Nun, das denke ich ist nicht das Problem. Das funktioniert in jeder Dorfgemeinschaft im Himalaya doch auch. Wenn da einer ist, der die anderen permanent ausnützt, dann macht man den weg. Der findet sich schnell in der Rolle des Klassenarsches bzw. des Dorftrottels wieder. Bei uns wird ja alles top-down von den Kommissaren in Brüssel entschieden. So ist man das gewohnt, und dieses Konzept funktioniert mit Deutschen schon deswegen nicht, weil die sich in ihrer Vorschriftenverliebtheit und ihrem Führerkult eine Welt, in der ihnen keiner befiehlt, was sie zu tun haben, überhaupt nicht vorstellen können. Aber die Deutschen sind ja praktisch schon terminal, wie die TAZ berichtet[1], insofern braucht man sich darüber in dem Kontext keine Gedanken mehr zu machen. Aber wer bestimmt die Firmenrichtlinien? Die Firma muß ja irgendwas machen / tun / bauen was den Markt interessiert. Und wenn es keine Hierarchie gibt, dann ist das ja weniger eine Firma, sondern vielmehr so eine Art Kommune.
[1] Artikel in der TAZ vom 4. August 2011 von Deniz Yücel mit der Überschrift »Super, Deutschland schafft sich ab!«
Die Dorfgemeinschaft-Methode funzt halt nur so lange, wie das System klein genug ist, um jeden persönlich zu kennen. Sobald das nicht mehr so ist, ist das Gemeinwohl ein so abstrakter Begriff, dass das soziale Gefüge nicht mehr zu 100% funktioniert und der Einzelne beginnt, vermehrt auf den eigenen Vorteil zu schauen.