Der freie Zugang zu Informationen verletzt die Privatsphäre? Inwiefern? Ich denke nicht, daß das Hauptproblem bei denen liegt, die die freie Meinungsäußerung bekämpfen. Es liegt zum weitaus größeren Anteil an denen, die gar keine Meinung haben, die sie äußern könnten. Die können nicht alle einsperren. Wenn alle ihre eigene Meinung äußern, dann werden sie das akzeptieren müssen, denn das wäre tatsächlich alternativlos. Aber wer äußert schon seine Meinung? Die wenigsten haben überhaupt eine eigene Meinung, sondern äußern sowieso nur den Rotz, der im Stürmer Spiegel steht. Meinungsfreiheit ist ein Recht, das ein freier Staat einer nicht beliebten Minderheit einräumt. Die Mehrheit kann niemals der Maßstab dafür sein, ob Meinungsfreiheit herrscht oder nicht, weil die Mehrheit sich immer innerhalb der vom Regime vorgegebenen Bandbreite operiert. Es sind - auch in den schlimmsten Diktaturen - immer nur ein paar wenige, hinter Gitter landen. Und immer landen diese wenigen mit Billigung der Mehrheit hinter Gittern. DE braucht da gar nicht mit dem Finger auf Nordkorea zeigen, denn der Unterschied ist nur graduell, aber nicht prinzipiell.
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