß gedacht! Ich nehme es vorweg: Man kann nichts mehr retten. Das spüren auch die Kätzchen. Der Grund liegt eben in der trägen Masse, der Mehrheit, die sich von Dompteur und Peitsche weiter durch die Arena hetzen lassen. Es sind einfach zu viele, die man noch abholen muss. Und das würde zu viel Zeit kosten, die wir einfach nicht mehr haben.
Wozu dann noch etwas tun? Weshalb nicht aufgeben und warten, bis die schlimme Zeit vorübergeht? Zur zweiten Frage: Weil man dann zur trägen Masse gehören würde, die diesen Zerstörungskult erst möglich macht. Zur ersten Frage: Weil ein Leben in der Wahrheit erst diesem einen Sinn gibt! Alles andere ist sekundär.
Was wäre nun dieses Leben in der Wahrheit? Meine Antwort entnehme ich dem Neuen Testament:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Luk. 10,27
Für die areligiösen könnte man auch sagen:
„Liebe dich selbst wie deinen nächsten, und gebe dich den höchsten Idealen hin, die da wären, die Liebe und die Freiheit.“
In dieser Aussage verbirgt sich eine Herkulesaufgabe! Denn es fordert jeden Einzelnen dazu heraus, sich bewusst zu werden über Dinge, die zwar dem alltäglichen Dasein übergeordnet sind, dieses aber bestimmen. Man muss sich den Fragen stellen, die einen aufklären über die Bedeutung der wahren Liebe, der wahren Selbstlosigkeit. Fragen zur Gestaltung unseres Zusammenlebens, wie: was ist ein Staat, was ist Kultur, was ist Gemeinschaft, was ist Gesundheit … was ist Wahrheit, was Lüge. Das erfordert viel Mühe für die, deren Leben bisher dem Alltagskampf gewidmet war: dem Geld verdienen, der Partnerwahl, dem Abendessen, der Befriedigung persönlicher Wünsche. Es erfordert viel Überwindung und Mühe, sich plötzlich mit den grundlegenden Fragen des Seins auseinandersetzen zu müssen. Das mag erschrecken, desillusionieren, oder auch überfordern. Aber gleichzeitig ist es ein großes Abenteuer, inspirierend und belebend.
Lebt man nun außerhalb der Arena – der Wahrheit hingegeben –, so bringt es naturgemäß große Gefahr mit sich. Denn der neu gefundene Sinn im Leben erzwingt auch die Verwandlung der ganzen Existenz, und Abschied von der gewohnten Umgebung. Wer setzt sich schon freiwillig diesem Sturm aus? Wer geht freiwillig in die Einsamkeit? Denn es kann passieren, daß man sich auf kleine Inseln zurückzieht. Manchmal sogar als einziger Bewohner. Aber diese Inseln sind wie Leuchttürme in einer Welt, die von Finsternis verhüllt ist. Wer ausharrt, wird dann ein Trost, und Hilfe sein für die ganzen verstreuten Kätzchen, die heimat- und sinnlos durch die Ruinen irren, in die unsere Welt bald verwandelt wird. Und auch wenn vielleicht nicht viele von uns übrig bleiben werden – denn man kann sich ganz gewiss sein, daß sie uns jagen werden, sobald ihr Kult zusammenbricht – können wir im Bewusstsein leben, es wenigstens versucht zu haben, in der Liebe und der Freiheit gelebt zu haben, mit dem klein wenig an Kraft, das uns zur Verfügung steht.
Schön wäre es zum Ausklang ein Happy End hinzumalen, ohne Niedergang, und größtes Leid. Aber es ist jetzt wichtiger in der unmittelbaren Realität zu leben, als in diffusen „positiven Gedanken“ zu schwelgen. Denn wir sollten eines nie vergessen: Die Wahrheit siegt, aber sie wird sich gegen die größte Bedrohung der modernen Menschheitsgeschichte behaupten müssen. Sie wird alles daran setzen müssen zu überleben, im Angesicht eines Todeskultes.
