Jetzt mal tief durchatmen...
Da gibt es den Dokumentarfilm Thrive. Er zeigt, was hinter den Kulissen der Weltgeschichten passiert, und lenkt den Fokus dann darauf, wie die Menschheit sich aus diesen Zuständen befreien und sich weiterentwickeln kann. Auf der Webseite zum Film sind die Top 10 Actions aufgelistet, wie man dabei mitwirken kann. Was ich bemerkenswert finde: Es gibt (vor Punkt 1-10) noch den Punkt 0, sozusagen die Voraussetzung für die danach kommenden Aktionen: "Find your Way to Stillness" (Finde deinen Weg zur Stille).
Zu einem immer rasanter werdenden Leben im Außen braucht es einen Gegenpol, weil man sonst irgendwann aus den Latschen kippt. Dieser Gegenpol ist die Stille. Mit Stille meine ich:
- die Reize, die von außen reinkommen, herunterzufahren
- das Gedankenkarussell herunterfahren
- körperliche und geistige Entspannung
Am Besten, man hält sich dazu in einem Raum auf, in dem man kaum Geräusche von außen hört. Geeignet ist auch ein stiller Ort in der Natur. Man setzt oder legt sich bequem hin und geht in die Entspannung. Es kann hilfreich sein, die Augen zu schließen, weil dann auch die visuellen Reize wegfallen.
Ob wir das Meditation oder Chillen 2.0 oder sonstwie nennen, ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, dass wir uns die Zeit dafür nehmen.
Was passiert in der Stille?
Die kurze Antwort lautet: Gar nix. Und das ist gut so! Schauen wir aber genauer hin, passiert doch etwas. Dadurch, dass von außen nichts mehr in unser System kommt, fällt ein Großteil unserer inneren Aktivität weg. Es ist keine Reizauswertung mehr nötig. Kein Interpretieren, kein Stellungnehmen, kein Beurteilen, kein Einsortieren, keine Vergleiche. Durch tiefes, langsames Atmen kommen die Gedanken zur Ruhe. Die daraus entstehende Leere sind wir vielleicht nicht gewohnt. Aber das macht nichts. In dieser totalen Stille können wir etwas bemerken, das trotzdem da ist. Es ist eine schwer greifbare "Komponente", die eigentlich immer da ist, die man jedoch besonders in der Stille erfahren kann: Bewusstsein.
Oft wird dieses Bewusstsein als ein neutraler Beobachter erlebt. Man beobachtet welche Gedanken im Kopf herumschwirren, wie der Körper sich anfühlt, welche Geräusche von außen hereinkommen, wie man sich wieder besinnt und zurückkehrt zur Stille... und der Beobachter schaut einfach zu.
Diese Perspektive ist maßgeblich für einen entspannteren Umgang mit Gedanken und Emotionen. Durch regelmäßige Stille wird die Lücke zwischen innerer Aktivität (Gedanken und Emotionen) und dem Beobachter immer deutlicher. Egal welche inneren Stürme toben, der Beobachter ist immer entspannt und neutral.
Die Auswirkungen
Regelmäßige Stille wirkt sich auf alle Bereiche unseres Lebens aus, aber die Wirkung ist subtil. Insgesamt kann man sagen, dass mehr Bewusstheit ins Leben kommt. In der Gesellschaft kann man da viele Tendenzen erkennen. Da ist beispielsweise die FairTrade- oder die Bio-Initiative. Den Menschen ist es nicht mehr gleichgültig wie Produkte hergestellt werden, sondern es ist der Wunsch da, gesunde und gut hergestellte Produkte zu kaufen. Yoga boomt in Deutschland. Religionslose Spiritualität verbreitet sich. Alternative Währungen, die mehr Gerechtigkeit und Gleichheit versprechen, gewinnen an Bedeutung (Was fängt mit S an und hört mit M auf?). Ich finde diese Entwicklungen total spannend!
Hast du schon mal meditiert?
Was ist deine Art, in die Stille zu gehen?
Welche Auswirkungen hast du bei dir bemerkt?
Schreib mir einen Kommentar! <3
Ich meditiere auch öfters.