So, wir saßen wieder in unserem Bulli und befanden uns auf dem Weg zur größten Hochebene Europas, die im Hardangervidda Nationalpark lag. Nach dem kurzen Abenteuer in der Stadt Bergen, war uns die unberührte Natur, die uns in der Hochebene bald erwartete, mehr als willkommen. Um durch den Nationalpark fahren zu können, muss man die Route 7 nehmen. Sollte man von Bergen kommen, dann sollte man von der Route 16 auf die 13 abfahren, und später auf die 7 abbiegen.
Durchfahrt über den Laerdaltunnel und die Hardangerbrücke
Das Tolle an dieser Streckenführung ist, dass sie nicht nur an den Fjorden vorbeiführt, sondern auch durch einen berühmten Tunnel, den Laerdaltunnel (Lærdalstunnel). Wir sind schon durch viele Tunnel gefahren, aber einer, der blau beleuchtet ist und sogar einen unterirdischen Kreisverkehr beinhaltet, war auch für uns neu – wenn das nur die Schweizer wüssten.
Der kleine Abschnitt ist jedoch nicht ganz kostenlos, man muss für die Abkürzung eine Maut bezahlen. Außerdem gibt es keine andere Route um zum Nationalpark zu kommen, wenn man von Bergen aus hin möchte.
Jedenfalls lohnt sich diese Durchfahrt, denn der Tunnel und die Hardangerbrücke (Hardangerbrua), die über den Eidfjord führt, sind ein kurzes Erlebnis für sich.
Wenn man den Tunnel und die Brücke passiert hat, dauert es nicht sehr lange bis man in den Hochebenen ankommt. Vorher lohnt es sich, noch an dem Vøringsfossen Wasserfall anzuhalten, von dem man eine tolle Aussicht auf die Schlucht und den Wasserfall hat. Zudem gibt es dort zwei kleine Souvenirläden und eine Caféteria.
Route über die Hochebene vom Hardangervidda Nationalpark
Die Natur in Norwegen hat uns bis jetzt immer wieder überrascht und hat es auch mit der Hochebene wieder einmal geschafft. Wir staunten nicht schlecht, als wir die Hochebene erreichten. Es war ein Mix aus Steppe, Steinen, Felsen, Bergen, Schnee, Wasser und vor allem der grünen Weite, die hinter dem Horizon verschwand. Man hatte hier das Gefühl, dass man seit Langem endlich mal wieder so richtig frische Luft atmen konnte. Die unberührten kleinen Bäche, Flüsse und Hügel boten uns ein tolles Naturschauspiel.
Es wurde bereits Nachmittag und der Hunger meldete sich wieder einmal, weshalb wir uns dazu entschlossen, an diesem Ort länger zu verweilen. Entlang der Strecke gab es immer wieder Möglichkeiten, in kleinere Buchten einzufahren und die tolle Gegend zu erforschen. Jedenfalls hockten wir uns auf einem der Felsen nieder und ließen die Zeit bei einem guten Tee verstreichen.
Obwohl der Nationalpark zwar menschenleer war, fand man dennoch in der einen oder anderen Gegend Ferienhäuser, die man anscheinend mieten konnte. Das Interessante daran waren die mit Gras bewachsenen Dächer. Wir fragten aus Interesse einen Norweger, wozu das Grüne auf dem Dach gut sei? Dieser behauptete, es wäre zum Schutz gegen Trolle ;-).
Naja, nicht ganz gegen Trolle. Die Dachbegrünung ist in Norwegen ziemlich beliebt und dient vor allem dem Schutz vor Auskühlung der Räume im Winter. Sie bildet also sozusagen eine natürliche Wärmedämmung. Jedenfalls passten die Dächer super in die grüne Umgebung.
Schnee in den Hochebenen
Da die abwechslungsreiche Natur in Norwegen keine Grenzen kennt, hatten wir auch im Sommer Schnee unter den Füßen. In den Hochebenen kann es nachts ziemlich kalt werden und der Schnee taut nie ganz weg, sodass die Route an einigen Stellen direkt am Schnee vorbeiführt.
Einige Reisende begeben sich auf Wanderungen, vollgepackt mit Backpacker-Rucksäcken und wieder andere haben Kanus dabei, um in dem klaren Seen von einem Ufer zum anderen zu paddeln. Auch so manch ein vorbeifahrender Touristenbus hält an und lässt alle Passagiere mal eben kurz raus, damit sie im Schnee herumtollen können.
Insgesamt ist der Hardangervidda Nationalpark mit 3400 Quadratkilometern der größte in Norwegen und bietet eine unglaubliche Vielfalt an Natur. Wir haben definitiv nur einen kleinen Ausschnitt von dem Erleben können, was dieser Park in seiner Gesamtheit zu bieten hat.
Jedenfalls sollte man sich im Sommer die Zeit dafür nehmen und einige Wanderungen unternehmen, denn es ist ein Wanderparadies, welches man nicht überall findet.
Für uns wurde es Zeit weiter zu fahren und unser neues Ziel war diesmal ein Badeort in Südnorwegen, der sich nicht weit von Schweden befand. Dort wollten wir noch einen Tag verbringen, bevor wir den Rückweg über Schweden nahmen.
Südnorwegen beim Felsenstrand von Maerrappana
Vom Kalten ins Warme. Was so einige hunderte Kilometer ausmachen können, ist schon der Wahnsinn. Kaum waren wir im Süden von Norwegen angekommen, wurde es wärmer und man konnte sogar länger im Wasser schwimmen ohne sich wie ein Eisblock zu fühlen :-).
