Zu 1: Man erbt halt jetzt Anleihen, Aktien, Immobilien.
Zu 2: Es geht um Staatsanleihen, nicht Anleihen an sich. Die sind dann von den Banken als "Sicherheiten" benutzt worden, um noch mehr Geld zu "verleihen". Die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in der eigenen Währung ist praktisch Null. Probleme hatten eiglt ja nur Länder, die sich nicht in der eigenen Währung verschuldet haben. Ausserdem: natürlich hat auch jeder "Fiat Money Boom" Gewinner.
Punkt 3 verstehe ich nicht.
Aus meiner Perspektive als "Austrian", sehe ich eigentlich die "verschwörungstheoretischen" Vorwürfe an das Haus Rothschild eher bestätigt.
zu 1: ja, aber Anleihen und Aktien verlieren irgendwann an Wert. D.h. man muss sie aktiv bewirtschaften und Leistung (Geld geschickt allozieren) bringen, um sein Vermögen zu erhalten oder sogar zu vermehren.
zu 2: Die Rothschilds haben ja Anleihen unterschiedlicher Form gehandelt. Und Staatsanleihen wurden auch von allen möglichen anderen Marktteilnehmer gehandelt. Staatsanleihen (und auch Gold, v.a. früher) wurden/werden als Sicherheit für die Vergabe von weiteren Krediten gewählt, weil sie vom Markt (!) als sicher beurteilt werden. Das kann man den Rothschilds kaum anlasten.
Ist es wichtig, warum eine Staatsanleihe ausfällt? Wenn sie ausfällt, verliert der Gläubiger sein "principal". Damit ist das Investment nicht risikofrei (im Gegensatz zu Grundbesitz im feudalen Mittelalter).
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Mit wem und gegen wen sollen sich die Rothschilds verschworen haben? Wenn man das Buch liest, stösst man immer wieder auf Geschäfte, bei denen sie von ihren Geschäftspartnern "verraten" oder hintergangen wurden, teilweise auch von Regierungsmitgliedern (Hessen-Kassel, Österreich, ...). Im Zuge des 20. Jahrhunderts wurden einige Rothschildbanken enteignet.
D.h. die Ziele der verschiedenen Akteure waren nicht aligniert, da sie unterschiedliche Anreize hatten. Und das ist meiner Ansicht nach der entscheidende Punkt, an dem (fast) jede Verschwörungstheorie krankt.
"Mit wem und gegen wen sollen sich die Rothschilds verschworen haben?"
Das steht ja lt. deiner Zusammenfassung im Buch: mit Gleichgesinnten, wobei sie der Primus inter Pares waren, gegen all das, was sie als die etablierte Macht (Aristokratie etc) gesehen haben. Zumindest kann ich ihren Gegnern nicht verdenken, wenn sie es so gesehen haben. Ich rede ja nur von der Zeit, die dein Artikel umfasst. Ob die zB später auch die Bolschewiki unterstützt haben, weiss ich z.B. nicht (nicht, dass ich wüsste).
"Ist es wichtig, warum eine Staatsanleihe ausfällt? Wenn sie ausfällt, verliert der Gläubiger sein "principal"."
Nein, das "Principal" mag an Kaufkraft einbüssen, aber es ist kein Zahlungsausfall.