Hier kommen wir an den Punkt, den ich für wichtig halte. Ich bin - wie jeder ganz leicht überprüfen kann - sehr viel in der Natur unterwegs, wie du ja auch. Ganz subjektiv meine ich übrigens, die jüngere Generation dort weniger anzutreffen. Möglicherweise weil sie den ganzen Tag in der Ganztagsschule/kita " verweilen muß? Ist man in der Natur, sieht man sie mit offenen Augen, nimmt man doch automatisch ein Verhalten an, welches ich als umwelt-und oder naturfreundlich bezeichnen würde. Jeder könnte ja ganz einfach bei sich anfangen, und alles wäre gut, oder zumindest schon mal viel besser. Reicht es nicht, wenn jeder den Dreck vor seiner Tür wegmacht - also auch im übertragenen Sinne?
Jetzt stellt sich mir die Frage, wie kann es trotzdem sein, daß das zwischenmenschliche Klima bei diesem Thema so vergiftet sein kann?
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Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen mit der Politik und den als deren Sprachrohr angesehen "Mainstream-Medien" sehr unzufrieden sind, sich übergangen, nicht wertgeschätzt fühlen.
Ich selbst kann diese Kritik (sowohl an Politik und Medien), in vielerlei Hinsicht, durchaus nachvollziehen.
Allerdings halte ich es für genauso falsch, wie den oft nachlässig recherchierenden und zum Teil m. E. tatsächlich zu staatsnahen Medien (siehe Rundfunkräte etc.) blind zu vertrauen, stattdessen automatisch anzunehmen, alles, was "Spiegel Online" und Co. schrieben, müsse einfach falsch sein, weil es ja aus der 'bösen' Presse stamme.
Ich versuche, mir zu jedem Thema, eine auf möglichst vielen verschiedenen Quellen (und im besten Falle eigener Erfahrung) basierende Meinung zu bilden. Manchmal komme ich zum selben Ergebnis wie die "Mainstream-Medien", manchmal zu einem anderen.
Im Falle des Klimawandels halte ich mich an den Stand der Wissenschaft. Dass die Medien dasselbe sagen, deckt sich zwar mit meiner Meinung, ist jedoch nicht deren Grund! :)
Ich glaube, dass viele der oben genannten, über Politik und Medien verärgerten Menschen so verbittert sind, dass sie prinzipiell alles angreifen, was von den Medien zu stammen scheint. Dass infolge dessen als korrupt, käuflich und unfähig bezeichnete Wissenschaftler oft nicht minder polemisch und zuweilen herablassend auf die Kritik reagieren, führt zu einer weiteren Vergiftung des Klimas (des gesellschaftlichen). Ich selbst sehe in diesem Falle die Wissenschaft als das falsche Ziel aufgebrachter Bürger.
(Und auch wer aufgebracht ist, sollte trotzdem versuchen, sachlich zu bleiben, egal, ob es ums Klima oder worum auch immer geht.)
Ich gebe zu, selbst auch nicht immer 100 % sachlich zu reagieren, gebe mir aber in der Regel zumindest Mühe, einen versöhnlichen Ton beizubehalten (ohne deshalb auf klare Aussagen zu verzichten).
Ich bin froh, daß Du nicht immer zu 100% sachlich reagierst. Tue ich ja auch ganz und gar nicht. Zum Glück ist das der zumindest für mich auch ohne Studien der Beweis, daß wir beide Menschen und keine Roboter sind.
Ich gehöre, das ist kein Geheimnis, zu den Menschen, die kein TV mehr gucken (ausgenommen Radsportübertragungen auf eurosport ;-) ). Daß ich den Rundfunk in Teilen per Zwang noch bezahlen muß tut sein übriges. Ich lasse den Fernseher nicht aus, weil ich das Programm so klasse finde. ;-) Lieber gucke ich im Internet in den freien Medien das, was mich wirklich interessiert und bilde mir wie Du mein eigenes Urteil. Mir ist natürlich klar, daß auch nicht alles, was dort verbreitet wird, der Wahrheit entspricht. Bevor jetzt einer kommt, und mir vorwirft, ich befände mich in einer reinen Echoblase, den verweise ich darauf, daß der, der sich nur über den Mainstream informiert ebenfalls in einer Blase befindet. Über Steemit bekomme ich aber sehr wohl die veröffentlichte Meinung des Mainstream mit. Ich befinde mich also NICHT in einer Blase.
In der Tat neige ich selbst oft dazu, das, was in der sog. Mainstreampresse steht, als Kontraindikator zu nutzen. Das funktioniert natürlich nicht immer. Beim BTC aber z.B. schon. ;-) In Sachen Medienanalyse gibt es sehr aufschlußreiche Beiträge von Norbert Bolz auf Youtube zu sehen. Anfangs durfte er sogar noch im ÖR seine Thesen zum besten geben. Heute ist dies nicht der Fall. Ein Schelm, wer böses denkt.
Da du den Spiegel erwähnst - nun, ein schönes Beispiel. Ich sage nur Relotius..... Aber ja, es stimmt, ab und an (in letzter Zeit sogar öfter) werde ich auf einen Focusartikel -v.a. Wirtschaftsartikel, verlinkt, der mir durchaus gut gefällt. Ganz selten sogar mal auf einen für meinen Geschmack guten Spiegelartikel.
An dieser Stelle möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen, daß es auch in der restlichen Presse - nehmen wir mal als Beispiel den doch sehr moderaten Tichys Einblick - viele gute Artikel gibt. Und wie oft lese ich, daß das, was dort steht, nicht als Quelle, Beweis etc. gelten darf, nur weil es aus einem Blatt stammt, welches nicht mit dem eigenen Weltbild übereinstimmt. Mal ganz gelinde ausgedrückt.
Da könnte ich jetzt noch ewig weiter sinnieren....
Ich sehe auch sehr selten fern und bin absolut gegen Zwangsrundfunkgebühren.
Was die Medien betrifft, gibt es, wie ich finde, sowohl im 'Mainstream-Bereich' als auch in der 'alternativen Presse', Licht und Schatten.
Mir gefallen z. B. einige ZEIT ONLINE-Artikel. Dort finde ich auch gut, dass der Kommentarbereich relativ kulant gehandhabt wird (und wenn Kommentare gelöscht werden, dann wenigstens mit Begründung, d. h. nichts verschwindet einfach so im Nirwana).
Aus der Mainstreamsparte finde ich wie gesagt in letzter Zeit focus money richtig gut. Naja, der Focus war mir schon immer lieber als der Spiegel. ;-) Helmut Markwort mochte ich übrigens auch. Gefühlt gibt es das Wort "Fakten" auch wegen ihm. ;)