Teil 20: Bewerbungen im Rahmen einer etwas alternativeren Strategie
Nachdem ich zusätzlich zu meinen Bewerbungsaktivitäten auch noch E-Mails von Eures bekommen habe, änderte ich meine Strategie. Denjenigen, die mit Eures nichts anfangen können sei gesagt, dass sich hier ein Portal handelt, welches von den Arbeitsagenturen der EU-Staaten betrieben wird. Hier sollen EU-Bürgern entweder Arbeitsmöglichkeiten im EU-Ausland vermittelt werden oder aber Arbeitgeber sollen so bessere Möglichkeiten erhalten, mit Arbeitnehmern aus anderen EU-Staaten in Kontakt zu kommen.
Bei diesen E-Mails handelte es sich hauptsächlich um die Ankündigung von Veränderungen bei Eures. Ich nahm diese E-Mails allerdings auch zum Anlass, mir das Stellenportal von Eures einmal anzuschauen. Insbesondere nach Ausschreibungen für Online-Redakteure hielt ich nun Ausschau.
Natürlich wurde auch bei diesen Stellenausschreibungen immer mal ein komplettes Studium der Kommunikationswissenschaften inklusive Berufs- und Praxiserfahrung verlangt, welches ich natürlich nicht vorweisen kann. Weiter wurden die Stellen zumeist nicht von den eigentlichen Arbeitgebern, sondern wieder von Personaldienstleistern ausgeschrieben.
Ich ging aber einmal von folgendem aus:
Bewerbe ich mich im Bereich der Chemie und in den Naturwissenschaften, so schreibt der Arbeitgeber in seiner Stellenausschreibung natürlich exakt, was er will. Bei dem großen Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt wird der Arbeitgeber denn auch eine Person mit genau den ausgeschriebenen Eigenschaften bekommen und ich brauche mich hier eigentlich garnicht zu bewerben. Läuft die Stellenausschreibung über einen Personaldienstleister, so ist es das Gleiche. Nur dass eben der Personaldienstleister dem Arbeitgeber den ersten Teil der Personalbeschaffung abnimmt. Beim Online-Redakteur ist es ebenfalls genau das Gleiche.
Natürlich könnte ich mich nun auch initiativ bewerben. Bei mittelständischen Betrieben würde dies allerdings nichts nützen, da die Arbeitgeber hier, sollten sie Leute brauchen, diese Stellen auch ausschreiben oder ausschreiben lassen. Bei großen Konzernen ist dies anders, da der Vorstand sowie die einzelnen Betriebsleiter nicht wissen können, was genau in jedem Teil des Konzerns geschieht und wer genau dort benötigt wird. Es wurden dort für Initiativbewerbungen sogar Portale im Internet geschaffen. Ich selbst habe mich hier schon seit 2004 bei allen Konzernen beworben, die ich kannte. Jedoch hat man mit über 30 Jahren auch im Rahmen von Initiativbewerbungen immer weniger Chancen dort und ab 45 Jahren garkeine Chance mehr.
Alle für mich wichtigen Konzerne zu kennen ist nun nicht besonders schwer. Jedoch jeden einzelnen nicht so großen oder gar mittelständischen Betrieb zu kennen der für mich wichtig ist, ist nahezu unmöglich. Personaldienstleister müssten da einen weitaus besseren Überblick haben, zumal sich die Unternehmen heutzutage ja häufig an diese wenden.
Natürlich lohnt es sich nicht, sich direkt auf die ausgeschriebenen Stellen in der Hoffnung auf einen Job zu bewerben. Was aber ist, wenn zum Beispiel jemand mit vielen Talenten gesucht wird? Eben nicht nur in der Chemie und in den Naturwissenschaften und auch nicht nur im Bereich Online-Redakteur. Sondern mit Kenntnissen und Kompetenzen in beiden Bereichen. Vielleicht sogar noch mit Erfahrungen in der Taucherei sowie mit Interesse an anderen Extremsportarten. Eventuell mit der Bereitschaft, weltweit zu leben, zu reisen und zu arbeiten. Es könnte ja sein, dass genau solche Fälle auch bei den Personaldienstleistern diskutiert werden. Natürlich bin ich kein Hellseher und kann diese sicher nicht so breit gestreuten Arbeitsmöglichkeiten ausmachen. Die Suche danach würde einem Glücksspiel gleichen. Die Personaldienstleister aber müssten öfters genau damit in Kontakt kommen.
Aus diesem Grunde suchte ich mir die Stellenanzeigen mit der Bezeichnung Online-Redakteur heraus und telefonierte die Personaldienstleister erst einmal an. Ich ließ sie dann gleich wissen, dass ich nur einige wenige Teile des ausgeschriebenen Profils abdecken könne, jedoch auch anderer Kompetenzen hätte, die mich zum interdisziplinären Arbeiten bewegen könnten. Bei manchen dieser Personaler hatte ich durchaus einen ersten Erfolg und sollte mich dort initiativ bewerben. Was ich dann auch tat und worauf ich in den bisherigen Einzelfällen im nächsten Teil dieser Reihe eingehen werde.