Die Aussichten des E-Sports - meine Facharbeit #7

in #deutsch6 years ago

Der E-Sport - eine der schnellsten wachsenden (fast)-Sportarten... Heute zeige ich die Aussichten des E-Sports auf, nachdem ich in meinem letzten Beitrag über die Gegenwart des E-Sports berichtet hatte.

Trotz aller Ablehnungen erschien mit dem neuen Koalitionspapier im Februar 2018 ein möglicher Wendepunkt in den Diskussionen um die Anerkennung und der daraus resultierenden Förderungen des E-Sports und von Computerspielen im Allgemeinen, aber mehr dazu in einem späteren Beitrag. 

Der E-Sport wird im Zeitalter des Internets unter zunehmender Beteiligung von Sponsoren und traditioneller Sport-Clubs weiterhin überdurchschnittlich wachsen. Bis 2020 soll der Umsatz durch den E-Sport allein in Deutschland auf 130 Millionen Euro steigen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 30%, während Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball nicht einmal die 10% Marke erreichen. 

Argumente in Bezug auf unprofessionelle Vereins-, Ligen-, und Verbandsstrukturen würden somit höchstwahrscheinlich entkräftet werden und die Anerkennung als offizielle Sportart wird nur noch eine Frage der Zeit sein. Neben den ohnehin explodierenden Umsätzen würde im Falle einer Anerkennung und einer Förderung die Entwicklung der Computerspielindustrie, welche Voraussetzung für den E-Sport ist, enorm vorangetrieben werden. Derzeit hat Deutschland einen weltweiten Marktanteil von nur 5% im Bereich Computerspielentwicklung, obwohl Computerspiele 2016 in Deutschland einen ähnlichen Umsatz wie Filme verzeichneten. Die deutsche Filmindustrie hingegen konnte im selben Jahr einen Marktanteil von 20% verbuchen. Damit lässt sich der rückläufige Arbeitsmarkt im Bereich Gaming begründen, denn in den letzten drei Jahren ist die Anzahl der Beschäftigten in deutschen Entwicklerstudios um 13% auf knapp 11000 Beschäftigte zurückgegangen. 

Durch eine Förderung des E-Sports könnte man diesen Abwärtstrend stoppen und neue Arbeitsplätze schaffen. Weiterhin könnte Deutschland mit der Entwicklung eigener Spiele höhere Umsätze erzielen und auch der Prestigefaktor ist nicht ohne Bedeutung. Doch nicht nur in Deutschland, sondern auch bei Olympia sucht der E-Sport noch vergeblich um Anerkennung. Der Präsident des International Olympic Commitee (IOC) erteilte der Aufnahme des E-Sports ins olympische Programm, nach einer Annäherung auf dem ersten E-Sports-Forum in Lausanne, eine klare Absage. Jedoch muss man sich an dieser Stelle die Frage stellen, ob der E-Sport überhaupt ein Teil der olympischen Spiele sein sollte. Bei solch einer traditionellen Veranstaltung wirkt meiner Meinung nach der moderne E-Sport als eine Entwicklung des 21.Jahrhunderts ein wenig fehl am Platz, sodass mit der Aufnahme in das olympische Programm sowohl das Image des E-Sports als auch das der olympischen Spiele gefährdet wird, was besonders auf die allgemein ältere Zielgruppe der olympischen Spiele zurückzuführen ist.  

Ich hoffe, Euch hat mein kleiner Beitrag gefallen. Wenn ja, schaut übermorgen wieder vorbei wenn ich die Ligen- und Turniersysteme des E-Sports vorstelle. Über Verbesserungsvorschläge oder eine Bewertung wäre ich wie immer dankbar :)

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Tatsächlich ist der Gaming-Sektor auch aus Investorsicht nicht ganz zu unterschätzen. Es ist ein Milliardenmarkt in Mitten der Gesellschaft. Natürlich nicht immer ganz ohne Risiko, da eben ein Titel ohne Erfolg schnell sehr teuer werden kann. Trotzdem hatte ich schon mal ein schwedisches Unternehmen auf der Watchlist und mich sehr geärgert, dass ich nicht zugeschlagen habe. Als Fan der Titel hat man eben doch einen Sinn für Geschmack.

