Danke für den Blick in deine Welt, @peppermint24. Ich sollte nicht über Themen scherzen, in denen ich nicht sattelfest bin und sich über Äußerlichkeiten auszulassen, gilt sowieso als doof. Was soll's? Da stehe ich also im Fettnapf und suhle mich.
Hallo!? Ich meinte natürlich Links und sicher weißt du ja auch, dass viele Linke nach dem Versiegen der außerparlamentarischen Opposition im bundesrepublikanischen Wohlfühltempel, direkt nach rechts abgewandert sind. Sogar einige prominente Szenegrößen taten es. Deren Namen will ich gar nicht nennen, um sie nicht unbeabsichtigt aus der Jauchegrube unseres Bewusstseins heraus, in Erinnerung zu bringen.
Gefühlt war es schon immer so. Beim KBW, und anderen linken Gruppen in Westdeutschland haben sich, vermutlich wegen der Nähe zu den Universitäten, schöne Frauen in einer geradezu inflationären Anzahl versammelt, während die etablierte Politik nicht einmal eine gerade Gewachsene finden konnte, die als Covergirl getaugt hätte. Ja doch! Ich lockere die Gender–Correctness mal wieder! Das mit den Schönen hat sich erst sehr viel später etwas geändert, seit der Unterschied zwischen Links und Rechts nicht mehr gar so gewaltig erscheint. Irgendwie relativiert sich heute vieles, was noch in meiner Jugend unvereinbar erschien. Ich kenne sehr nette Menschen, die sind in der CDU. Das wäre der CDU früher nicht passiert.
Dieser Rechts–Links–Komplex selbst, ist ja an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Der existiert doch nur in den Köpfen. Fühlst du den Protagonisten auf die Zähne, geht es um eigene Versorgung. Politiker ist nämlich ein ganz normaler Beruf geworden und mancher Spielertyp setzt auf einen Lebensentwurf in der Branche. Mehr ist es heute nicht mehr. Längst ist der letzte, tatsächliche Konflikt im rechts–links Schema Geschichte geworden, da tut man noch immer so, als ginge es um Klassenkampf und Ideale.
Ich denke, diese Tomaten könnten wir uns endlich mal von den Augen wischen und erkennen, dass es immer nur um die Durchsetzung von Interessen, möglichst im Rahmen der Konstitution geht. Dass es auch außerhalb funktioniert, hat uns VW beeindruckend vorgeführt. Mögen jetzt alle NGOs den Frosch auch grillen, hinter jedem Einsatz stehen geldwerte Interessen. Selbst hinter den Flammen von Idealismus. Nur Interessen. Warum müssen Bürger ihre Pfründe heute gegen überbordende Interessen der Wirtschaft schützen? Weil es ihre Stellvertreter nicht in ausreichendem Maß tun.
Habe ich schon mal erzählt, dass mein Großvater der ungekrönte Monologkönig der Hanauer Gesellschaft war?