Wie Bitcoin das Problem dieser Multiunternehmerin löste
Publiziert von Laura Shin auf Forbes Magazine am 8. August 2017 unter dem Titel »How Bitcoin Solved This Serial Entrepreneur's Problems«
übersetzt von @besold
Dies sind die Notizen für den Unchained Podcast, erhältlich bei Google Play, iTunes, iHeartRadio, Stitcher oder TuneIn Radio, und unterstützt von OnRamp.
Roya Mahboob ist keine typische Bitcoin-Unternehmerin. Aber sie war schon als Kind nicht das typische afghanische Mädchen. Als sie 16 war, hörte sie von einer "Kiste" mit der man sich mit der ganze Welt verbinden und sich mit Leuten unterhalten konnte ohne diese Leute tatsächlich zu treffen. In einem Studentenverein in Herat, Afghanistan, setzte sie sich an einen Rechner und ging zum ersten mal in das Internet.
“2003 waren die Taliban gerade abgezogen und es gab nur wenige Bücher in der Bibliothek. Es waren sehr alte Bücher, die meisten aus dem Iran. Wir hatten keine aktuellen Informationen. Ich war fasziniert darüber, daß man in dieser kleinen Kiste jede Information finden konnte”, sagt sie in der letzten Episode meines Podcasts "Unchained" (Google Play, iTunes, iHeartRadio, Stitcher oder TuneIn Radio).
Wir saßen auf Necker Island, der Privatinsel von Sir Richard Branson, auf der Bitcoin-Tagung 2017, auf der etwa 50 Spitzenkräfte aus Kunst, Regierung, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, Naturschutz- und anderen Organistaionen zusammenkamen, um darüber zu diskutieren, wie die Blockchain-Technologie die Welt verbessern kann.
Die Gründerin des Digital Citizen Fund, die als Kind sehr schüchtern war, lernte Englisch dadurch, daß sie über Apps wie Yahoo Messenger mit Menschen überall auf der Welt sprach.
Roya Mahboob (Bild: Reka Nyary)
Sie arbeitete in der IT-Abteilung des Bildungsministeriums und gründete im Alter von 23 Jahren schließlich die IT-Dienstleistungsfirma Afghan Citadel Software Company (ACSC).
Zunächst hatte ihre Firma, die hauptsächlich aus Entwicklerinnen bestand, Verträge mit der US-Regierung. Sie sagt jedoch: “Als ich für die US-Regierung oder auch für die NATO arbeitete, haben Leute, denen das nicht gefiel, unsere Namen an die Taliban weitergegeben und sie darüber informiert: 'Diese Frauen arbeiten für das Militär'. Die haben uns bedroht. Es kamen Todesdrohungen oder man sagte uns, man dürfe nicht für die arbeiten, sonst sei man kein guter Moslem.”
Nachdem sie vom Time Magazine zu einer der 100 einflußreichsten Persönlichkeiten gekürt wurde, haben sie einen Spitzel in ihrer Firma eingeschleust, so daß die Konkurrenz von potentiellen Vertragsabschlüssen vorab erfuhr.
Sie ging dazu über mit der afghanischen Regierung zusammen zu arbeiten, doch diese zögerte Zahlungen an ACSC immer hinaus. Nachdem die Scheiben am Firmengebäude eingeschlagen wurden, und Todesdrohungen bei ihr zuhause eingingen, zog sie aus Sicherheitsgründen nach Kabul um. Sie stellte bald fest, daß sie selbst ein "Digital Citizen" (digitaler Bürger) werden und sich Kunden außerhalb von Afghanistan suchen könnte.
Indem sie genau das tat, traf sie einen amerikanischen Investor und Geschäftspartner, mit dem sie einen neue Firma gründete: Women's Annex. Damit konnten Frauen ihre eigenen Blogs erstellen und Geld mit Werbung verdienen.
Dieses Startup bekam jedoch Probleme damit die Teilnehmer zu bezahlen. Die Mehrheit der Teilnehmer waren Frauen, und von ihnen hatten 99% kein Bankkonto. Zwar durften Frauen per Gesetz Bankkonten haben, aber kulturell mißtrauen viele Familien den Banken. Das System, dem sie vertrauen, heißt Hawala. Das ist sozusagen ein altertümliches, nichttechnologisches System, das in gewisser Weise der Blockchain ähnelt, weil das Geld von einer Person zur nächsten geht, und jede Person immer nur der nächsten Person in der Kette vertraut. Es ist sozusagen die Bitcoin-Version aus dem 8. Jahrhundert.
Als sie dann Bitcoin entdeckte, und damit die Zahlungsprobleme der Firma löste, konnte sie den Teilnehmerinnen die Funktionsweise von Bitcoin anhand von Hawala erklären. Während einer Podiumsdiskussion auf Necker Island erzählte sie von einer Frau, die von ihrem Ehemann regelmäßig geschlagen wurde, und der ihr immer das Geld wegnahm. Als sie ihr Gehalt plötzlich Bitcoin bekam, konnte sie endlich Geld zur Seite legen, da ihr der Mann das Geld nicht mehr wegnehmen konnte. Am Ende hatte sie genug Geld für die Scheidung beisammen.
Zwar hat Mahboob die Firma Women's Annex wieder geschlossen, aber ihre Firma Digital Citizen Fund unterrichtet Mädchen in der Blockchain-Technologie, Bitcoin und Ethereum, Programmierung und Grundlagen zu Finanzen, so daß sie ihr eigenes Geld verwalten können. Sie werden auch dahingehend trainiert, ihre eigenen Unternehmen zu gründen.
In der Episode (Google Play, iTunes, iHeartRadio, Stitcher oder TuneIn Radio) findet man die packende Geschichte von zwei Mädchen aus einem ihrer Kurse, die die Skepsis ihrer Väter überwanden. Die eine hat erfolgreich ein Unternehmen gegründet, in dem jetzt alle ihre Familienmitglieder angestellt sind, einschließlich ihr Vater, und die andere verwandelte den von der Pleite bedrohten Agrarbetrieb ihres Vaters in ein blühendes Geschäft.
Mahboob, deren Digital Citizen Fund das Afghan Girls’ Robotics Team sponsert, welches eine Mediensensation war, gewährt einen Einblick in die Entstehung des Teams, welche Hindernisse überwunden werden mußten, bis es in Washington D.C. antreten durfte, und wie schließlich alle reagiert haben, als sie endlich in den USA angekommen waren.
Das Afghanische All-Girls Robotic Team (Bild: Paul J. Richards/AFP/Getty Images)
Schließlich spricht sie über ihre jüngsten Unternehmungen EdyEdy und ihr Kaffee- und Teeunternehmen Digital Citizen Brew, wie ihr nächstes Unternehmen Bitcoin oder einen eigenen Token inegrieren wird und was sie persönlich mit ihren Bitcoins so macht.
Forbes Magazine (New Jersey): »How Bitcoin Solved This Serial Entrepreneur's Problems«
Upvote and resteem. Sehr interessante story.
sehr schöner Artikel. Resteem. Das zeigt mal wieder dass mit der Bildung um die Digitale Wirtschaft alles steht und fällt. Die Möglichkeiten sind riesig und es wird nicht nach Herkunft, Alter oder Geschlecht gefragt.
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