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RE: Ideologie 023 - "Nichtgläubige" müssen angegriffen werden ...

in #deutsch8 years ago

Sehr schön. Ausgewogen argumentiert und im Zweifel immer für den Angeklagten, @saamychristen. So geht Bürger 2.0. Das Problem an Medien und Politikern ist, dass sie ihr Ziel erreichen, je virtuoser sie den bewusstlosen Pöbel bespielen. Zurückhaltende, ausgewogene Berichterstattung entspräche zwar allen ethischen und staatspolitischen Grundsätzen, aber Ethik verkauft sich etwa genau so gut, wie Malzkaffee mit Pfefferminzgeschmack. Geifert ein Medium irrational aus dem Bauch heraus, in etwa genau so wie seine Konsumenten, steigt der Gewinn. Diesem Prinzip folgend, verbietet sich kein noch so sensibles Thema. Da bleibt Nichts außen vor. Jede Sau wird durch's Dorf getrieben.

Für die Behörden ist es sehr viel günstiger den Schuldigen vor der Aufnahme konstenintensiver Untersuchungen zu kennen und solange nicht das Gerücht technischen Versagens herum geistert, hat auch der Hersteller des Airbus kein gesteigertes Interesse an einer tatsächlichen, indizgestützten Aufklärung. So sind zwar alle Zuschauer dem Anlass entsprechend betroffen, jedoch so zufrieden, wie man mit so einem Unglück überhaupt zufrieden sein kann.

Selbst für Versicherungen war es unter den Strich ein Gewinn. Würden Flugzeuge nie abstürzen, zahlte ihnen niemand hohe Prämien für den Fall, dass aus heiterem Himmel etwas abstürzt und der Flieger kam nicht in den USA runter. Das hätte sie sehr viel mehr Geld gekostet.

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Danke für diesen top Kommentar und das Lob!

Die Schuldfrage ist mit Konsequenzen, das heisst grösseren Kosten verbunden. Ein einzelner Privatmann als Schuldiger dürfte da bequemer sein, als eine Firma, Organisation, Staat, Geheimdienst usw.
Wenn sich die möglicherweise zum Zahlen von Entschädigungen verpflichteten bereits geeinigt haben, ist scheinbar alles geklärt. Somit muss auch sonst nicht mehr herumgewühlt werden...
Die Medien haben sich ausgezeichnet an der Verbreitung dieser Version beteiligt. Wenn da kein Geld geflossen ist, kann man nur sagen, einen solchen Partner möchte man auch mal haben.

Mit Ethik hat es sicherlich nichts zu tun, wenn ein Toter, ohne dass der Beweis erbracht wurde, des 150-fachen Mordes bezichtigt wird.

Man könnte sich auch vorstellen, der Beschuldigte hätte tatsächlich den Charakter gehabt, ohne mit der Wimper zu zucken alle ihm Anvertrauten drauf gehen zu lassen und er wäre nicht Pilot geworden, sondern in die Politik gegangen oder an einen anderen Schreibtisch im Hintergrund...

Die beiden „KenFM am Telefon“ sind eine Wucht. Ich habe sie falsch herum gehört. Den Zweiten zuerst. Ken Jebsen soll den ersten Preis für Schnellsprechen bekommen. Die Interviews sind Klasse.

Ich habe mit Ken ein Problem, wenn er immer wieder in sein "marxistisches Revoluzzertum" abdriftet. Allerdings hat er schon oft zu eigenverantwortlichem Handeln aufgerufen, was wiederum gut ist. Als Sprecher und Interviewer ist er erstklassig, weil sein Tempo wirklich hoch ist, er aber trotzdem gut verständlich bleibt.

Ja, diesen Links–Reflex konnte ich bereits in anderen @saamychristen - Postings feststellen. Es ist wirklich niemand frei von Aversionen. Dich triggert alles mit dem Label „Links“. Der Witz dabei ist, dass deine Inhalte sich oft von linken Positionen gar nicht so grundsätzlich unterschieden. Ich würde dich natürlich in keine dieser Schubladen des Links–Rechts Schemas stecken und in diesem Artikel war davon ja auch gar nicht die Rede. Ich merke das jetzt nur an, weil du das Thema angesprochen hast.
Dass diese affige Revoluzzer–Attitüde gar nichts mit Marx zu tun hat, wissen wir. Karl Marx war immerhin einer der fleißigsten Wissenschaftler, die es je gegeben hat. Es ist eher so ein albernes Macho–Ding, mit dem sich die prächtigsten Kampfhähne gerne schmücken. Das liegt auch daran, dass links die besseren Frauen abhängen. Rechts ist in der Beziehung nicht sehr prickelnd.