Guten Morgen Balte,
ich überlege nun gar nicht lange, dir zu antworten. Ich dachte eigentlich, die Dialoge hier seien abgeschlossen, bin fast erschrocken, denn es ist ja noch ganz viel dazu gekommen. Ich kann mich aber nicht mehr zu allem äußern, bin auf dem Sprung und die nächsten Tage gar nicht online.
Für Oli kann ich nicht sprechen, ich selbst kenne die ganz genaue Definition tatsächlich nicht, damit müsste man sich auch intensiv befassen, Wikipedia reicht sicher nicht. Aber natürlich habe ich eine grundsätzliche Vorstellung. In erster Linie Diktatur. Diese verknüpft mit der bewussten Ausgrenzung und Unterdrückung von Minderheiten. Gewalt. In Verbindung mit Hitler, Stalin und Mussolini etc. ist diese dann auch noch mit organisiertem Massenmord verknüpft. Ob letzteres tatsächlich zur Definition gehört, weiß ich nicht.
Und deshalb finde ich Olis Aussage auch sehr gut. Die sprachlich begründete Erklärung wollte ich als gemeinsamen Konsenz eigentlich nicht mehr liefern, das war quasi mein "Schlusswort" Aber gut:
So kann er (und jeder andere) selbst entscheiden, wer die Person ist, mit der er nicht diskutiert. Und der "Gegner" kann selbst entscheiden, ob er sich von dem Statement bzw. Begriff angegriffen fühlt, oder nicht.
Was ich sehr genau kenne, ist die Definition von "Diskussion". Kurz: Ein Austausch von Argumenten, zielführend, um eine Entscheidung zu treffen oder sich eine umfassendere, ggf. sogar andere Meinung zu bilden.
Das funktioniert in einigen Fällen tatsächlich nicht. Und da habe auch ich meine Grenze, ja. Ich diskutiere nicht mit Faschisten (Wahlurne ist mir, wie schon häufig gesagt, pubegal), weil es sinnlos ist. Da man den Leuten ihre Gesinnung nicht unbedingt an der Nasenspitze ansieht, kann ich das (erste) Reden nicht vermeiden. Aber früher oder später höre ich mir das Gesabbel, den Monolog, der gar nicht auf einen Austausch angelegt ist, nicht mehr an. Wird mit "Du hast doch nicht alle Latten im Zaun" erstickt.
Bin weder Politiker noch Historiker, nur eine kleine Linguistin...
Hab ein schönes Wochenende,
ich verabschiede mich hiermit in ein großartiges!
LG, Chriddi
Es ist nicht deine Aufgabe für mich zu sprechen, @chriddi, da hast du vollkommen recht.
Ja eben, deswegen muss man leider auch mit der AFD reden, wie mit CDU/CSU, den Linken, Grünen, der FDP, und allen anderen Parteien in Parlamenten.
Mit Deinem Diktum Hitler, Stalin, Mussolini (kannst noch Mao, Pol Pot und andere Menschheitsvertilger anfügen) triffts Du genau das, was ich denke.
Linker und rechter Sozialismus eben.
Die AFD in diese Reihe stellen zu wollen, halte ich für vollkommen unangebracht, sie sind Teil des demokratischen Spektrums und sicher nicht die NPD.
Höcke und andere aus der AFD zum Beispiel vertreten explizit eine eher linke Wirtschafts-und Gesellschaftspolitik aus meiner Sicht- schon deswegen für mich nicht wählbar.
Diese Partei ist eben nicht homogen, sind die anderen aber auch nicht, siehe Beziehungen der Linken oder Leuten aus der SPD zur Antifa z.b.
Bin auch kein Politiker oder Historiker, nur der balte.
Ich wünsche Dir ein schönes, großartiges WE.
BGvB.
Erstklassig, ich stimme dir voll zu! 👍🏼👌🏼 Ich möchte noch ergänzen, dass es dazu einer ernsthaften Ergebnisoffenheit und der Bereitschaft zum Umdenken bedarf inkl. - und das ist das schwierigste dabei und verunmöglicht solche Denkprozesse sehr oft - dem Aushalten kognitiver Dissonanzen. Dazu gefällt mir der englische Begriff "open-minded" sehr gut.
Ich hoffe, du ziehst daraus nicht den Fehlschluss, dass jeder, den du für dich als Faschisten ausgemacht hast, automatisch einer ist, der sich jedem Austausch verschließt.
Ich hoffe meinerseits, dass du mir derartige Schlussfolgerungen nicht zutraust. Ich habe auch keine virtuelle Liste, auf der ich ein Kreuzchen beim meiner Meinung nach gefährlich inflationär genutzten "F-Wort" mache. Sowas ergibt sich im vermeintlichen Dialog.
Ich hätte dazuschreiben sollen, dass ich dich dafür eigentlich für zu klug halte. Das fiel mir erst nachts ein. Aber wie es halt im Leben so ist, passieren auch klugen Leuten manchmal Schnitzer. Und ich denke, je emotionsgeladener ein Thema ist, desto mehr neigt man zum Pauschalisieren. Daher hielt ich die Anmerkung für angemessen.