Do you know someone, who just cannot shut up? Who has no insight whether his peers want to listen or not? Do you happen to have the feeling that you yourself talked a little bit too much? Meet the Chatty Man described by Theoprast:
Chattiness, if one should wish to define it, would seem to be an incontinence of talk.
The Chatty Man is one who will say to those whom he meets, if they speak a word to him, that they are quite wrong, and that he knows all about it, and that, if they listen to him, they will learn; then, while one is answering him, he will put in, ‘Do you tell me so? — don’t forget what you are going to say’; or ‘Thanks for reminding me’; or ‘How much one gets from a little talk, to be sure!’ or ‘By-the-bye’ — ; or ‘Yes! you have seen it in a moment’; or ‘I have been watching you all along to see if you would come to the same conclusion as I did’; and other such cues will he make for himself, so that his victim has not even breathing-time. Aye, and when he has prostrated a few lonely stragglers, he is apt to march next upon large, compact bodies, and to rout them in the midst of their occupations. Indeed, he will go into the schools and the palaestras, and hinder the boys from getting on with their lessons, by chattering at this rate to their trainers and masters. When people say that they are going, he loves to escort them, and to seem them safe into their houses. On learning the news from the Ecclesia, he hastens to report it; and to relate, in addition, the old story of the battle in Aristophon [the orator]’s year, and of the Lacedaemonian victory in Lysander’s time; also of the speech for which he himself once got glory in the Assembly; and he will throw in some abuse of ‘the masses,’ too, in the course of his narrative; so that the hearers will either forget what it was about, or fall into a doze, or desert him in the middle and make their escape. Then, on a jury, he will hinder his fellows from coming to a verdict, at a theatre from seeing the play, at a dinner-party, from eating; saying that ‘it is hard for a chatterer to be silent,’ and that his tongue will run, and that he could not hold it, though he should be thought a greater chatterer than a swallow. Nay, he will endure to be the butt of his own children, when, drowsy at last, they make their request to him in these terms — ‘Papa, chatter to us, that we may fall asleep!’
Deutsche Version
Kennt ihr jemanden, der einfach nicht die Klappe halten kann? Der überhaupt kein Feingefühl besitzt, ob Menschen seine Weisheiten hören wollen oder nicht. Er redet einfach. Allerdings nicht ganz so schlimm wie der Labersack der kein Feingefühl besitzt was der andere hören will oder nicht. Nein das Plappermaul ist auch noch ein Klugscheißer. Er weiß es einfach besser als du. Und wenn du es schon gesagt hast, dann muss er es einfach nochmal mit anderen Worten wiedergeben, die selbstverständlich besser gewählt sind.
Das Plappermaul ist der Großonkel beim Familienfest, der unbedingt eine Rede halten muss, nur um dann ein Gedicht nach dem anderen vorzutragen. Während er in den Pausen dazwischen begeistert seine Weisheit kund tut nur um dann abzuschweifen und Anekdoten aus seinem eigenen Leben zum Besten zu geben. Während er diese dann erzählt baut er meisterhaften Architekten gleich noch historische Fakten mit ein, nur um dann noch spontan auf die Nachrichten von gestern Abend einzugehen. Ach hab ich schon erwähnt, dass es ihm schwer fällt einen Satz zu Ende zu bringen, weil der bekanntlich von Goethe ersonnene rote Faden sich ab und zu in einem Nebensatz verheddert, der dann nicht wie geplannt wieder zurück zur eigentlichen Sache führt, sondern noch weiter in die Peripherie abschweift, so wie auch die Stadt, in der ich mich befinde, keine Großstadt, sondern eine im Umland gelegene historische Altstadt ist, die übrigens nebenbei erwähnt, eine Kaiserpfalz von Kaiser Barbarossa gewesen ist und somit sozusagen eine Hauptstadt zur Zeit der Wanderkönige des Mittelalters war; doch das nur am Rande - wo war ich stehen geblieben - ach es fällt mir schon wieder ein, solange erzähle ich euch mal, was es eigentlich mit der eigenartigen Begebenheit auf sich hat, einfach nicht zum Ende zu kommen, als Beispiel nehme man diesen Satz, der allerdings nichts mit einem mathematischen Satz zu tun hat, da er keine Gleichung ist, es ist mehr so im Sinne des Philosophen Wittgenstein, der sagte, dass die Grenzen seiner Sprache, die Grenzen seiner Welt seien, was für mich ja nicht zutriftt, da ich ja ohne Unterbrechung weiterreden könnte und... ----
Bis dann ein weiterer Großonkel vorschlägt, mal mit dem Essen zu beginnen. Selbstverständlich ist das Plappermaul dann immer noch mit Reden beschäftigt, doch dann mit einer geringeren Hörerzahl.
