Es gibt Tage wie diesen in meinem Leben, in welchen ich nach einem extrem harten Arbeitstag und anschließendem Schlafen aus purer Erschöpfung nur deswegen aufstehe, weil ich Alp geträumt habe und völlig verstört, wirr und aufgewühlt eigentlich nur eines will:
Jemanden in meiner Nähe.
Doch das ist ein Punkt, den ich gut zu vermeiden gesucht habe in meinem Leben. Außer in meiner halbstarken Zeit mit Frauen, habe ich Menschen bewusst und unbewusst von mir fern gehalten. Erfahrungen im unausweichlichem Gang unserer Gesellschaft und mit den Menschen die mich aufgezogen haben, waren mir meist zuviel.
Zuviel weil mir etwas fehlt, mir fehlt. Was das genau ist, habe ich gerade in der Kindheit noch nicht einmal entdeckt. Nur gespürt, dass andere meistens anders sind als ich und alle irgendwie miteinander verbunden zu sein scheinen auf eine für mich magische Weise, die erst mit den späten Jahren für mich sichtbar wurde.
Es war seltsam für mich, das andere Kinder irgendwie beim spielen "zusammengehört" haben. Sie lachten, stritten und spielten miteinander, als gäbe es kein Morgen. Ich stand dabei und beoabchtete meistens nur. Schnell merkte ich, das ich diese selbstverständliche Leichtigkeit, mich in die Gruppe passend einzufügen nicht besaß.
Also imitierte ich das einfach. Ich merkte, das ich mich bei gewissem Verhalten "beliebt" mache und die Menschen mich dann mochten. Erwachsene waren mir dabei als Kind schon am Liebsten, weil sie auch diese Leichtigkeit "weniger" zu besitzen schienen und mir damit sicher nicht gleich, aber ähnlicher waren, als meine Altersgenossen, welche oft genug für mich abschreckend durch scheinbar Grundlos "böses" Verhalten waren. Einfach gesagt, haben mir die meisten Menschen Angst gemacht.
Angst, das sie mir Schaden könnten, auf eine Art, die ihnen sicher meistens nicht bewusst oder beabsichtigt war. Dennoch zerrissen sie mich regelmäßig, mit für den normalen als Kleinigkeit empfundenen Dingen. Die Älteren nannten mich manchmal Sensibelchen, ich müsse härter werden und mir nicht alles "gefallen" lassen. Später sagte man mir, ich müsse nicht immer freundlich sein.
Wenn die Menschen nur wüssten, dachte ich mir meistens. Aber das tun sie offenbar nicht oft. Also wurde ich älter und älter, mein Innerstes jedoch, blieb Kind und unverformbar. Also lernte ich besser vorzuspielen, dort wo es Notwendig war und stelle fest, das Menschen mich mochten, ich aber keinen "Draht" zu ihnen aufbauen konnte, so sehr ich mich auch anstrengte.
Irgendwann, wurde mir klar, dass ich wohl lieber mit mir Selbst bin, als mit anderen. Nicht weil ich alleine sein wollte, sondern weil ich mir Selbst wenigstens bewusst Schade und ich mit anderen so viele Probleme bekam mit der Zeit, dass es eine Tortur wurde, echte Kontakte zu pflegen. Überall wo ich in meinem bewegtem Leben auftauchte, war ich Anfangs durch meine im Grunde ja doch sehr fröhliche und aufgewecke Art beliebt. Ich denke die Menschen lieben mich. Doch ich kann das nicht so weitergeben.
Viel zu mechanisch und logisch funktioniert mein Dasein, als das die Emotion und das Band das Menschen untereinander knüpfen, für mich je realisierbar waren. Nur wie gesagt später mit den Frauen, hatte ich engere Beziehungen. Aber selbst die haben irgendwann gemerkt, was ich wirklich bin. Nämlich unfähig, zu lieben. Zumindest so zu lieben, wie es natürlich ist.
Ich habe mich lange gefragt was das ist, diese Liebe. Mit den Mädels, habe ich es zumindest verstanden. Doch wie grausam muss das Leben sein, wenn man es verstehen muss um es zu kopieren und imitieren, wo andere sich dieser schönen Sache doch irgendwie sorglos einfach nur hingeben können. Ich habe herausgefunden das ich auch Lieben kann, leider nur auf eine sehr seltsame Art. Für mich ist die Welt ein "Ding" scheint mir Objektiv zu sein in der Funktion meines Gehirnes.
Ich sehe, ich höre und ich spüre die Welt mit meinen Sinne. Aber sonst, fühle ich mich fremd in ihr. Nur die Natur, kann mir die Ahnung geben, dass ich hier her gehöre. Die Menschen haben oft versucht, mich willkommen zu heißen und ich konnte es nie erwidern. Damit erkennt man vielleicht schon, das es sehr auf Gegenseitigkeit beruht, was ich zu tun denke. Gelernt habe ich, das es nicht immer so sein muss, um dennoch glücklich zu sein. Oder vielleicht ist genau das sogar eine Bedingung dafür. Denn so geht es mir wenn ich alleine bin.
