Coronavirus: Gefährlichkeit und Diskurs

in #deutsch4 years ago (edited)

Hallo Leute,




es dreht sich weiterhin alles um das Corona-Virus, daher schreibe ich hier mal eine Fortsetzung oder Ergänzung zu meinem ersten Artikel, wobei einiges mit anderen Quellen wiederholt wird. Im zweiten Teil befasse ich mich dann mit Gegenargumenten und Einwände zu meiner Position.






Die Gefährlichkeit des Virus


Das Virus wird weiterhin mit selektiven Daten, Bildern und Berichten als außergewöhnlich gefährlich charakterisiert. Ich werde nun so knapp wie möglich anhand der wichtigsten Punkte darlegen, dass dies nicht der Fall ist:

Laut offiziellen Zahlen starben in Deutschland bis zum 21.05 8300 Menschen am Coronavirus. Diese Zahl wird jedoch übertrieben sein, da die meisten positiv-getesten Verstorbenen als Corona-Toter gelten - unabhängig von anderen möglichen Todesursachen durch Vorerkrankungen.

Zusätzlich besitzen die Tests gewisse falsch-positiv Prozentsätze, die bei Massentests selbst bei hoher Spezifität massive statistische Fehler produzieren.

An der Grippe versterben laut RKI bis zu 25.000 jährlich, bei einer Letalität von 0.1%-0.5%.

Die Sterblichkeitsrate oder Letalität wurde mittlerweile in diversen Studien untersucht. Durch die schwer zu ermittelnde Dunkelziffer der nicht erfassten Infizierten und örtliche Unterschiede - etwa bei Erfassung und Behandlung - schwankt diese zwischen 0.00% und 6,40%. Eine Zusammenstellung einiger Studien kommt auf einen Mittelwert von 0.28%. Die beiden interessantesten Studien aus meiner Sicht - die Heinsberg-Studie von Prof. Streeck und die Stanford-Studie von Prof. Ioannidis - kommen auf 0.36% und 0.2%. Die Sterblichkeitsrate für unter 65-Jährige liege laut der Stanford-Studie im Promillebereich.

Die meisten positiv-getesten Menschen haben einen milden Krankheitsverlauf, sehr viele haben kaum merkliche oder gar keine Symptome. Nur zwischen 1% und 2,5% werden im Krankenhaus behandelt, vergleichbar mit der Grippe. Knapp die Hälfte von 531 test-positiven Passagiere zeigten keinerlei Symptome, trotz hohem Altersschnitt.

Das Virus scheint ausschließlich für vorerkrankte oder ältere Personen gefährlich zu sein. So sollen in Italien nur ~1% von 355 Verstorbenen keine Vorerkrankung gehabt haben und insgesamt 96% an anderen Krankheiten verstorben sein:


Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt bei etwa 81 Jahren, welches die genaue durchschnittliche Lebenserwartung darstellt:



Altersverteilung der Corona-Toten im US-Bundesstaat Massachusetts*


Eine Untersuchung in Österreich ergab, dass das Sterbeprofil der positiv-getesten Menschen praktisch identisch mit dem des regulären Sterbeprofil ist. Auch andere Studien zeigen, dass junge Menschen - im Gegensatz zu einer Grippe - praktisch nie an dem Virus versterben.



In Deutschland ist keine Übersterblichkeit festzustellen, auch wenn anderes suggeriert wird.




Rückzug: von knapp 73.000 (06.04) zu 13.500 (19.05) aktiven Fällen, mit einem seit Mitte März negativen Reproduktionswert*

Da die Wirkung, Notwendigkeit und der Zeitpunkt der Maßnahmen äußerst fragwürdig ist, wie in meinem letzten Artikel zu lesen war, bewahrheiten sich die Aussagen von Leuten wie Dr. Wodarg und Prof. Bhakdi offenbar: Nämlich dass wir nie etwas von dieser exponentiellen Pandemie (die auch fraglich ist) in Deutschland mitgekriegt hätten, hätten wir nicht mit dem Testen begonnen.

