Die Einöde

in #deutsch3 years ago

ist ein spanischer Psychothriller aus dem Jahr 2022. Das von Bürgerkriegen gebeutelte Spanien des 19. Jahrhunderts ist der Schauplatz des Geschehens. Besser gesagt: Ein Familienhaus in der spanischen Provinz, mitten im Nichts umgeben von leerer und einsamer Natur. Wie der Filmtitel sagt: In der Einöde. Dort lebt Salvador, der seine Frau Lucia und seinen kleinen Sohn in die Provinz gebracht hat, um den Schrecken des Krieges zu entkommen.

Eines Abend erzählt Salvador die Geschichte von seiner Schwester, die von einem Monster ums Leben gebracht wurde, die der Vater "die Bestie" nennt. Er erklärt seinem Sohn, dass sich die Bestie von der Angst der Menschen ernährt und dass die Bestie erst dann besiegt werden kann, wenn man seine eigenen Ängste besiegt hat.

Eines Tages wird in dem nahe gelegenen kleinen Fluss in einem Ruderboot ein schwer verletzter Soldat angetrieben, der wenig später stirbt. Salvador macht sich auf den Weg die Leiche in die nächst gelegene Stadt zu bringen und lässt Frau und Kind alleine zurück in der Einöde. Ab diesem Tag leben die beiden in der Angst vor der Bestie, die sie nachts um das Haus schleichen hören.

Ein Film mit sehr dichter Atmosphäre, der nahe an einem Horrorfilm dran ist. Doch es gibt nur die Angst der Menschen, die sich vor einer unheimlichen und unsichtbaren Bedrohung fürchten und das Monster tritt nie aus dem Schatten der Umgebung heraus. Und da sich der Ort der Handlung nie ändert und die Anzahl der Personen sich größtenteils auf die drei Familienmitglieder beschränkt, hat dieser Film den Charakter eines Kammerstücks, was den psychischen Druck auf den Zuschauer erhöht. Hinzu kommen die eindringlichen und nahezu surreal wirkenden Kameraaufnahmen sowie die surreal wirkende leere Landschaft um das Haus. Die schauspielerische Leistung der Mitwirkenden ist authentisch und sehr gut. Insgesamt ein Kleinod und ein etwas aus der Reihe tanzender Film aus spanischer Produktion, den man ansehen kann und der eine Empfehlung wert ist. Einen Daumen hoch.