
Nun sind wir bereits einige Tage mit der MV Eco Blue unterwegs, wo Eco und Umweltschutz großgeschrieben wird. Dabei konnte man bereits einige Ungereimtheiten finden.
Zuerst einmal die Bezeichnung des Tauchschiffes. Die MV Eco Blue ist eigentlich auf Blue Shark 2 registriert und darunter auch gut im Internet auffindbar. Das Tauchschiff ist nämlich sehr alt mit Baujahr 2002. Das merkt man den Schiff leider gut an. Es soll zwar an vielen Stellen renoviert werden, aber davon ist noch nicht viel zu sehen. Zudem kann ich vielfach Defekte finden.
Dazu gehören zahlreiche freie Kabel, die immer wieder irgendwo herunterhängen. Daneben veraltete Schalter, die vor allem im Zimmer zu finden sind und keine Funktion mehr haben. Daneben gehören leider ebenso herunterhängende Lampen oder Steckdosen, die nur noch vom Stromkabel gehalten werden.
Das ist durchaus gefährlich an diesen Stellen, da darüber nach wie vor Strom geleitet wird. Abgesehen vom Alter und den Defekten ist das Schiff ansonsten in einem sauberen Zustand. Zumindest unser Zimmer ist groß und geräumig. Das können nicht alle berichten.
Im Badezimmer wird ein umweltfreundliches Shampoo bzw. Duschgel zur Verfügung gestellt. Nicht nur ich finde das toll, aber leider sind die Shampoo bzw. Duschgel-Spender eher ausgeleiert und so ist mir im Verlauf der ersten Woche eine davon bei Berührung auseinandergefallen. Daneben bekommt man ein Handtuch für Draußen (Nutzung zum Tauchen), das einmal pro Woche getauscht wird und eines zum Duschen, dass zwei Mal in der Woche getauscht wird. Zusätzlich mit der Bettwäsche soll dies ebenso umweltfreundlich gewaschen werden.
Soweit so gut, aber mit Ausnahme der Metalltrinkflasche, die jeder Reisende bei Ankunft bekommen hat, ist der Eco bzw. Umweltgedanke schon wieder vorbei. Es wird für alles weitere viel zu viel Plastik genutzt. Beispielsweise wird die Wäsche in einmal benutzte Plastikbeutel an Land gebracht und mit neuen einmal benutzten Plastikbeutel sauber zurück gebracht. Das gleiche ist mir für die Verpflegung (Obst, Gemüse, …) aufgefallen. Dazu sind die Soft-Drinks (Cola, Sprite, etc.) in kleinen Einweg-Plastikflaschen vorhanden. Besser wären zumindest große Einweg-Plastikflaschen. Ideal wäre klarerweise eine Mehrfachnutzung - egal ob mit Plastik, Glas oder via Abfüllstationen. Die Plastiknutzung ist damit aber noch nicht zu Ende. An vielen Stellen wird Plastik als Schnur bzw. Haltematerial genutzt, wie z.B. bei den Sonnenliegen. Da löst sich das Plastik langsam durch Sonne und Salz auf und wird ins Meer geweht…
Wirklich Bauchweh bekommt man, wenn man sieht wie die alten Schiffsmaschinen arbeiten. Da wird ungefiltert zur Kühlung Meerwasser genutzt und auf der Seite wieder ausgelassen. Traurig was man hier bei Anfahrt am Tauchschiff bzw. Beiboot zu sehen bekommt.
Mir ist schon klar, dass man im Moment schwer zu 100% Umweltfreundlich ein Tauchschiff betreiben kann, aber wenn man sich Eco und Umweltschutz schon im Namen bzw. in der Vermarktung verschreibt, dann sollte man doch etwas weiter denken, als nur an die Metalltrinkflasche.
Am Tauchschiff ist Vollpension angesagt: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Zu jeder Zeit kann man Filterkaffee, Teewasser bzw. Trinkwasser und Kekse bekommen. Soft-Drinks sind genauso wie Alkohol oder besserer Kaffee bzw. Kakao kostenpflichtig. Die Verpflegung am Schiff ist wirklich ausgezeichnet. Es gibt immer verschiedene Auswahl zwischen Fisch und Fleisch und verschiedenen Beilagen (Kartoffel, Gemüse, Salat). Es ist sicher schwerer zu planen was die Gäste nun mehr mögen und was nicht. Aber grundlegend ist mir schon aufgefallen, dass immer wieder Speisen in größeren Mengen zurück zur Küche gehen. Was da nun erneut nutzbar ist und was weggeworfen wird, ist mir nicht genau bekannt. Die Biotonne ist aber gut gefüllt. Denke mir schon, dass man da noch optimieren könnte.
Nicht desto trotz ist die Crew sehr bemüht und die Reise ist bis auf die Tatsache des alten Tauchschiffes (alte Bauweise, die sehr leicht ins Schwanken kommt) sehr angenehm. Weitere Bilder werden in der Galerie unter Malediven 2020: MV Eco Blue veröffentlicht.
Publiziert vom BlackSeals.net blog via SteemPress.