Fazit: Ein Virus mit sehr ähnlicher Letalität zu einer Influenza, dessen Opfer ein fast identisches Sterbeprofil zur Durchschnittsbevölkerung aufweisen, welches keine Übersterblichkeit produziert und saisonal selbstständig wieder verschwindet, kann nicht als außergwöhnlich gefährlich bezeichnet werden und rechtfertigt folglich auch nicht die tiefgreifenden politischen Maßnahmen!


Gegenargumente:


Hier gehe ich auf Einwände ein, die mir begegnet sind oder naheliegend erscheinen:

Auch wenn das Virus für die meisten Menschen nicht lebensbedrohlich ist, so müssen wir jene Risikogruppen als gesamte Gesellschaft schützen.

.. dabei muss jedoch auch die verhältnismäßig stimmen. Das Gegenmittel darf nicht schädlicher als die Krankheit sein. Die Maßnahmen zeigen beträchliche negative Auswirkungen, auch auf die Gesundheit der Menschen. Des Weiteren ging ich bereits darauf ein, dass die Wirkung der Maßnahmen fraglich ist. So trat der Lockdown erst in Kraft, als die Reproduktionsrate bereits unter 1 lag.

Zudem ist es fraglich, ob man die Gesellschaft überhaupt vor Infizierungen schützen kann, ohne das gesamte gesellschafliche Leben einstellen zu müssen. Jedes Jahr erscheinen neue Viren. Auch die Grippe-Viren verändern sich jedes Jahr, weswegen sich jedes Jahr der Grippeimpfstoff verändert. Es soll gar mehr Viren auf der Erde als Sterne im Himmel geben. Covid19 könnte im nächsten Jahr verschwunden sein oder es hat mutiert. Dieses gesamte Szenario macht die Menschheit und das menschliche Immunsystem schon immer mit. Betrachtet man die Zahlen ist Covid19 nicht sonderlich gefährlich, es wird nun nur darauf getestet. Wir können nicht jedes Jahr das Land stilllegen, nur weil ein Test irgendeinen neuen Virusstamm nachgewiesenen hat, der möglicherweise diesmal wirklich richtig tödlich ist. Hier sollte man langsam aus der Geschichte vergangener tödlicher Pandemien gelernt haben.

Selbst Schäuble sagt, dass der Schutz des Lebens nicht das alleinige, oberste Ziel einer Gesellschaft sein kann. In letzter Konsequenz müssten wir ansonsten mit Schutzanzügen aus dem Haus gehen und die Straßen wären voller Polizisten und Sanitäter. Viele Tätigkeiten wie etwa Motorrad fahren wären nicht erlaubt, in jeder Grippesaison hätten wir verordneten Lockdown. Wie viel Risiko ein Mensch jedoch eingeht, sollte er selbst entscheiden dürfen. Das heißt bei Corona, dass er selbst entscheidet, ob er vor die Tür geht, eine Maske trägt oder eben nicht. Wer was anderes behauptet erzählt kollektivistischen, freiheitsfeindlichen Mumpitz :)

In den Medien/ in meinem Bekanntenkreis erfuhr ich von einem (jungen und gesund erschienen) Corona-Toten oder schwer an Corona Erkrankten.

Das positiv-geteste Menschen sterben, streite ich nicht ab. Auch nicht, dass gesunde Menschen schwer erkranken können. Ich sehe das als anekdotisches Argument an, welches weitaus weniger Aussagewert hat, als die Gesamtstatistiken, die auch diese Fälle abbilden.

Die politischen Maßnahmen sind gerechtfertigt, betrachtet man Bilder und Berichte aus dem Ausland. Im Ausland sind Übersterblichkeiten festzustellen.