Meistens. Manchmal also, stehe ich in meinem inzwischen sehr einsamen Leben und gugge zurück auf diesen völlig verrückten aber sicher nicht langweiligen Weg und denke mir: "Ja, ich bin mehr anders, als alle anderen" Wobei natürlich zu bedenken ist, dass jeder anderes als der andere ist, ich bin einfach nur mehr anders, nichts weiter.
Trotzdem tun sich damit Situationen in meinem Leben auf, die ich nicht so leicht ignorieren sollte und dennoch tue, denn an Tagen wie diesen. Muss auch mal der Wächter beschützt werden und braucht Hilfe.
Aber die kriegt er nicht, weil niemand weis, das er nur mal kurz in den Arm genommen werden müsste, damit er wieder bereit ist, für eine lange Zeit zu Leben. Ich habe jeden vergrault, weil ich mich nicht "melde". Bis auf den engsten Kreis meiner Familie, wie meine kleine Schwester und meinen Vater, Großmutter, Onkel und Tante Cousine, habe ich quasi keinen Kontakt mehr zu Menschen. Selbst diese wenigen Menschen, kann ich nur mit Ach und Krach in meinem Leben "halten". Ja, halten, weil ich gelernt habe, wie sie mit mir am besten umgehen können, ohne dass ich allzuviele Scherben zurücklasse, so wie früher noch.
Alle anderen Menschen die Kontakt mit mir haben, kann ich hier schön auf Abstand halten, bei Bedarf. Abstand der für mich lebensnotwendig geworden ist, weil es ohne länger aufgebaute Beziehungen für mich, immer weiter an Sinn verlieren würde.
Ihr hier, mit all euren Leben und Worten, habt mir etwas damit gegeben. Zeit.
Zeit die ich sonst nie so lange durchgehalten hätte, geflüchtet wäre, wie von so vielen vor Euch. Das ist echt schön zu wissen für mich. Etwas damit geschaffen zu haben, womit ich leben kann. Dennoch sollte ich wieder raus gehen dürfen, und in diesem Frühling, in welchem ich nach drei Jahren endlich wieder raus will, darf ich das nicht, weil sich Menschen sehr Dumm anstellen, mit Verlaub.
Dumm, weil sie alles glauben, was man ihnen sagt. Solange es "alle" anderen sagen, ist das die Wahrheit. Und selbst wenn ein dicker Virus oder eine unaufhaltsame Krankheit durch die Gesellschaft fegt, lasst euch von einem echtem Außenseiter sagen, dass ihr sie nicht aufhalten könntet, geschweige denn solltet. Ihr könnt gar nichts. Menschen sind nicht weise, Menschen sind nicht intelligent, sie schaffen es nämlich noch nicht einmal, mit ihrer Umgebung zurecht zu kommen. Ich darf dieses Zeugnis ablegen, denn ich bin der Schwächste unter uns.
David wird nun weiter gegen Goliath kämpfen, dem Goliath des Verstandes.
Danke für das Lesen und Schreiben, vielleicht braucht eine Antwort etwas länger.
Sascha
Dies ist Deine Chance, Etwas wegen dem Virus aufgeben zu müssen.
Man kann momentan die Nähe nicht ohne Risiko wagen, also kann man sich fragen, ob das Streben nach dieser Nähe, da es ja momentan einen guten Grund gibt, Nähe zu vermeiden, ein Grund, der nicht aus einem eigenen HirnGespinst kommen kann, ein GuterGrund , ...... .
Da hat dann die ErwartungsHaltung eine seltsame Delle.
Sie kann nur ZuKünftiges erwarten in dieser einen Weise.
Eine absehbare Zukunft liegt nicht im Interesse dieser ErwartungsHaltung ?
#ESGIBTNICHTSZUERWARTENKLAR ! #WASGIBTSZUERWARTEN ? #NIXZUERWARTEN #ZUMUESSEN .
Manchmal verstehe ich dich nicht. Aufgeben? Was soll ich aufgeben deswegen? Ich habe sehr viel aufgegeben und bin bereit das weiter zu tun. Erwarten..., vielleicht kommt in meinen Worten das so rüber, ich weis aber nicht mal was ich erwarte. Habe einfach nur Gedanken geteilt damit. Frust von der Seele geredet? Keine Ahnung.
Und das ist auch gut so lieber Sascha!
Amen!
Das ist etwas, was mich zur Zeit auch erschreckt - wie leichtgläubig wir Menschen sind (oder gemacht wurden?) Aber damit bin ich nicht annähernd so ein Außenseiter wie du ihn in dir siehst. Ich habe keine Worte für dich, weil ich mich nicht reinfühlen kann. Ich schick dir wenigstens eine virtuelle Umrmung.
Das hat mir ein Lächeln auf´s Gesicht gezaubert. Danke dafür. Lachen ist nämlich Gesund.
🤣🤣🤣 👍
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