Ein zukünftiges Modell für Religionsfreiheit und Toleranz aus libertärer Sicht (geschrieben für @jaki01)

in #deutsch7 years ago

Hier ist meine Antwort an dich, lieber @jaki01. Wie versprochen als "Osterei".

Religionsfreiheit



Der Artikel 4 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland lautet:

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

Auch die negative Religionsfreiheit, d.h. das Recht, frei von Religion leben zu dürfen ("Schutz vor zwangsweiser Identifikation") wird gemäß geltender Rechtsauslegung hierdurch abgedeckt.

Die Religionsfreiheit wird auch durch übernationale Rechtsnormen gedeckt.
Sie steht aber in Konkurrenz zu anderen Grundrechten, was im Einzelfall einem klärenden Entscheid durch Rechtssprechung bedarf.

Siehe hierzu die folgenden Quellen:

Toleranz



Die Forderung nach gelebter Toleranz (im zwischenmenschlichen Bereich) beruht aus libertäter Sicht auf dem "Nichtagressionsprinzip", was selbstverständlich auch in Bezug auf religiöse Einstellungen anderer Menschen gilt.

Siehe hierzu die folgende Quelle:

Finanzierung von Religionsgemeinschaften aus Steuermitteln in der Bundesrepublik Deutschland



Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zählen hierzu:

  • Bezahlung aller Bischöfe (sowohl katholisch als auch evangelisch)
  • Inkasso der Kirchensteuer
  • Erhalt kirchlicher Bauten
  • Religionsunterricht in den Schulen
  • Direkte Mittelzuwendung an christliche und nichtchristliche religiöse Vereinigungen
  • Bezahlung von Religionsvertretern in den Rundfunkräten
  • Bezuschussung sozialer und karitativer Einrichtungen mit kirchlicher Trägerschaft (Karitas, Diakonie)

Fehlende Toleranz gegnüber Atheisten und Agnostikern



Auch Atheisten und Agnostiker werden also über den Weg der allgemeinen Steuererhebung zur Mitfinanzierung von "implementierten" Religionen gezwungen. Die vom Staat repräsentierte Gesellschaft verstößt daher in kollektiver (und damit geschickt verschleierter) Form in eklatanter Weise gegen das Toleranzgebot gegenüber Ungläubigen.

Meine Forderung



Um den geschilderten Sachverhalt ganz konkret und plastisch zu beschreiben, gebe ich hiermit kund:

Ich möchte nicht zur Finanzierung jeglicher religiöser Aktivitäten gezwungen werden und berufe mich hierbei auf mein Grundrecht auf negative Religionsfreiheit. Ich fordere alle Nutznießer der religiös bedingten staatlichen Zuwendungen auf, dem Toleranzgebot aktiv genüge zu leisten und Schritte zur ihrer Abschaffung unverzüglich in die Wege zu leiten.

Meine Beweggründe



Es geht mir nur untergeordnet um den Pegelstand in meinem Geldbeutel. Die entscheidende Frage ist, wie Deutschland sich im Hinblick auf eine sich immer weiter vollziehende (und wohl nicht mehr zu verhindernde) religiöse Inhomogenisierung entwickeln wird. Der Blick in die Welt und in die Geschichtsbücher zeigt, dass ein Nebeneinander verschiedener Religionen innerhalb staatlicher Gebilde ein wesentlich höheres Gewaltpotenzial birgt. Mein Herzenswunsch ist es , dass es der Gesellschaft gelingt, dieses immanente Risiko zu erkennen und zu managen.

Mein Lösungsvorschlag



Meine Lösung besteht in einer völligen Säkularisierung des Staatswesens. Beispielsweise könnte ein einheitlicher Ethikunterricht, der die bestehenden divergierenden Religionsunterrichte ersetzt, ein Brückenbau für eine gedeihliche gemeinsame Zukunft der Heranwachsenden werden. Ich weiß, dass ich damit viele traditionell eingestellte Menschen vor den Kopf stoße, aber jedes starre Festhalten an der eigenen Position wird die zukünftigen Probleme nicht lösen können.

Wer macht mit?



Pfründe werden bekanntlich nicht freiwillig aufgegeben. Große Änderung in Gesellschaften erwachsen in der Regel nur in Konfliktsituationen, die einen spürbaren Druck auf jeden Einzelnen ausüben. Sollen wir so lange warten? Je mehr Menschen sich für meine Denkrichtung engagieren, desto eher könnten sich positive Lösungen ergeben.

