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RE: Rituale & Autismus - Der schmale Grad zwischen Zwang und Lebenshilfe

in #deutsch7 years ago

Hm, die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Ich wünschte z.B für meinen Mann, ich wär essenstechnisch flexibler. Er kocht jeden Tag einmal nur für sich weil er keine Lust hat, dauernd dasselbe zu essen, so wie ich es mag. Ich weiss, er würde gerne öfters einfach essen gehen. Also er kauft schon ständig neue Sachen, so ist das nicht. Wir gehn auch mal auswärts was neues Essen und ich trink dann immer nur ne Cola. Das ist halt ned so cool, weil er auch weiss das ich es für ihn mache.

Aber so nur für mich, da fühl ich mich mit einem Essen total wohl, weils mir genau so gefällt wies ist. Is eben mehr für andere. Meine Familie kocht seit 20 Jahren dasselbe Weihnachtsessen, wegen mir. Meine Mama würde gerne neues ausprobieren aber sie weiss, das es für mich stressig wär wenn es nicht mein Weihnachtsessen gäbe.

Also alle was nur mich betrifft, stört mich inzwische nicht mehr. Ich lebe genau so wie ich es liebe.
Und ich bin dann auch so, dass ich z.B im Bus einfach frag, "würde es Sie stören da rüber zu rutshen, damit ich mich hier hin setzen kann ?" Bisher hat keiner sich getraut, nein zu sagen :D

Ich weiss ja nicht wie es sich anders anfühlen würde, keine Ahnung wie mein Leben ohne Autismus wäre.
Ändern möcht ich an meinem Leben gar nix, weil ich mich gut finde wie ich bin und mein Leben liebe, wie es ist. Der Schmetterlinkseffekt wär mir viel zu riskant :)