Loudermilk ist eine Serie und Tragikomödie mit Erstaustrahlung im Jahr 2017. Sam Loudermilk ist ein ehemaliger Musik-Kritiker und trockener Alkoholiker, der eine Selbsthilfegruppe von weiteren trockenen Alkoholikern leitet. Während Loudermilk versucht seine Schützlinge in der Selbsthilfegruppe auf Spur und fern vom Alkohol zu halten, ist er gleichzeitig mit den Dämonen seines eigenen Lebens beschäftigt. So versucht er die Waagschale zu halten zwischen seinem Anspruch ein Vorbild für die anderen zu sein und sein eigenes chaotisches Leben unter Kontrolle zu halten. Doch das ist nicht immer so einfach, denn die Geister seiner Vergangenheit holen ihn immer wieder ein und stellen ihn vor neue Herausforderungen. Hinzu kommt, dass Loudermilk gnadenlos ehrlich mit sich und anderen ist. Das führt dazu, dass er in alltäglichen Situationen gerne fremde Menschen anspricht, oftmals weil er ihre Doppelmoral bloßstellen möchte. Das mündet teilweise in skurrile Situation, die teilweise dramatisch, aber auch lustig sein können. So bewegt sich diese Serie im Spannungsfeld zwischen Drama und Komödie. Es gibt kaum eine Folge, in der Loudermilk nicht von irgendjemanden als Arschloch bezeichnet wird.
Was stellenweise lustig erscheint, ist das wiederholte Hinfallen und Aufstehen von gescheiterten Existenzen, die einen Neuanfang wagen. Da es sich um skurrile und extrem Charaktere handelt, resultiert aus der Gemengelage einer Tragikomödie oft bitterböser und schwarzer Humor. Doch die Mischung macht es: Die Serie kippt weder auf die eine noch auf die andere Seite. Und das macht den Reiz der Serie aus, dass die Waagschale zwischen ernsten Lebensproblemen und heiter-skurrilen Situationen gehalten wird.
Anfangs war ich etwas skeptisch, ob das Genre und die sozialen Aspekte für Unterhaltung sorgen können, aber das können sie durchaus. Ein Schenkelklopfer jagt den anderen, habe lange nicht so bei einer Serie lachen dürfen. Beide Daumen hoch, sehr empfehlenswert.