Die von @jaki01 in seinem letzten Artikel herausgegebenen, gutgemeinten Apelle an den Einzelen sehr zu begrüßen. Um aber den bereits laufenden und noch verstärkt kommenden "Clash of Cultures" zu verhindern oder zumindest friedlich zu gestalten, brauchen wir im großen Bild neue tragfähige gesellschaftliche Modelle.

In diesem Sinne

Frohe Ostern und Peace!

Sort:  

Dem kann ich zu großen Teilen nur zustimmen.

  • Ich bin für Religionsfreiheit (worunter selbstverständlich auch die Freiheit, religionslos zu sein, fällt).

  • Religion sehe ich als reine Privatsache, wobei der Staat religiöse Glaubensgemeinschaften weder finanziell zu unterstützen, noch Aufgaben wie z. B. das Einziehen von Mitgliedsbeiträgen zu übernehmen hat.

  • Grundlage juristischer Entscheidungen und der Regelung des öffentlichen Lebens sollte eine rein säkulare, durch Religion unbeeinflusste Gesetzgebung sein.

Ich füge noch einen, bereits an anderer Stelle geäußerten Gedankengang hinzu, weil er meiner Meinung gut in den Kontext passt: Ich hielte es für überdenkenswert, anstelle christlicher Feiertage jedem Bürger ein entsprechendes Kontingent frei verfügbarer zusätzlicher freier Tage zu gewähren, die er nach eigenem Ermessen übers Jahr verteilen könnte. Ein gläubiger Christ könnte sie ja weiterhin auf Weihnachten, Ostern etc. legen, ein Muslim nähme zu seinen Festen frei, während Atheisten und Agnostiker möglicherweise einfach einen zusätzlichen schönen Urlaub genießen würden ...

Aus der Schule bin ich ja nun lange raus, erinnere aber noch gut, daß ich den Religionsunterricht gar nicht als den kritischen Teil bei der Ausbildung einer eigenen Weltanschauung empfunden habe. Schon damals waren für mich Fächer wie Geschichte oder Deutsch anstrengender, wenn bei der Themen- oder Literaturauswahl die Ausgewogenheit zu kurz kam und permanent eine unterschwellige Nachricht transportiert wurde.
Stichwort: "Die deutsche Geschichte von 1933-45" reloaded I bis VII, bis die Ohren qualmten.

Ich kann mir vorstellen, daß das heute schon ab Kindergarten aufwärts eine deutlich stärkere Durchdringung in allen Bereichen bekommen hat.

Meine Lösung besteht in einer völligen Säkularisierung des Staatswesens.

100% Zustimmung.
Allein, mir fehlt jegliche Idee, wie das im aktuellen System noch umsetzbar sein soll. Da müssen erstmal wieder 3 Generationen entgendert werden und eine klare, unvoreingenommene Birne kriegen.

Vielleicht ist eine gute Ergänzung zu Deinem oben zitierten Paradigma

Eine völligen Entideologisierung des Staatswesens.

Vor der Umsetzung kommt die politische Forderung. Diese habe ich - nicht nur an dieser Stelle - laut vernehmbar getätigt. Es müssten nur noch ein paar Leute mitmachen.

Ich stimme Dir zu 100% zu, leider wird die Säkularisation des Staatswesen auch nichts mehr bringen (siehe Frankreich). Wie Nassim Taleb in seinem letzten Buch (Skin in the Game) aufgezeigt hat, setzt sich immer die Minderheit durch, die am intolerantesten ist. Wir alle wissen wer das ist und das Beispiel Frankreich zeigt wohin wir uns bewegen werden. Traurig nur, dass dieser Weg exakt von denen geebnet wird, die sich in den 60ern für mehr Freiheit eingesetzt haben. Aber auch unter denen hat sich leider die intoleranteste Gruppe durchgesetzt.

Das Beispiel Frankreich gibt natürlich zu denken. Michel Houellebecq hat meines Wissens sogar als letztmöglichen Notausgang für den Katholizismus als Staatsreligion plädiert. Jeder einzelne Artikel, der die Probleme aufzeigt, ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber wenn nur einer meiner Leser anfängt nachzudenken, war die Arbeit nicht sinnlos. Auch in den Diskussionen im Kommentarbereich entstehen zuweilen neue Ideen. Versuchen wir also unser Bestes! Du bist ja auch nicht wegen der drei steem fünfzig hier, die ein Artikel abwirft, oder?

