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Langsam ist kein unbedingt positiv besetzter Begriff. Schnell hingegen wird tendenziell als positiv wahrgenommen, es klingt nach Dynamik und Effizienz. Auch wenn Schnelligkeit heute durchaus in bestimmten Zusammenhängen (Stichwort: Schnelllebigkeit) kritisch gesehen wird, ist es ein Attribut, dass in der Regel gerne in Anspruch genommen wird. Vielleicht zu Unrecht?
Langsam ist reibungslos, reibungslos ist schnell.
Der Satz ist zugegebenermaßen etwas sperrig und im ersten Moment etwas wahllos aneinandergereiht. Er stammt auch nicht von mir, sondern ich habe ihn vor einiger Zeit in Tim Ferriss "Tools der Titanen" gelesen. Dort zitiert er eine SMS eines ehemaligen Navy SEALs der diesen Satz als grundsätzliches Prinzip in der SEALS Ausbildung nennt.
Wenn wir immer Schritt für Schritt vorgehen und in Ruhe einen Fuß vor den anderen setzen erreichen wir 95% unserer Ergebnisse. Aber warum ist das so? Im ersten Moment klingt das verdächtig nach dem Pareto-Prinzip, demnach wir mit 20% unserer Bemühungen 80% der Ergebnisse erzielen. Doch dieses Aussage sagt etwas über die Wahl der Tätigkeiten aus, nicht ob wir schnell oder langsam vorgehen. Dass das gewünschte Ergebnis mit den richtigen Aktionen in der Regel effizienter erreicht wird, steht dabei auf einem anderen Blatt.
Aber warum komme ich jetzt mit Langsamkeit ggf. schneller ins Ziel?
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Sorgfalt und Geduld
Diese beiden Begriffe mögen vielleicht etwas altmodisch anmuten. Aber langsam bedeutet in diesem Zusammenhang eben auch sorgfältig. Ich kann mich in Ruhe mit den einzelnen Schritten meines Vorhabens auseinander setzen.
Dabei spielt es keine Rolle, welche Dimension das Ziel hat. Es kann sich dabei um den nächsten Abnehmversuch, die kurzfristig anstehende Kundenpräsentation oder ein größeres Vorhaben wie eine geplante Selbstständigkeit sein. Letztlich erreiche ich mit sorgfältiger Planung und Herangehensweise, dass unvorhergesehene Verzögerungen weniger wahrscheinlich werden und meine Aktivitäten deutlich reibungsloser werden.
Das Gleiche gilt für Geduld. Nicht nur manchmal, sondern ziemlich oft brauchen wir Zeit um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Jeder der schon mal den zweiten Schritt vor dem Ersten gemacht hat oder versucht hat, alle Schritte auf einmal zu gehen, wird festgestellt haben, dass das Gegenteil von reibungslos eingetreten ist.
Die Erfahrung der Meisten zeigt, dass wir dann dazu tendieren vorschnell aufzugeben, nur um dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut wieder anzufangen. Mit dem Ergebnis, dass wir schnell starten und langsam oder sogar gar nicht ins Ziel kommen.
Langsamkeit als Effizienzsteigerung
Mit reibungslosen Abläufen schneller ans Ziel zu kommen, ist am Ende eine Binsenweisheit wie so viele. Sich die Tatsache bewusst zu machen, dass diese Reibungslosigkeit eng verknüpft mit Langsamkeit ist, kann am Ende auch konkret zu einer Steigerung der eigenen Effizienz führen. Denn wenn ich nicht mehr panisch werde, weil das Projekt, die eigene Karriere oder der Sommerbody nicht so schnell voran schreitet wie ich mir das vorgestellt habe, treffe ich voraussichtlich wohlüberlegtere Entscheidungen.
Der (vorübergehenden Langsamkeit) die Bedrohlichkeit zu nehmen, lässt mich entspannter auf meinen Fortschritt blicken, so klein er auch sein mag und in Ruhe die nächsten Schritte planen. Wohl wissend, dass ich so langsam etwas erreiche, was viele Menschen nicht schaffen. Die Umsetzung ihrer Pläne.
In dem Sinne... immer schön langsam.
Ein sehr schöner Text und so wahr.
Danke schön :)
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