Es gibt kein Entkommen.
English
Just as the tamer rushes the domesticated lion through the arena with his cracking whip, all too many "responsible" citizens run in any direction they are told. In this allegory, the tamer is the social engineer, the whip is the propaganda, and the lion ... well, the "responsible" citizen is not a lion, but rather a basket of little kittens. So much for the actual state of affairs.
Before I get to the depressing solution, let's consider the social engineer. This is a large body, consisting of a minority of single individuals, but very powerful. There is a hierarchy, from the leader to the claqueur. They are the leeches who all want to suck a drop from the great being that promises them power, eternal life and pleasure. These, poisoned by the spirit of egoism, no conscience, no higher morality, will turn them from the path. The intoxication is too great, the illusion too powerful. If one wants to describe the soul of this magical figure, one could say it is filled with the will for absolute power, the hunger for absolute control. Its means are transhumanism: control through physical, mental and spiritual manipulation. But if one looks at the motive of this being, one discovers something much more sinister: the spirit of hatred, of destruction, a cult of death reveals itself. And this prevails globally.
The whip - the propaganda - is cracking through all areas of life. Be it the bought media, the politicized education from kindergarten to university, to the politicization of all areas of life, even into the family. According to the nature of propaganda, it also uses the lie as an instrument of violence, to recast the lie as truth, and the truth as a lie. Now it is so well installed that it is enough to nudge - in this picture, to snap - to threaten the fear of punishment without even having to strike. The fear of punishment is too great for anyone to dare to strike out. Only when the lion loses its fear and rebels does the tamer strike. Then things get bloody.
The lion, which is really a basket of kittens, is us. We rush through the arena, filled with the fear of being punished, and gather in groups that gives the illusion of being protected. Some to the left, others to the right, then vice versa. Some run out of breath, some bite themselves, etc. No matter where you run: there is no place to escape, no peace. So, what can you do?
Leave the arena!
This one step already requires great courage, and resilience! Chapeau to all who have made it. Those on the outside already know how it feels. Is the world saved by this? No, thinking too big. Okay. The own country? No, still thinking too big. My state, my city, my street, my apartment ... my family? No, still thought much too big! I'll say it in advance: You can't save anything anymore. The kittens feel that, too. The reason lies in the sluggish masses, the majority, which let themselves be rushed by tamer and whip further through the arena. There are simply too many that still have to be picked up. And that would take too much time, which we simply don't have anymore.
So what's the point of doing anything at all? Why not give up and wait until the bad time passes? To the second question: Because then you would belong to the inert masses that make this cult of destruction possible in the first place. To the first question: Because a life in the truth gives life itself any true meaning! Everything else is secondary.
What would this life in the truth actually be? I take my answer from the New Testament:
"You shall love the Lord your God with all your heart, with all your soul, with all your strength, and with all your mind, and your neighbor as thyself.“ Luk 10:27
For the areligious, one could also say:
"Love yourself as your neighbor, and give yourself to the highest ideals, which are love and freedom."
This statement conceals a Herculean task! Because it challenges every individual to become aware of things which are superior to the everyday existence, but which, at the same time, determine it. One must face the questions which enlighten one about the meaning of true love, true selflessness. Questions about the organization of our life together, like: what is a state, what is culture, what is community, what is health ... what is truth, what is untruth. This requires a lot of effort for those whose lives have so far been devoted to everyday struggles: earning money, choosing a partner, having dinner, satisfying personal desires. It requires a lot of overcoming and effort to suddenly have to deal with the fundamental questions of being. It may frighten, disillusion, or even overwhelm. But at the same time it is a great adventure, inspiring and invigorating.
Now, if one lives outside the arena - devoted to truth - it naturally brings great danger. For the newly found meaning in life also forces the transformation of the whole existence, and farewell to the familiar environment. Who voluntarily exposes himself to this storm? Who voluntarily goes into loneliness? Because it can happen that one retreats to small islands. Sometimes even as the only inhabitant. But these islands are like beacons in a world shrouded in darkness. Those who persevere will then be a comfort, and help to all the scattered kittens wandering homeless and senseless through the ruins into which our world will soon be transformed. And even if perhaps not many of us will remain - because one can be quite sure that they will hunt us down as soon as their cult collapses - we can live in the consciousness of having at least tried, of having lived in love and freedom, with the little bit of strength that is available to us.