Nein, wegen dem Geld bin ich nicht hier.
Ich schreibe, damit ich mir nicht irgendwann vorwerfen lassen muss, ich hätte nichts versucht, obwohl ich es besser wusste. Ich mache mir aber auch keine Illusionen, dass ich irgend etwas erreiche.

Da sind wir mal wieder einer Meinung.

Naja, immerhin hat Dein Artikel schon deutlich mehr abgeworfen, als drei steem fünfzig.
: )
Und das ist auch gut so. Wenn man sich schon die Arbeit macht, die Menschen aufzuklären, soll auch etwas dabei rausspringen.

Nicht so pessimistisch.. :)

Ich sehe das genauso wie du! Ich möchte nicht dazu gezwungen werden mit meinem Geld Aktivitäten zu unterstützen, die ich moralisch garnicht vertrete... Das die Politik das vorschreibt find ich persönlich nicht angemessen...
Wie können wir doch mit immer wieder gleichen Politikern neue gesellschaftliche Modelle einführen ?

Liebe Grüße und viel Spaß beim Ostereier suchen ;)

Vielen Dank für deinen zustimmenden Kommentar! Bist du noch in Kanada?

Hier kann ich dir nur zustimmen. Lassen wir alle Religionen komplett aus dem Staatsgebilde raus. Es reicht wenn wir jedem die Ausübung jedwediger Religion erlauben, solange er damit nicht in die Rechte anderer Menschen eingreift, insbesondere die Freiheitsrechte. Beschränken wir die Ausübungen aller Religionen auf den privaten Bereich und sorgen auch dafür das es so bleibt.
Dein Beispiel von negativer Religionsfreiheit finde ich deshalb sehr passend.

Noch eine Beobachtung zum Ethikunterricht:
Ich stelle immer mehr fest, dass Schüler die nicht katholisch sind (sogar Moslems), freiwillig in den katholischen Religionsunterricht gehen, weil der Ethikunterricht so ein "Gutmenschen-, Gendermainstreaming- und Klimawandelgetue ist".

... weil der Ethikunterricht so ein "Gutmenschen-, Gendermainstreaming- und Klimawandelgetue ist".

Das ist bedenklich. Noch bedenklicher wäre es jedoch, wenn es sich um "Schlechtmenschen-" und "Anti-Klimawandelgetue" handeln würde.

Die Schüler können es einfach nicht mehr hören.
Der Ethikunterricht (und auch kein anderer Unterricht) sollte nicht zu einem Parteitag der Grünen ausarten (und auch zu keinem Parteitag anderer Parteien).
Leider findet das häufig statt.
Die Schüler würden sich für Philosophie, andere Religionen usw. interessieren, leider fehlt es oft an kompetenten Lehrern.
Ich hatte Gott sei Dank in meiner Schulzeit einen nobelpreisverdächtigen Ethiklehrer.

Gibt es an deiner Schule im katholischen Religionsunterricht vielleicht kostenfreie Leberkässemmeln?
Für Mitleser: Das war ein Insider-Witz ...

Wenn dann Hostien.

Sehr interessant. Sehr vielen Dank.

Die Lehrpläne müssten natürlich völlig neu gestaltet werden. Inhalte wären Philosphie, Psychologie, Logik, Kommunikation, Teamarbeit, aber auch eine distanzierte Durchsprache der Religionen.

Der Lehrplan wäre gar nicht so schlecht:
https://www.isb.bayern.de/download/8703/bs_und_bfs-ethik.pdf

Der ist tatsächlich gut!
Sollte nur schon früher stattfinden und nich erst in der 10.-12. Klasse.
Aber super Ansatz. Kann ich gar nicht glauben. 😃

Gibts auch schon für niedrigere Klassen, z.B. am Gymnasium:
https://www.isb.bayern.de/gymnasium/faecher/religion-ethik/ethik/lehrplan/

Das find ich echt nicht schlecht. Für Bayern allemal! 😉

Ich finde den Ansatz den Religionsunterricht durch einen allgemeinen Ethikunterricht zu ersetzen nicht optimal. Vor dem Hintergrund das du eine vollständige Säkularisierung erreichen willst macht das natürlich Sinn. Ich glaube jedoch, dass es durchdachter wäre, wenn der Staat ein Förderprogramm für alle in Deutschland existierenden Religionen anbieten würde. Dieses Förderprogramm ist dann aber an strenge Bedingungen geknüpft, wie z.B. Anerkennung der Gleichberechtigung von Mann und Frau oder der Gleichgeschlechtlichen Ehe. Verstößt eine Religion gegen diese Bedingungen, würde sie dann aus dem Förderprogramm fliegen. Ich bin auch dafür, das es einen Islam Unterricht an den Schulen gibt, weil man genau da, den Kindern eine progressive und kritische Sicht auf ihre Religion mit auf den Weg geben könnte.

