Warum Crypto -Trading im Vergleich zum aktiven Aktienhandel erfolgreich sein KANN...

in #deutsch7 years ago (edited)

Grundsätzlich möchte ich erstmal klarstellen, dass ich mit Trading nicht das tägliche handeln infolge wild eingezeichneter Chartlinien meine. Vielmehr bezeichne ich das aktive Handeln als Trading, was in Abgrenzung zum passiven handeln, also dem „hodln“, das Kaufen in guten und das Verkaufen in schlechten Zeiten zulässt. Das Problem wird es sein zu erkennen, wann man besser verkauft und wann man einkaufen sollte. Generell bin ich der Auffassung, dass aktives Handeln vor allem im Aktienbereich nicht so lukrativ ist, wie das passive investieren. Im Kryptobereich habe ich da eine andere Auffassung, welche ich mit diesem Experiment testen will.

Letztlich ist der große Unterschied zu Aktien folgender: während sehr gute News bei Aktien häufig bereits im Aktienpreis eingerechnet sind bevor der Otto Normalverbraucher darauf reagieren kann, ist der Informationsfluss im Kryptobereich derart transparent und aktuell, dass man – so mein bisheriges Gefühl – eine gute Möglichkeit hat, auch als kleiner Investor davon zu partizipieren.

Dementsprechend werde ich versuchen, frühzeitig erlangte Informationen zu bewerten und dementsprechend zu verkaufen oder einzukaufen. Dass diese Korrelation (News und Preisanstieg/-abstieg) besteht ist das Resultat meiner eigenen Analyse, die ich hier jetzt nicht in jedem Detail erklären will aber zumindest zum Verständnis kurz skizzieren möchte:

Mein Ausgangspunkt war der, dass ich bei Kursanstiegen investiert sein möchte und vor Kursverlusten verkauft habe. Demnach schaute ich mir bei verschiedenen Projekten die Kurse an und suchte ab einem gewissen Anstieg innerhalb eines bestimmten Zeitraums jeweils nach News in diesem Zeitraum. Nach einigen Analysen fand ich viele Beispiele, anhand derer man eindeutig eine Verbindung feststellen konnte. Hier zwei von vielen Beispielen:

Positives Beispiel: IOTA Chart nach der Veröffentlichung von Informationen zum Data Marketplace

Negatives Beispiel: gesamter Kryptochart nach der Veröffentlichung von möglichen Exchange Bans in China

Somit war zumindest die Grundannahme bestätigt. Aber es ist wie so oft: auf ein Problem folgt das nächste bzw. in diesem Fall folgen viele weitere: 

1. Was soll meine Zwischenwährung sein

Ausgehend davon, dass ich immer wieder verkaufen muss und zwar oft bevor die nächste „heiße“ Info kommt, muss ich mein Geld sozusagen zwischenlagern. Tether ist mir dabei infolge vieler negativer Schlagzeilen zu riskant. Jedoch will ich auch nicht einfach das Geld über Wochen „tot“ in FIAT liegen lassen, während die Kurse womöglich steigen. Daher werde ich mir eine solide Währung wie Ether, Bitcoin oder vllt. sogar Litecoin aussuchen, mit der man dann auch schnell handeln kann und dennoch Möglichkeiten hat, auch in ruhigen Zeiten ein wenig plus zu machen.

2. An potentielle News kommen

Das nächste Problem ist, an „heiße“ Neuigkeiten zu kommen und zwar nicht erst eine Woche nach Release dieser Info. Dieses Problem habe ich zumindest bei gut organisierten Projekten schnell gelöst dank Slack, Telegram, Discord, verschiedenen Bloggs und vor allem Twitter. Jedoch merkte ich schnell, dass ich nicht 1100 Cryptos in derartiger Qualität verfolgen kann. An dieser Stelle spielt mir dann mein Gegenspieler sozusagen in die Karten: die Analysen des passiven Investierens. Ich nehme also nur Cryptoprojekte in diese News-Liste auf, die A kein Scam sind, B eine prallgefüllte, relativ am Anfang stehende und trotzdem zukunftsträchtige Roadmap haben und C einfach noch Chancen haben größere Sprünge zu machen.

3. Das Bewerten der News

Eines der Hauptprobleme wird es sein, eine erhaltene Info richtig zu bewerten. Das bedeutet man muss erkennen, ob es sich bei dieser so eben bekommenen Info um eine Bombe handelt oder eher um ein Streichholz. Fundamental ist dabei natürlich Erfahrung, welche ich in diesem Trading-Bereich nur oberflächlich habe. Dennoch denke ich, dass ich durch mein technisches Verständnis in Verbindung mit meinem finanziellen Verständnis ein gewisses Grundgespür mitbringe. Das gilt es aber letztlich herausfinden und stetig zu verbessern.

