Teil 15: Alle Unterrichtsinhalte auf einen Blick
Hauptsächlich lernten wir in diesen zwei Monaten etwas über die Grundlagen des journalistischen Arbeitens, über die Grundlagen der Internettechnologien sowie über Online-Marketing, SEM/SEO, über das Texten im Internet und über medienübergreifendes Publizieren.
Zu den Grundlagen des journalistischen Arbeitens zählten unter anderem:
- Redaktionelles Arbeiten, redigieren.
- Journalistische Recherchetechniken.
- Online-Recherche.
- Journalistische Darstellungsformen.
- Journalistische Standards.
- Strukturen und Arbeitsweisen von Redaktionen und Online-Redaktionen.
- Textwerkstatt / Schreibübungen.
- Texten für bestimmte Zielgruppen.
- Textarten (Nachrichten, Berichte, Reportagen, Porträts, Kommentare, Kritiken).
Zu den Grundlagen der Internettechnologien zählten dagegen:
- E-Mails.
- Browser.
- Webadministration, Webdevelopement.
- Sicherheit im Internet.
Bezüglich Online-Marketing, SEM/SEO wurde uns folgendes vermittelt:
- Grundlagen Marketing.
- Grundlagen Online-Marketing.
- Web 2.0.
- Suchmaschinenoptimierung (SEO).
- Keyword Advertising.
- Google Analytics.
- Kennzahlen und Statistiken.
- Google Webmaster Tools.
- Affiliate Marketing und Partnerprogamme.
- Newsletter und E-Mail-Marketing.
Bezüglich Texten im Internet kamen folgende Inhalte:
- Teaser, Hypertext, Links.
- Beiträge ins Netz stellen: Content-Management-Systeme.
- Webspezifische Kommunikationsformen.
- Schreiben für Newsletter.
- Schreiben für Blogs.
- Schreiben für Unternehmenswebsites.
- Nutzerverhalten im Internet.
Das medienübergreifende Publizieren setzte sich dann noch auseinander mit:
- Multimedialem Arbeiten.
- Erstellen, Bearbeiten und Einbinden von Grafiken und Animationen.
- Printmaterial anpassen.
- Veröffentlichen.
- Zeitmanagement.
Das Ganze sieht nun erst einmal recht umfangreich aus. Tatsächlich gab unser Dozent auch zu, dass er für diese Dinge, die er uns alle vermitteln sollte, 10 Semester, also 5 Jahre in der Fachhochschule verbrachte sowie noch einige Jahre Praxis hinter sich hatte. Uns dies nun innerhalb von nur zwei Monaten beizubringen, war auch für ihn absolut unrealistisch. Zumal ja auch noch rechtliche Aspekte im Social Web und im Internet vermittelt werden mussten. Demnach konnten wir bei all diesen Themen auch nur die Oberfläche ankratzen.
Dies hat genaugenommen Vorteile und Nachteile.
Der Vorteil ist der, dass Leute wie ich nun nicht noch ein jahrelanges Zusatzstudium hinter sich bringen müssen. Ich bin nun Diplom-Chemiker und Dr. rer. nat. Genau das habe ich studiert. Ich habe mich nun aber auch in interkultureller Kompetenz, in Wissens- und Contentmanagement (dies waren frühere Weiterbildungen) sowie jetzt als Online-Redakteur weitergebildet. So könnte ich später vielleicht über naturwissenschaftliche und technische Dinge schreiben und hätte sowohl für die wissenschaftliche als auch für die redaktionelle Seite Verständnis.
Ein gravierender Nachteil ist aber der, dass in Stellenanzeigen sehr oft zwar Online-Redakteure gesucht werden, diese aber meistens ein komplettes Studium der Kommunikationswissenschaften nachweisen müssen, welches ich mit dieser Weiterbildung natürlich nicht vorweisen kann.
Hier ließe sich wieder einmal über den Sinn oder Unsinn derartiger, von der Agentur für Arbeit und vom Jobcenter finanzierter, Weiterbildungen diskutieren. Denn potentielle Arbeitgeber waren, wie immer bei diesen Maßnahmen, nicht involviert. Auch wenn es sich bei dieser Maßnahme um die Erste handelt, die mich wissens- und kompetenzmäßig wirklich sehr viel weitergebracht hat, weiß ich nun nicht, ob irgendein Arbeitgeber so jemanden wie mich überhaupt will. Weiter besteht natürlich auch die Gefahr, dass ich einerseits für einen zukünftigen Job sinnlose Dinge gelernt habe, bei anderen sinnvollen Dingen aber nicht ausreichend in die Tiefe gegangen wurde. Durch die Anwesenheit und die Einbeziehung potentieller Arbeitgeber hätte dies wahrscheinlich verhindert werden können. Die ganze Weiterbildung hätte zielgerichteter ablaufen können und dann auch schneller zu Jobmöglichkeiten geführt, da den Arbeitgebern in diesem Fall ja möglichst passgenaue Arbeitskräfte hätten zugeführt werden können. Allerdings scheint diesbezüglich von Arbeitgeberseite recht wenig Interesse zu bestehen, was wiederum Rückschlüsse auf den Wahrheitsgehalt des sogenannten Fachkräftemangels ziehen lässt. Dies offensichtlich nicht nur in den MINT-Fächern (MINT = Mathematik, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Technik), sondern auch in anderen Bereichen.