Ja, aus dem Bauch heraus, hört sich die Methode in dieser kurzen Darstellung "komisch" an, besonders, wenn man anders lesen gelernt hat. Neu ist die Methode aber nicht, bestimmt fast 30 Jahre alt. Und sehr revolutionär war sie auch damals nicht. Es gibt ja immer auch Fibeln dabei, die Erstleser lesen also auch "richtig". Und sie haben Anlauttabellen, mit denen sie "experimentieren". Ein großer Unterschied ist halt, dass nicht alles sofort rot und falsch durchgestrichen wird, was das Kind produziert und das ist gerade bei Schülern, denen das Lesenlernen nicht so leicht fällt, besonders frustrierend. Es entscheidet am Ende nicht nur der Bauch, sondern auch die Auseinandersetzung mit der Psychologie des Lernens. Und zudem die Individualität jedes Kindes, denn niemand lernt auf dieselbe Weise.
Ich arbeite "an der Front" nicht mit Erstlesern, aber mit Schülern, die auch fast erwachsen ziemlich viele Fehler im Schriftsprachbereich machen. Auch da ist es immer noch besser, ihnen einen Fehler zu erklären und zu bitten, das "Schriftwerk" (und sei es nur ein Wort) noch einmal korrekt zu schreiben, mit der Chance, dass es "hängen bleibt".
You are viewing a single comment's thread from:
Ich kann mich noch erinnern, daß ich in den ersten beiden Klassen keine Noten bekam, sondern ich in Worten bewertet wurde. Das Zeugnis könnte ich sogar noch haben. Meine Schulzeit ist schon lange her. Aber das Thema ist für mich insofern aktuell, weil mein Filius im Sommer in die "Penne" muß. ;-)