Wenn mein Modem, aus welchen Gründen auch immer, keine Verbindung zum Netz mehr herstellt, bin ich, wie die meisten der Menschen, die keine Technik-Profis sind, von der Kommunikation abgeschnitten.Wirklich? Mach mal den Test. Schalte Dein Modem aus. Dann hast Du als nächstes die Verbindung zum mobilen Netzwerk. Die dürfte in A bedeutend besser sein als in DE. Nun kann man Dir diesen Zugang recht einfach sperren. Auch das stimmt. Aber Du kannst Dich heute über jedes Mobiltelephon ins Internet einloggen, und die Tendenz geht sowieso dahin, daß alles zu einem gigantischen AdHoc-Netzwerk verschmilzt, so daß man immer mehr einzelne kleine Nodes hat, statt großer Knotenpunkte. Am Ende ist praktisch jedes Telephon so ein Node und alles ist dezentral. Im Kleinen geht das doch heute auch schon. Es riecht, wenn einer in einem Haushalt eine wie auch immer geartete Verbindung hat. Er macht seinen Hotspot an und schon können alle online gehen. Dieses Prinzip wird sich über kurz oder lang auf die Nachbarschaft, auf Stadtviertel usw. übertragen.
Es ist auch richtig, daß Smartphones alle eine eindeutige Kennung haben. Wahrscheinlich sogar mehrere. Die IMEI ist so eine. Theoretisch kann man also dieses Telephon genau verfolgen. Das stimmt. Aber ich muß das Telephon nicht für Zahlungen benutzen. Ich selbst kann bestimmen, wie ich eine Zahlung vornehme. Für eine Eiswaffel beim Konditor kann man das Telephon doch benutzen. Aber wenn man waffelfähiges Plutonium zu Selbstverteidigungszwecken erwerben will, dann sollte man das vielleicht nicht mit dem eigenen Handy machen. Aber das kann man selbst bestimmen wie man das macht. Man kann es auch so machen, daß keine Spuren im Netz auftauchen, z.B. mit einem einfachen Blatt Papier.
Firmen oder Regionen lahmzulegen ist auch nicht so einfach. Schon mal in China gewesen? Ich war zuvor im Iran, wo man relativ einfach die Sperre umgehen kann und sogar Internet-Cafés offen damit Werben, daß Facebook geht - obwohl Facebook ja "haram" ist. In China hingegen, ist es mir nicht gelungen, gewisse Seiten aufzurufen. Aber Bitcoin geht natürlich. Die Struktur ist da eine ganz andere. Um eine Bitcoin-Transaktion zu bewerkstelligen muß man ja keine Seite aufrufen oder eine bestimmte Adresse ansteuern, sondern nur eine Absichtserklärung ins Netz hinaus senden. Einen Node kann auch jeder auf seinem Heim-PC einrichten. Hier greift keine Zensur. Wenn das ginge, dann hätten die Chinesen das bereits geschafft...Was die Unterwanderung angeht, so ist das ein Gespenst, das ständig durch den Cyberspace wabert. Glaub mir, das geht so nicht. Bitcoin zu unterwandern ist ebensowenig möglich, wie es möglich ist, Gold oder Silber zu unterwandern. Aufgrund der Struktur von Bitcoin läßt sich das System nicht unterwandern, auch hat mir bisher noch keiner erklären können, wie so eine Unterwanderung konkret aussehen soll. Unterwandern kann man Firmen, Staaten, Organisationen, Vereine oder Parteien. Aber man kann nicht ein Metall, eine Chemische Formel oder ein Protokoll unterwandern. Hier ist eine genaue Erklärung, warum es nicht geht:
Andreas Antonopoulos: Können Banken/Regierungen BitCoin übernehmen?
Mag schon sein, daß sich technisch versierte Menschen sich immer wieder eine Verbindung aufbauen können, aber längst nicht jeder.
Ich habe auch den Artikel gelesen, den Du mir verlinkt hast.
Um es kurz zu halten. Ich würde in Krisenzeiten, physischen Dingen mehr vertrauen als Nullen und Einsen auf einem Stick. Hier scheiden sich wohl die Meinungen der unterschiedlichen Generationen, wie ich vermute.
Auf jeden Fall nehme ich Deine Ansicht dazu zur Kenntnis, selbst wenn ich sie nicht teilen kann.
Liebe Grüße, wienermelange
Ich halte eine gesunde Mischung für den besten Weg. Schau mal z.B. nach Venezuela. Dort sind Krisenzeiten seit Jahren Alltag. Und dort zeigt sich auch, wo die physischen Zahlungsmittel an ihre Grenzen stoßen. Bargeld kann man ohnehin vergessen. Edelmetalle sind allerdings eingeschränkt, denn die kann man nicht essen. Essen kann man auf Amazon Pantry bestellen - aber nicht mit Edelmetallen und auch nicht mit der Landeswährung. Dollar gibt es nur in Cash, geht also auch nicht. Das einzige was bleibt sind die Nullen und Einsen auf einem Stick. Das gilt erst recht für lebenswichtige Medikamente. Hier ein aktueller Bericht dazu: März 2018: Bitcoin in Venezuela
Du verstehst mi ned, Du verstehst mi ned....
Im Ernst. Ich glaube wir reden in einem Punkt aneinander vorbei, und zwar an der Definition von Krisenzeit.
Sein Vermögen, wie viel es auch sein mag, möglichst breit zu streuen, und dazu gehören in der heutigen Zeit nun mal auch Kryptowährungen, kann ich Dir absolut zustimmen.
Ich weiß noch aus Erzählungen meiner Großeltern, die beide Kriege miterlebt haben, daß man sich auf dem Land im 2. Weltkrieg für nur einen einfachen Golddukaten (3,44g), eine Woche Kost und Logie "ertauschen" konnte. Das war zu dieser Zeit das beste Tauschmittel überhaupt. Ich glaube nicht, daß wir beide uns vorstellen können, wie es damals zuging. Ich hoffe auch nicht, daß es wieder soweit kommt, leider deutet aber alles darauf hin.
Ich würde mich, wohlgemerkt in solchen Zeiten, nicht darauf verlassen, daß mich überhaupt jemand beliefern würde oder könnte, wenn es für jeden ums nackte Überleben geht.