Neben einer höheren Durchseuchung, sind die Gründe für besonders betroffene Regionen (z. B. Lombardei, New York, Belgien) in einer unterschiedlichen Behandlung, unterschiedlichen Umwelt- und Hygieneumfeld (Krankenhauskeime), Demografie, Zählung von Corona-Toten und unterschiedlicher (Anzahl an) Tests zu suchen. Zu der Lombardei schrieb ich hierzu bereits in meinem ersten Artikel.

Meinem Eindruck nach wurde vieles in den Medien übertrieben. Die Übersterblichkeiten in einigen Regionen kann ich allerdings nicht so leicht abstreiten, ohne eine Manipulation zu unterstellen - dass ist meines Erachtens das beste Argument der Gegenseite. Wobei zu bedenken ist, dass die politischen Maßnahmen das Potential haben, eine erkennbare Übersterblichkeit zu produzieren.

Die Maßnahmen sind notwendig, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten.

In Deutschland gab es zu keiner Zeit eine Überlastung des Gesundheitssystems durch Corona-Patienten. Im Gegenteil, durch die politisch angeordnete Vorbereitung auf ein Killervirus wurde tatsächlich die medizinische Versorgung stark eingeschränkt. Die Folge waren abgesagte OP's und Untersuchungen. Zudem ängstliche Patienten, die sich nicht in Behandlung begaben. Krankenhäuser meldeten sogar Kurzarbeit an. Das Papier des geschassten Referenten des Innenministeriums befasst sich umfassend mit dieser Thematik.




Ein Feld pro Kind: obwohl Kinder praktisch nie schwer am Virus erkranken, treffen sie die Maßnahmen besonders schwer*



Du sprichst von falsch-positiven Ergebnissen der Test, die die Infizierten und Toten Zahlen künstlich aufblähen würden, verschweigst aber falsch-negative Ergebnisse.

Es stimmt, dass man, um die Genauigkeit der Tests feststellen zu können, auch die falsch-negative Ergebnisse berücksichtigen muss. Das nennt sich Sensitivität, falsch-positiv Ergebnisse werden in Spezifität abgebildet.

Soweit mir bekannt ist, gibt es keine genauen Angaben zu diesen beiden Parametern in den Tests, die momentan verwendet werden. Der Grund für meine Annahme, dass der Prozentsatz der Spezifität niedriger als der der Sensivität liegt, sind Aussagen von Medizinern und Presseberichte über falsch-positive Ergebnisse. Zudem werden Ergebnisse folgend einer WHO-Empfehlung bereit als Covid19 positiv gewertet, obwohl nur ein Virus der Coronavirus-Familie nachgewiesen werden konnte.

Allgemein sind PCR-Tests sehr umstritten und würden einen eigenen Artikel ausfüllen. Ihr Erfinder Kary Mullis hielt die Methode für nicht geeignet, krankmachende Viren nachzuweisen. In Kanada und New York entstanden dadurch bereits in der Vergangenheit Schein- oder Testepidemien. Aber auch Antikörpertests werden kritisiert.


Du redest doch immer von dieser großen Dunkelziffer in der Bevölkerung. Das bedeutet doch auch, dass viel mehr Menschen in der Bevölkerung unbemerkt an dem Virus versterben!

Das ist a richtig und b falsch. Es stimmt, dass beispielweise in Entwicklungsländern Menschen unbemerkt an oder mit dem Virus versterben. Das könnte auch bei uns der Fall in einem mehr oder weniger großen Umfang stattgefunden haben, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass das Virus bereits vor den groß angelegten Tests in diesem Frühjahr weit verbreitet war.

