Zunehmend reglementieren sich die Exchange-Börsen von selbst, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen. Wie btc-echo.de berichtet, teilte die Börse Poloniex am 27.12.2017 mit, alte Konten, die sich nicht den neu geltenden Verifizierungsprozess [Know-Your-Customer”-Due-Diligence-Prüfung (KYC)] unterzogen haben, zu löschen.
Die regulatorischen Auflagen, die Geldwäsche und Kriminalität unterbinden sollen, führen Schritt für Schritt zum gläsernen Digitalwährungsnutzer. So kann man sich zwar innerhalb des Kryptomarktes noch relativ anonym bewegen, versucht man aber Fiatgeld in Kryptowährungen zu tauschen und umgekehrt, verlässt man gänzlich den Bereich der Anonymität.
Kryptowährungen sind unter anderem genau aus dem Grunde der Anonymität und des fehlenden Zugriffs von Banken und Behörden auf Sparvermögen (Enteignung, Bail-In) in der Vergangenheit so erfolgreich gewesen. Mit einem dezentralen, unabhängigen und anonymen Geldkreislauf sollten digitale Währungen dazu beitragen, sich vom herrschenden Finanzsystem abzukoppeln.
Diese Eigenschaft gerät mit der zunehmenden Reglementierung und der Vermainstreamung von Digitalwährungen immer mehr in den Hintergrund. Es fehlt schlicht an der Möglichkeit, Kryptowährungen wieder in Fiatgeld umzutauschen oder über Konsum ausgeben zu können, ohne in den Fokus von Behörden und Finanzaufsicht zu gelangen. Werden sich hier nicht Alternativen in der Kryptoszene entwickeln, um dieser Reglementierung langfristig zu entgehen, sind die digitalen Währungen auf dem besten Weg, das ideale Instrument für den gläsernen Konsumenten zu werden.