It would be nice to paint a happy end to finish off this little article, without decline and greatest suffering. But it is now more important to live in the immediate reality than to wallow in diffuse "positive thoughts". Because we should never forget one thing: Truth triumphs, but it will have to stand up to the greatest threat in modern human history. It will have to do everything to survive in the face of a death cult.
There is no escape.
Sehr gute Analogie zum Löwendompteur, auch super beschrieben, weshalb ich was hinzu fügen möchte: Bei Löwen (und Katzen generell) ist es nicht die Angst vor Schlägen, die sie in eine Richtung treibt - was jeder, der mal versucht hat seiner Hauskatze irgendwas beizubringen bestätigen wird. Es sind die Kreise um sie herum, was ich faszinierend finde, denn diese gibt es bei Menschen auch, und ich glaube solche ähnliche Paralellen auch in der Sozialmanipulation zu finden.
Der Dompteur hat immer zwei Instrumente (Stöcke, Peitschen, etc.), einen kurzen und einen langen. Der Löwe hat zwei Kreise um sich herum, einen weiten und einen engen. Wenn jemand in seinen äußeren Kreis tritt, bewegt er sich weg davon. Schließlich will er seine Ruhe haben von dem Stock, der seine Privatsphäre stört. Kommt der Eindringling von links, so bewegt sich der Löwe nach rechts, etc. bis er außerhalb der Reichweite ist. Logisch. Wenn aber der lange Stock in seinen inneren Kreis kommt, ist es zu viel für den Löwen sich bloß weg zu bewegen. In diesem Moment ist er gereizt sich auf den Eindringling zuzugehen, natürlich in die Richtung, aus die er kommt, um diesen zum Rückzug zu "zwingen". Dabei muss der Dompteur nur die Peitsche etwas anheben, damit die Krise verschwindet, und der Löwe stehen bleibt, weil es nichts mehr gibt auf die er reagieren müsste.
Mit diesen beiden Mitteln kann der Dompteur sehr geschickt die (ansonsten so eigenwillige) Katze in jede beliebige Richtung bewegen. Für Menschen sehe ich den Markt als Beispiel für den kurzen Stock (was halt weniger Geld kostet), sowie aufgegriffene Trends, womit man sich als besserer Gutmensch fühlen kann. Der lange Stock aber sind Gesetze, Verordnungen, und Regeln jeder Art, und natürlich diverse Krisen, die beim Einzelnen Panik auslösen.
Erst mal danke für den ausführlichen Kommentar :)
Und das ist ein Hammergedankengang! Ich borge mir diesen für mein Repertoire :)
Es beschreibt unseren Alltag sehr, sehr gut. Erinnert mich an die Analogie-Technik, die J. Peterson auch mit dem Hummer genutzt hat. Das Hierarchiemodell. Die Wirkung von kurzem Stock und der Peitsche bildet wirklich treffend die Grundstruktur unserer Gesellschaft, und ihr Verhalten, ab.
Ich bin auch davon überzeugt, daß alle Erkenntnisse der Wissenschaften gegen den Menschen angewendet werden. Die werden auch sicherlich das Verhalten von Tieren, welches strikt instinkthaft, und biologisch determiniert ist, übertragen. Da wir etliche Merkmale teilen, kann man diese Techniken schon anwenden.
Auf jeden Fall habe ich heute Morgen etwas gelernt :)
Congratulations @meinekleinewelt! You have completed the following achievement on the Hive blockchain And have been rewarded with New badge(s)
Your next target is to reach 600 replies.
You can view your badges on your board and compare yourself to others in the Ranking
If you no longer want to receive notifications, reply to this comment with the word
STOPCheck out our last posts: