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RE: Archäologie als Beruf – Teil 2

in #de-stem7 years ago

Coole Serie. Mich würde mal interessieren, ob Archäologen weitere spezielle Methoden benutzen, um von einen (oder mehreren) Fundstück(en) zu einer Beschreibung der Gesellschaft zu gelangen, die das Fundstück hervorgebracht haben. Oder nutzt ihr dazu andere Gebiete wie Ethnologie/Soziologie/Kulturwiss.?
LG

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Ich glaube die Archäologie ist eine der Wissenschaften, die ohne interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Bereichen schnell an ihre Grenzen stößt. Ich selbst hab mich vor einiger Zeit sogar mit Marxismus in der Archäologie beschäftigt. Das geht bis tief in die Philosophie. Aber ich denke, das hängt auch von den Archäologen selbst ab. Es gibt ausgesprochene "Fachidioten", die sich weigern, über den Tellerrand hinauszudenken. Und es gib absolut progressive Querdenker, die zumindest langfristig gesehen eine Erkenntnistiefe gewinnen werden, die anderen verborgen bleibt.

Stimme dir absolut zu. Ich bin selbst sehr interdisziplinär unterwegs. Deswegen hab ich gefragt. Ich bin immer sehr neugierig, mit welchen Denkwerkzeugen mir fremde Bereiche auf die Welt und die Dinge schauen.

Ich würde sogar behaupten, dass fast alle Bereiche schnell an ihre disziplinären Grenzen geraten, wenn sie vor weltlichen/wirklichen Problem- und Fragestellungen stehen - wenn sie diese nicht künstlich abgegrenzen/einschränken.

Die Archäologie arbeitet mittlerweile nahezu ausschließlich interdisziplinär, weil es nur so möglich ist, eine hinreichend umfassende Analyse der Erkenntnisse vorzunehmen.
Die Serie ist aber noch lange nicht beendet, ich habe noch einiges an Übersetzungsarbeit vor mir, bleibt einfach neugierig und geduldig :)