Silvesternacht in Ho Chi Minh Stadt
Vietnam war definitiv eins der abgefahrensten Länder, die ich je besucht habe. Es ist laut, Rollerfahrer wie wimmelnde Ameisen, Leuchtreklamen in Neonfarben, verschiedene Gerüche aus allen Ecken - das ist Reizüberflutung pur. Und doch bildet alles zusammen eine superschöne Komposition, die man gesehen haben muss.
Angekommen sind wir in Ho-Chi-Minh Stadt. Dort galt es zunächst den Großstadtdschungel zu erkunden. Der erste Gang führte uns direkt zur alten Markthalle, wo man alles Mögliche findet: Von Schuhen über Elektroartikel bis zu frischem (und ungekühltem!) Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse sowie viele exotische Pflanzen und Wurzeln.
Am Haupteingang der Markthalle
Um auch noch etwas von den Landschaften zu sehen, sind wir danach mit dem Bus nach Can Tho gefahren. Dort begann mein Highlight der Reise: Für ein paar Tage dem Roller durch das Mekong-Delta! Wir sind große Teile der "Reiskammer" Vietnams abgefahren und haben dabei unendlich viele Reisfelder gesehen, die zwischendurch von Bananenbäumen, Kokospalmen und den Millionen Armen des Mekong unterbrochen werden.
Reisfeld im Mekongdelta
Hier haben wir auch die typischen Floatingmarkets gesehen: Tagesmärkte, die wegen des einfacheren Transports per Boot auf dem Wasser stattfinden.
In Can Tho lernten wir Tran Thien Thoai kennen, der uns durch die Stadt führte und uns seine Lieblingsrestaurants gezeigt hat (wobei Restaurant eigentlich eine Übertreibung ist: Meistens wird auf einem kleinen Ofen gekocht, der von ein paar Plastiktischen und -stühlen umgeben ist). Er ist 30 Jahre alt, wohnt schon sein Leben lang in Can Tho und kann sich auch gar nicht vorstellen, mal wegzuziehen. Er war aber schon immer neugierig darauf, woher die Touristen kommen, die er nun immer öfter in seiner Heimatstadt sieht und hat im Gespräch mit ihnen sein Englisch aufgebessert. Heute führt er Touristen mehrmals pro Woche durch die Straßenküche seiner Stadt und genießt es, immer wieder Neues über andere Länder zu lernen. Er erzählte uns, dass er mit dieser Arbeit erstmal nur angefangen hat, weil es einfach ein Job ist. Aber schnell hat er gemerkt, wie viel Spaß es ihm macht. Lustiges Detail: Sein Rufname "Thoai" heißt "sprechen"; deshalb - so sagt er - sei dieser Beruf für ihn bestimmt. Aber er hat einen Traum: Eine eigene Kochschule zu eröffnen, um damit seine Leidenschaften zu verbinden; Kochen, Englisch sprechen und Menschen aus anderen Ländern kennenlernen!
Thoai in Can Tho
Ich war überwältigt von der Vielfalt an Speisen, die wir mit Thoai probiert hatten und den vielen anderen, die wir "noch unbedingt probieren mussten". Eins meiner Lieblingsgerichte, das auch ziemlich einfach ist selber zu machen, sind die vietnamesischen Frühlingsrollen, die im Gegensatz zu den Röllchen vom Chinesen, wie wir sie in Deutschland kennen, nicht mit einem normalen Teig auf Basis von Weizenmehl gemacht werden, sondern mit Reispapier.
Heute mein absoluter Favorit für exotisches Fingerfood: Vietnamesische Frühlingsrollen
Diese Frühlingsrollen mit einer Fischsoße, die frisch, scharf, süß und salzig zugleich schmeckt, und eingewickelt in frische Kräuter ist die perfekte Kombination! Für mich eine ganz neue Erfahrung, da die Rollen ganz frisch und leicht schmecken und irgendwie alle Geschmacksempfindungen kitzeln, ohne zu überreizen.
Warum nicht mal selbst ausprobieren?
Zutaten für 3 Röllchen:
3 Blätter sehr dünnes Reispapier
Füllung:
2 EL Schweinehackfleisch
2 cm Karotten, in kleine Stifte geschnitten
1 Hand voll Pilze (z.B. Shitake, die bekommt man im Asiashop oft getrocknet, dann vorher gut einweichen), in kleine Würfel geschnitten
2-3 Scheiben Lotuswurzel (alternativ Steckrübe), in kleine Würfel geschnitten
Zum Servieren:
3 Blätter Schnittlauch
3 Blätter Thai-Basilikum
3 kleine Stückchen Salat
Die Zutaten für die Füllung der Frühlingsrollen
Die Zutaten für die Füllung werden kleingehackt und in das Reispapier gewickelt.
Dann werden die Röllchen in Fett frittiert, bis…
… bis sie goldbraun sind.
Anschließend bereitet man das Kräuterbett vor.
Dann werden die Frühlingsrollen einzeln darauf platziert.
Und am Ende alles zubinden.
Ich hoffe, dieser Artikel bringt euch ein bisschen Inspiration in die Reiseplanung und auf den Teller. Ich bin gespannt auf Kommentare
AnG
Danke für diesen sehr interessanten Einblick in die vietnamesische Küche!
Reisen & Essen - darüber möchte ich gerne mehr erfahren, ich folge dir daher mal :)
Cool, danke! Ich hab schon ein paar Länder in Asien gesehen, hast du einen Favoriten, über den ich schreiben kann?
Mich fasziniert die asiatische Lebensweise und Kultur im Allgemeinen, von da her habe ich keinen Favoriten. Ich lass mich gerne überraschen und freue mich auf weitere Einblicke in fremde Länder und Kochtöpfe :-)
Danke für den Bericht, macht Fernweh!
@angelikaw, du bist wie meine Schwester, ständig auf Reisen :D ich muss auch mal wieder weg hier. Ich bekomm außerdem gerade echt Hunger bei diesen tollen Bildern :) Upvote ist raus!
Haha, das sagt mein Bruder auch ;-) Danke für das Upvote und Grüße an deine Schwester!
Herzlichen Glückwunsch, dein Beitrag wurde von @ocd entdeckt und in unserer täglichen Zusammenstellung #124 vorgestellt!
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Hey vielen Dank!! Hab mir ocd gerade mal angesehen, das ist echt eine gute Idee und sicherlich eine Riesenhilfe für uns Neulinge hier! Danke!!
Coole Story! Danke für die schönen Bilder und das Rezept. :)
Will auch unbedingt mal nach Thailand! Am liebsten auf meiner eigenen Maschine.
Liebe Grüße :)
Schön, wenn es dir gefällt. War aber im Vietnam, nicht in Thailand ;-)