Ich verwende den Begriff aber vor allem in dem Zusammenhang der Letalität bzw. Sterblichkeitsrate. Die Rate ist unumgänglich, um die Gefährlichkeit einzuschätzen zu können. Diese wird jedoch dadurch verfälscht, da in der Vergangenheit vornehmlich behandlungsbedürftige Menschen getestet wurden. Normalerweise kommt jeder schwer erkrankte Mensch in Deutschland in ein Krankenhaus, bei Corona-Symptomen wird er getetest werden. Bei milden, kaum merklichen oder keinen Symptome begeben sich viele Menschen nicht in Behandlung und folglich werden deren Infektionen nicht erfasst. Daraus ergibt sich eine zu hohe Sterblichkeitsrate.

Du verschweigst die berichteten Folgeschäden der Erkrankung!

Auch die Grippe kann Folgeschäden verursachen. Hierzu sollte man verschiedene Studien abwarten, ansonsten könnten das auch nur Einzel- oder Zufälle sein. Bei bald 180.000 Infektionen allein in Deutschland sollte man meinen, dass verlässlichere Daten zu diesem Thema vorhanden sein müssten, wenn dies ein wichtiger Faktor in der Beurteilung des Virus wären. Dass aber etwa Beatmungspatienten bleibende Schäden an ihrer Lunge davontragen, schrieb ich bereits in meinem ersten Artikel. Falls ich nähere Informationen finde, editiere ich ggf. diesen Teil.

Zahllose Regierungen und Experten können sich nicht irren: das Virus ist brandgefährlich. Als fachfremder Laie kann man die Situation nicht einschätzen.

Das ist kein Sachargument gegen meine Position, sondern macht nur deutlich, dass meine Position sich nicht mit deinem Weltbild vereinbaren lässt. Ich hätte das momentane Szenario auch für kaum möglich gehalten, aber es stellt sich so dar.

Dazu bitte den Erklärungsabschnitt in meinem Maßnahme-Artikel lesen. Man kann es mit Unfähigkeit, pol. Strategie, Korruption oder Zentralismus (WHO) erklären, das brauche ich aber gar nicht für meine Position. Zudem gibt es genug Experten, die ähnliche Positionen vertreten.

Du schreibst einseitig und deine Quellen sind nicht verlässlich.

Ich schreibe sicherlich einseitig, vollkommen objektiv zu bleiben schafft wohl niemand. Außerdem möchte ich natürlich mit meiner Hauptaussage, von der ich überzeugt bin, überzeugen. Hier habe ich nun jedoch alle Gegenargumente aufgelistet, die mir eingefallen sind. Ansonsten gilt die Regel, dass man sich rational selber mit Themen auseinandersetzen muss. Auch meinen Standpunkt sollte man nicht einfach glauben schenken.

Wie glaubwürdig jemand bestimmten Quellen hält, muss jeder für sich selber abschätzen. Als alleiniges Gegenargument meiner Position ist es aber mehr als dünn. Trotzdem kann gerne kommentiert werden, wenn etwas nicht hinreichend belegt ist bzw. nicht nachvollziehbar erscheint.

Gerne könnt ihr also die Einwände in den Kommentaren erweitern!

Sort:  

Zwar viel zu spät, aber trotzdem danke für die gute Aufarbeitung.
Vor allem auch, dass Du versuchst Gegenargumente zu erwähnen und auch, dass (je)der Beitrag einseitig ist.

Schade dass anscheinend die einfachen/einseitigen Artikel beider Seiten mehr Anerkennung finden..

Ich wollte eigentlich eine angemessene Antwort schreiben, aber habe jetzt nie die Zeit dafür gefunden.
Deshalb als einziges Gegenargument: Wie viele in der Bevölkerung haben >1 Vorerkrankung? Je nach Zählweise dürften das genügend sein um den Absatz, dass fast nur vorerkrankte/ältere dem Risiko ausgesetzt sind, zu relativieren.
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/corona-daten-update-so-viele-menschen-sind-besonders-gefaehrdet-coronavirus-covid-neunzehn-100.html

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Kobe, Japan Letalität 0.01%: Artikel
Kaum Korrelation zwischen härte der Restriktionen und Übersterblichkeit in Europa: Artikel

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