Der Felsenstrand bei Maerrappana ist wirklich toll, denn obwohl sich doch relativ viele Menschen da tummeln, sieht man kaum einen. Die meisten verstecken sich irgendwo hinter einem Felsen, typisch Norwegisch halt. Nur ab und zu sieht man einige herauskommen, um ins Wasser zu springen. Kaum ist ist einer im Wasser kommen alle anderen dazu :-).
Wir verbrachten fast einen ganzen Tag in Maerrappana, bevor es weiter nach Schweden ging – denn Schweden war ja nur einige Kilometer entfernt. Nicht weit vor der Grenze bemerkten wir, dass wir noch einige Kronen übrig hatten. Also suchten wir uns einen Supermarkt und besorgten uns unter anderem wieder einmal einen leckeren Sommerbollar. So sieht er aus :-).
Der kurze Trip durch Schweden
Schweden unterscheidet sich kurz nach der Grenze kaum zu Südnorwegen, was die Natur und Häuser betrifft. Nur an den Farben, die von rot zu gelb-blau wechseln, merkt man kleine Unterschiede an den Häusern. Was jedoch die Menschen betrifft, unterscheiden sich die Schweden sehr von den Norwegern.
In Norwegen konnte man durch die Ortschaften fahren ohne eine Menschenseele zu sehen. Man hatte fast schon das Gefühl, immer und überall alleine zu sein, was wir nicht als negativ empfanden. In Schweden ist es genau andersherum, so haben wir es jedenfalls empfunden. In den Gärten, auf den Terrassen und Balkonen hat man immer Menschen gesehen. Egal wo wir waren, kam aus irgendeiner Ecke ein Schwede heraus, der entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs war. Das tat dem Eindruck des Landes allerdings keinen Abbruch. Wir verliebten uns schnell in die Natur von Schweden. Unten seht ihr einen typischen kleinen Bootshafen am Ufer.
Bei unserem kleinem Roadtrip durch Schweden merkten wir, dass Schweden – ebenfalls wie Norwegen – ein Land der Seen, Flüsse und vor allem Wälder war. Wir hatten so sehr gehofft, einen Elch zu Gesicht zu bekommen, jedoch hatten wir leider kein Glück und mussten uns mit Elchen auf Schildern zufrieden geben.
In Schweden hatten wir nur zwei Tage verbracht, da es für uns nur ein Transitland war. Dennoch nutzen wir die Zeit, um ein wenig in Schweden einzutauchen.
Im Gebiet von Lagaoset suchten wir einen Übernachtungsplatz und wurden nicht weit von einer Tankstelle fündig, von der aus ein kleiner Weg bis zum Strand führte. Als wir dort ankamen, standen dort bereits einige Camper und autarke Expeditionsfahrzeuge.
Wir verbrachten den restlichen Tag damit, am langen Sandstrand und den Sanddünnen entlang zu spazieren und schauten den Anglern und den Greifvögeln dabei zu, wie sie versuchten, aus den lachsreichen Gewässern einige Fische herauszuziehen.
Von hier aus neigte sich unser Roadtrip dem Ende zu. Am nächsten Tag ging unsere Fahrt erst einmal direkt nach Dänemark, wo wir zwei große Brücken passieren mussten.
Rückfahrt über die Öresundbrücke und Storebæltsbroen
Dänemark war – genau wie Schweden – für uns nur ein Transitland, das wir mehr oder weniger nur durchfahren haben. Natürlich kann man auch hier eine schöne Zeit haben, aber wir hatten keine mehr und das Wetter spielte auch nicht mit, sodass wir ab Dänemark den direkten Weg zurück nahmen.
Wir wählten hier die Route über die Öresundbrücke, die Schweden mit Dänemark verbindet. Die Überfahrt ist nicht kostenlos, sondern man muss eine Maut dafür bezahlen. Wer ganz auf Fähren verzichten möchte, der wird auch noch eine zweite Brücke, die Storebæltsbroen, überqueren müssen, die ebenfalls Maut kostet.
Die Öresundbrücke ist die weltweit längste Schrägseilbrücke der Welt. Um es auf den Punkt zu bringen: sie ist mit ihrer Länge von fast acht Kilometern gewaltig. Es ist schon überwältigend, was so ein mickriger Mensch aus Beton und Stahlseilen zustande bringen kann.
Fazit zum Roadtrip durch Norwegen
Ab hier endete auch unser Roadtrip durch Norwegen. Insgesamt war es ein tolles Erlebnis, an das wir uns bestimmt noch jahrelang erinnern werden. In Erinnerung bleibt uns sicherlich die Überfahrt mit der Fähre von Hirtshals nach Kristiansand, die tollen und menschenleeren Sandstrände in Südnorwegen, die unglaublichen Fjorde mit ihrem Fischreichtum, die vielen Wasserfälle, Seen, Flüsse und die Wanderungen zu dem spektakulären Aussichtspunkt mit Blick über den Fjord bei Preikestolen. Aber auch die vielen süßen roten Häuschen an den Küsten und vor allem das leckere Gebäck mit viel Zimt wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben :-).
Wir hoffen, dass euch unsere Berichte zu Norwegen gefallen haben und dass wir euch damit einen Anreiz geben konnten nach Norwegen zu reisen. Wenn ihr nicht alle Beiträge gelesen habt, dann findet ihr hier alle Beiträge zu unserem Roadtrip durch Norwegen: Reisen und Roadtrips in Norwegen
Wie immer freuen wir uns über eure Kommentare und Erfahrungen zu diesem Thema.
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Toller Post über dieses wunderschöne Land!
Danke :-)
Wow, wunderschön <3
Da will ich auch mal hin, die Welt is soo geil. Ich weiss gar ned warum die meisten Menschen ein Leben lang an einem Ort bleiben und nur zu Urlaub reisen.
Das denke ich auch immer :-)