Das Plappermaul (lalia)
Wollte man die Unsitte der Schwatzhaftigkeit definieren, dürfte sie als die Unfähigkeit erscheinen, seinen Rededrang unter Kontrolle zu halten; ein solches Plappermaul (lalos) verhält sich folgendermaßen: Wenn jemand, den er gerade getroffen hat, etwas zu ihm sagt, entgegnet er, dass
das doch Unsinn sei und dass er selbst alles wisse, er solle ihm nur zuhören, dann werde er es erfahren, und will der andere ihm antworten, so unterbricht er ihn sofort mit den Worten: „Vergiss nicht, was du sagen wolltest!“ Oder er wirft ein: „Gut, dass du mich erinnerst!“ Oder: „Das Reden ist doch eine nützliche Sache!“ ‒ „Was ich vergessen habe ...“ ‒ „Du hast die Sache sofort verstanden.“ ‒ „Schon lange warte ich darauf, dass du zu dem gleichen Ergebnis kommst wie ich.“ Noch viele andere Sprüche dieser Art hat er parat, so dass sein Gesprächspartner nicht mehr zu Atem kommt. Und hat er auf diese Weise einzelne zur Verzweiflung getrieben, ist er fähig, auch an eine Gruppe von zusammenstehenden Mitbürgern heranzutreten ‹und sie durch sein Geschwätz dazu zu bringen›, mitten unter ihren Geschäften die Flucht zu ergreifen. Auch pflegt er Schulen und Palästren aufzusuchen, mit der Folge, dass die Schüler dort nicht weiter lernen oder üben können. Sagen welche zu ihm, dass sie fortgehen wollen, ist er imstande, sie zu begleiten und bis nach Hause zu bringen. Bittet ihn jemand, über den Verlauf der Volksversammlung zu berichten, spricht er nicht nur darüber, sondern auch über die Schlacht, die „damals im Archontat des Aristophon stattfand, oder über die der Spartaner unter Lysander oder darüber, mit welchen Reden er selbst einmal Aufsehen erregt habe unter den Mitbürgern; und wenn er dann in seine Suada auch noch Gemeinplätze über den Unverstand
der Massen einflicht, versuchen die Zuhörer vielleicht, ihn zu unterbrechen, oder sie nicken ein oder stehen mittendrin auf und gehen weg. Als Mitrichter verhindert er ‹durch sein Geschwätz›, dass ein Urteilsspruch gefällt wird, als Zuschauer im Theater raubt er den Mitzuschauern die Möglichkeit, der
Vorstellung zu folgen, und als Teilnehmer eines Festmahls lässt er die anderen Gäste nicht zum Essen kommen. Dazu sagt er: „Es fällt mir schwer zu schweigen,“ und dass seine Zunge gut geölt sei und dass er auch dann nicht schweigen würde, wenn man ihn für schwatzhafter als die Schwalben hielte. So erträgt er auch den Spott seiner eigenen Kinder, die ihn, wenn sie schlafen wollen, auffordern zu reden: „Schwätz' doch noch ein bisschen, damit wir einschlafen!“
Hallo Bozo,
so ist das, wenn einem am Morgen die Zeit fehlt (Tiere immer vor Steemit) und danach nur noch Schneemassen sinnloserweise von Mitte ins benachbarte Nirgendwo verschoben werden.
Der Schnee fällt weiter, das Tageslicht geht zur Neige und ich hole den Post hervor, den ich am frühen Morgen zur Seite geschoben hatte.
Bozo, ich bin schockiert. Du präsentierst dich jungfräulich! Egal wie viele Nächte ich darüber auch noch sinnieren werde, der Mond wird mir keine Erklärung liefern.
Ganz zu Anfang verfing ich mich beinahe in der Annahme, du würdest mir den Labersack servieren, den wir doch bereits mit Genuss verspeist haben. Aber nur Sekunden später wusste ich, welche Person dich inspiriert hat.
Na klar, hast du Großonkel Rudolf im Auge gehabt, der, der an der Ostfront, wenn man ihn nur gefragt hätte, sowieso alles anders gemacht hätte und nachher, durch welche NSDAP-Verbindungen auch immer, einen Job in der Hauptstadt ergattert hatte. Er musste zwar nur Remington-Rasierapparate an den Mann bringen (da Frau sich zu der Zeit noch nicht rasierte), hatte aber das beinahe alleinige Rederecht bei jedem Familientreffen. Jeder hat es als gottgegeben hingenommen.
Irgendwann fragte ich am Rande eines solchen Treffens meinen Cousin, was er eigentlich von Onkel Rudolf halte. Der Cousin war etwas wortkarg und formulierte dementsprechend seine Antwort: "Das is e Arschoch."
Spontan legte ich meinen rechten Arm um die Schulter meines Cousins. Wir waren gleicher Meinung.
Etwas später, auf dem Weg nachhause stellte ich meiner Mutter exakt die gleiche Frage. Eine Antwort bekam ich nicht.
Nicht von ihr!
Dafür meldete sich mein Vater ungefragt zu Wort:
"Das darfst du deine Mama nicht fragen. Der Rudolf ist ihr Patenonkel. Aber, falls es dich interessiert, der is e Arschloch."
Mein Vater hatte gerade 500 Bonuspunkte eingesammelt.
Gruß, Wolfram
Ich finde es faszinierend, wie ähnlich doch so einige Charaktere sind. Familien-wie auch Generationsübergreifend.^^