Hier in Deutschland wird der Markt vorwiegend mit Webgames dominiert. Entsprechend ist der Einbruch wohl recht gut mit BigPoint und Co zu erklären. Diese finde ich eher unattraktiv, weil es meist nicht ums Spiel geht, sondern sich einige lukrative Wale zu catchen. Da kann ich auch gleich in eine Bank investieren und nicht in ein Entainment-Unternehmen ;)

Wobei die eSports-Titel meist nochmal ein wenig spezieller sind. Mag doch langsam am Alter liegen, dass man an vielen dieser Titel etwas mehr die Lust verloren hat und daher nicht mehr so drin steckt.

stimmt, an die Webgames hab ich noch gar nicht gedacht. Diese verlieren aber auch immer mehr ihren Reiz, da "Spiele aus dem Laden" immer besser werden in Sachen Grafik, Gameplay usw. und somit die Lücke, im Bezug auf den Spaßfaktor, zwischen Webgames und den anderen immer größer wird.

Auch über das Investieren in Aktien von Spieleentwicklern hab ich noch nicht nachgedacht, das muss man definitiv im Auge behalten, falls deutsche Spieleentwickler doch irgendwann mal gefördert werden sollten. Was dann möglich wäre, sieht man am Beispiel CD-Project, ein polnisches Entwicklerstudio, welches relativ unbekannt war und mit The Witcher 3 den zweitbesten Umsatz aller Spiele auf Steam erzielen konnte - möglich gemacht durch Subventionen der polnischen Regierung.

Unterschätze sie nicht ;) Seit es sie gibt, schaue ich als Non-Casual-Gamer kopfschüttelnd daneben und frage mich, was die Leute daran finden. Die Anzahl an Hausfrauen, die sich "Candy Crush" und Co jeden Tag reinziehen ist dabei nicht zu unterschätzen. Habe einige Kontakte in die Branche und daher auch der Spott über die Geschäftsidee. Viele Plattformen schaffen nur ein Ökosystem und warten darauf, dass ein Millionär darauf angefixt wird und wie ein Wahnsinniger sein Geld dort reinpumpt. Schaffst Du es ein paar solcher Kandidaten dazu an einem Pay2Win teilzunehmen, hast Du ausgesorgt. Ist halt Schade, weil es weder Wettbewerb noch wirklichen Spielspaß gibt. Wenn einige über Computersucht sprechen, glaube ich, dass es diese in diesem Bereich am ehesten gibt.

Ansonsten stimme ich absolut zu. Gerade auch mit Witcher 3 ein sehr gutes Beispiel gewählt. Sieht man einmal von einer nicht-progressiven Gesellschaft ab, wüsste ich nicht, warum so etwas nicht auch hier klappen könnte. Als deutsches Beispiel würde man wohl CryTek aufführen können, die lange Zeit bei den Engines vorne mitspielen konnten. Hm, wobei ich gleich erstmal gucken muss, ob es sie nach all den Skandalen überhaupt noch gibt ;)

crytek sagt mir gar nichts, und das muss was heißen. Ich würde Piranha Bytes positiv erwähnen, welche mit der Gothic Reihe und auch mit Elex echt gute Spiele entwickelt hatten. Sowohl Story- als auch Atmosphärentechnisch sehr hohes Niveau, nur beim Gameplay, bzw. der Engine merkt man das ihnen die Mittel fehlen.

Was? FarCry und Crysis sagen Dir nichts? ;) (https://de.wikipedia.org/wiki/Crytek). Habe ja auch immer gedacht, dass ich nahezu alle Titel der letzten 30 Jahre kennen würde, aber man findet ja doch immer noch etwas.

Piranha war früher tatsächlich gar nicht soweit technisch abgeschlagen, sondern auf einem soliden Niveau. Haben sich eher ein wenig den Ruf versaut, dass sie oft sehr verbuggte Titel auf dem Markt brachten, die erst nach Jahren halbwegs frustfrei spielbar waren. Bei Gothic 3 konnte man sich problemlos durch ganze Ork-Lager schnetzeln, aber vor den Wildschweinen im Wald, entwickelte man bald eine Phobie. ;)

An Elex habe ich mich bisher nicht gewagt. Werde es aber wohl auch im nächsten Urlaub mal nachholen.

haha ja das Kampfsystem in Gothic 3 ^^

Wenn man nicht mit den größten Erwartungen da Elex rangeht und den rauen Piranha Bytes Humor mag, ist es alles in allem ein gelungenes Spiel, vor allem für den Preis mittlerweile

Calling @originalworks :)
img credz: pixabay.com
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