Verführer.
Gewartet habe ich vor vielen Türen,
In manches Mädchenohr mein Lied gesungen,
Viel schöne Frauen sucht ich zu verführen,
Bei der und jener ist es mir gelungen.
Und immer, wenn ein Mund sich mir ergab,
Und immer, wenn die Gier Erfüllung fand,
Sank eine selige Phantasie ins Grab,
Hielt ich nur Fleisch in der enttäuschten Hand.
Der Kuß, um den ich innigst mich bemühte,
Die Nacht, um die ich lang voll Glut geworben,
Ward endlich mein - und war gebrochene Blüte,
Der Duft war hin, das Beste war verdorben.
Von manchem Lager stand ich auf voll Leid,
Und jede Sättigung ward Überdruß;
Ich sehnte glühend fort mich vom Genuß
Nach Traum, nach Sehnsucht und nach Einsamkeit.
O Fluch, daß kein Besitz mich kann beglücken,
Daß jede Wirklichkeit den Traum vernichtet,
Den ich von ihr im Werben mir gedichtet
Und der so selig klang, so voll Entzücken!
Nach neuen Blumen zögernd greift die Hand,
Zu neuer Werbung stimm ich mein Gedicht ...
Wehr dich, du schöne Frau, straff dein Gewand!
Entzücke, quäle - doch erhör mich nicht!
Saltatio Mortis, wunderbar. Habe ich Anfang August noch live gesehen.
finde es ist eine tolle Idee was du da vorhast! Viel Glück!
Es ist lange her...
"Ich lebe irgendwie auf dieser Welt,
Ich weiss, dass ich schlafen muss,
nun, bis die Sonne den Tag erhellt,
warte ich auf einen langen Kuss...
Kommt dieser Kuss wieder mal nicht,
fängt wieder neu an dieser Brauch:
gleich nach dem letzten Sonnenlicht,
richt ich mich wieder von neu auf...
Warte wieder wie ein Nachtigall,
auf das Blühn der schönen Rosenblume,
vielleicht kommt endlich dieser Tag bald,
wo ich auf deinem Schoß mich ausruhe?
Es ist lange her, wo ich ganz tief,
auf dem Schoße meiner Mutter schlief,
Ich finde seither weder einen Schoß zum Schlafen,
noch eine Schulter zum Anlehnen, als ein Hafen..."
leviculus, wien
Bittersüß und wunderschön. Vielen Dank!