Von Boris T. Kaiser
Es kam wie es kommen mußte. Die „Looks like shit. But saves my life“-Kampagne des Bundesverkehrsministeriums in Zusammenarbeit der ProSieben-Erfolgsshow „Germany’s Next Topmodel“, bei der Models nur in Unterwäsche und einem Fahrradhelm bekleidet für mehr Eigensicherung im Straßenverkehr werben, hat empörte Reaktionen im feministischen Lager der Parteien ausgelöst.
Die Frauen in der SPD fordern einen Stop der Werbeaktion. Maria Noichl, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, sagte der Bild am Sonntag: „Es ist peinlich, dumm und sexistisch, wenn der Verkehrsminister seine Politik mit nackter Haut verkauft. Deshalb: Runter mit den Plakaten.“ Auch die Grünen haben sich pflichtbewußt und routiniert über die leichtbekleideten Helm- und Werbeträgerinnen empört. „Statt auf sexistische Werbung ohne Wirkung zu setzen, sollte Scheuer endlich ernsthaft für die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen sorgen“, kritisierte Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar.
Dabei hatte das Ministerium unter Führung von Minister Andreas Scheuer (CSU) aus seiner Sicht vermutlich alles getan, um auch gerade solche Kritiker mit seinen Fotos zu befriedigen. Es waren eben nicht nur Frauen, die sich halbnackt für die Helm-Kampagne rekelten, sondern auch Männer. Sogar ein Dunkelhäutiger war dabei. Mehr können diese linken Käuze doch wirklich nicht erwarten, dachten sich Scheuer und seine Leute wohl und gaben grünes Licht für die Motive, die jetzt bundesweit plakatiert werden sollen.
Verrücktheiten im Antidiskriminierungswahn
So kann man sich täuschen. Offenbar waren noch nicht alle Verrücktheiten im Antidiskriminierungswahn der politischen Linken durch die dicken Mauern des CSU-geführten Verkehrsministeriums hindurchgedrungen. Nur weil auf den Plakaten auch Männer zu sehen sind, heißt das für die moderne Feministin noch lange nicht, daß die Fotos nicht sexistisch sind. In Sexismus steckt schließlich das Wort „Sex“ drin.
Werbung mit nackter Haut ist also grundsätzlich immer sexistisch. Zumindest in den Augen der neuen Spießerinnen, die diesmal von links kommen, und in nahezu jeder Hinsicht prüder sind, als es ihre Großmütter jemals waren. Ganz zu schweigen davon, was solche Bilder bei vielen der noch nicht so lange hier Lebenden auslösen.
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