4. Das Investieren selbst

Da ich zahlreiche Projekte in diese News-Trading-Liste aufnehmen will, werde ich auch an zahlreichen Börsen schnell handlungsfähig sein müssen. Das ist eine logistische Meisterleistung, da nicht jede Börse jeden Coin hat. Zur allergrößten Not muss man transferieren und das am besten nicht mit Bitcoin (Stand Januar 2018). Insgesamt sollte man auf den größten Börsen aufgestellt sein, um so stets auch bei kleineren Projekten handlungsfähig zu sein. Zu nennen sind hier Bittrex, welche auch exotischere Projekte gelistet haben sowie Binance und Bitfinex.

5. Wann verkaufen?

Das zweite Hauptproblem ist: Wann sollte ich wieder aussteigen? Dieses Problem lässt sich nicht pauschal lösen. Meiner Meinung nach muss man das anhand einer Betrachtung des Einzelfalls entscheiden. Jedoch sollte man die Welle lieber länger reiten und dann beim brechen der Welle rausgehen, als zu schnell wieder vom Surfbrett zu steigen. Mit anderen Worten: lieber den Peak miterleben und danach rausgehen, als zu früh rausgehen und den größten Anstieg zu verpassen. Denn der Abfall ist meist nicht derart abprupt, dass man direkt wieder im Minus ist. Dagegen besteht die enorme Gefahr den Anstieg des Jahres zu verpassen. So wäre zum Beispiel ein Ausstieg aus Raiblocks (seit Rebranding: Nano) am 14. Dezember 2018 trotz möglicher Verfünfachung innerhalb von einer Woche fatal gewesen. Denn nur drei weitere Wochen später hätte man seine Anfangsinvestition ein weiteres mal verfünffacht. Also wenn man investiert ist und eine Welle reitet: Ruhe bewahren, analysieren und vor allem die Stimmung der Community aufgreifen und bewerten. Natürlich gibt es auch negative News wie obiges Beispiel zeigt. In einem solchen Fall geht man natürlich sobald wie möglich raus aus allem (auch aus der Zwischenwährung) und „verschwindet“ in den Dollar (also nicht wie beim HODLN, wo man praktisch bis zum bitteren Schluss investiert bleibt).

6. Überschneidungen 

Ein weiteres Problem stellen Überschneidungen von guten News unterschiedlicher Kryptoprojekte da. In einem solchen Fall muss man genau analysieren und die besseren News traden.

7. Steuern und Aufzeichnungsproblematik beim Trading

Die Problematik der Steuern und der Tradinghistorie beleuchte ich in einem extra Artikel, wobei ich im deutschen Artikel genauer auf die Details in Deutschland eingehe und im englischsprachigen Artikel eher eine Art internationale Übersicht beschreiben werde, anhand derer man vergleichen kann, wie unterschiedlich die jeweiligen Staaten mit dem Thema umgehen.

8. Mentale Stärke

Als letzten Punkt möchte ich noch kurz etwas zur mentalen Stärke schreiben. Im Gegensatz zum passiven Investieren erfordert das Trading eine gewisse innere Stärke, da man teilweise trotz Handlungsmöglichkeiten einen Anstieg verpasst hat oder aber nicht rechtzeitig ausgestiegen ist. Mit derartigen Rückschlägen muss man lernen umzugehen und darf sich nicht von seinen Emotionen zu schlechten Entscheidungen hinreißen lassen. Nur wer eine gewisse Selbstdisziplin hat, kann sich meiner Meinung nach mit dem Trading beschäftigen.

Sicherlich werden zusätzliche mir im Moment noch nicht bewusste Probleme auftauchen. Diese muss man dann sofort analysieren und beseitigen. Im Moment steht der Grundplan jedoch, sodass parallel zur Analyse im passiven Bereich, die Analyse im Trading bis Anfang März Priorität hat. Im Trading-Bereich werde ich neben dem oben erwähnten Steuerartikel im Februar noch einen weiteren Artikel veröffentlichen, in dem es um Hilfsmittel beim Trading und Chartanstiege ohne größere News geht.   Kritik, Ideen und Anregungen könnt Ihr mir gerne zukommen lassen. Ich freue mich sehr darüber.


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