Letztlich blieb Madrid gar nichts anderes übrig als restiktiv zu reagieren. Wie Du richtig anmerkst, spielt es keine Rolle ob das Referendung legal ist oder nicht. Wäre ein in der Ausführung korrekt durchgeführtes Referendum - d.h. ohne Schummelei usw. - zum Ergebnis gekommen, das es eine Mehrheit für die Unabhängigkeit gibt, könnte Madrid das kaum noch ignorieren. Siehe Brexit Referendum. Verfassungskonform hin oder her.
Immerhin hat der "Volkeswille" heute ein gewisses Ansehen in der Öffentlichkeit. Deshalb fragen die Politiker ja auch lieber gar nicht erst, wenn es sich vermeiden läßt.
Und natürlich wäre die Unabhängigkeit Kataloniens für Spanien wie eine Büchse der Pandora die geöffnet wird.
Du erwähnst es ja selbst: die Basken wollen schon seit Jahrzehnten dasselbe, und auch andere, zB. die Balearen, könnten auf die Idee kommen das man Madrid eigentlich nicht braucht.
Dabei ist das erst der Anfang. Sollten die spanischen Basken die Unabhängigkeit erreichen, werden die französischen sich sofort anschließen wollen. Das wird den Korsen neuen Antrieb geben das gleiche zu fordern. Usw., usw....
Wie sinnvoll und realistisch solche Bestrebungen sind, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Im Grunde ist sowas das Ergebnis verfehlter Machtpolitik in der Vergangenheit. Wo Grenzen mit Hilfe von Kanonen festgelegt wurden, anstatt sich an ethnischen Gebenheiten zu orientieren. Das Paradebeispiel dafür ist ja der Nahe Osten, wo Kolonialmächte Grenzen mit dem Lineal auf der Landkarte schufen, ohne sich um irgendwelche Volksgruppen, Religion oder sonstwas zu scheren. Siehe die Kurdenproblematik heute.
Irgendwann rächt sich das, besonders wenn man aufhört, jeden der das Maul aufmacht zu erschießen oder einzusperren.
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