Nein, ich will ja gerade, dass der Staat sich heraushält und nicht noch mehr Geld in der Religionsschublade verklappt.

Es fällt mir schwer zu glauben, daß noch mehr Förderung mit noch mehr Regeln und (natürlich erforderlichen) Kontrollen einen freien Geist und eine freie Gesellschaft fördert.
Ist dann Scientology eine förderungswürdige Religion? Fällt ein Druide darunter? Wer entscheidet das?

Ich muß sagen, daß auch meine zweite Reaktion auf diesen Ansatz eher verhalten ist...

Also ich meinte natürlich nur als Religion, die auch wirklich als Religion eingestuft sind. Scientology gilt in Deutschland ja nicht als Religionsgemeinschaft.

Der Kern meiner Anmerkung liegt im ersten Satz, "Scientology" ist dann nur ein beliebiger Platzhalter.
Schon die erforderliche Einstufung als Religionsgemeinschaft, oder eben nicht, ist aus meiner Sicht zuviel staatliches Einmischen.

Ich bin einfach unverbesserlicher Freigeist. :)

So etwas kann sich ja aber ändern.

Ich ergänze meine Anmerkung hier noch:

Deutschland: Das Finanzgericht Köln (Az 2 K 6627/96) entschied am 24. Oktober 2002, dass zwei amerikanische Scientology-Körperschaften (SMI und IHELP) von der Steuer in Deutschland befreit. Diese Entscheidung fußt auf dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den USA und Deutschland und der Tatsache, dass die Scientology-Kirche in den USA als gemeinnützige religiöse Organisationen anerkannt sind. Ebenso erließ das Bundesamt für Finanzen in Bonn im Februar 2003 Freistellungsbescheide an die Scientology-Kirche International (CSI).

Quelle: Länderliste: Scientology-Kirche als Religion weltweit anerkannt – Gerichtsurteile, Expertisen und amtliche Entscheidungen

Die Qualität dieser Quelle kann ich aus dem Stand nicht bewerten.

Au ja, Freya, Odin, Thor, Jupiter, Hera, und Dyonysos ....

Absolut deiner Meinung was den Religionsunterricht angeht in Richtung Ethik.

Wenn ich an den "Tractatus logico-philosophicus" denke, dann frage ich mich, was diese Ethik denn sein soll. Wer bestimmt was ethisch ist oder sein wird? Ich halte also einen solchen Unterricht, weil zu klein/unbedeutend und die Gefahr der Manipulation birgt nicht für ratsam. - Ich fände ein Schulfach wie "kritisches denken" für angebracht.

Beste Grüße und frohe Ostern.

Gute Gedanken. Upvote und resteem.

Leben wir nicht in einem säkularen Staat?
Soweit ich das verstanden habe sind Dinge wie du sie ansprichst aber auch z.B. Dinge wie Polygamie nicht akzeptiert, da wir eine konservativ christliche Regierung haben, welche diese Dinge nicht mit ihrer Bibel vereinen kann..
Und Geld haben die ja schon immer gerne angenommen. (Verweis Ablass)
Schöner Beitrag mit einigen interessanten Gedankengängen. :)
Greets!

*Edit:
Okay Deutschland wird immer nur als säkular gepriesen (Hauptsächlich von den Lautsprechern in der Politik)..
In Wirklichkeit sind in Artikel 4 des Grundgesetzes lediglich säkulare Prinzipien wie Religionsfreiheit und Neutralitätsgebot verankert.
Greets!

Bedenke, dass die Beschimpfung von Religionen (theoretisch) noch immer eine Straftat ist - auch wenn dieses Gesetz nur selten Anwendung findet.

Was willst du mir damit sagen?

Nichts, ich habe das nur in den Raum geworfen.

Okay. Hast vollkommen recht!
Hat mich nur gerade verwundert. :D

Ahjo.
Es hat halt besser unter deinem Kommentar gepackt, als wenn ich es einfach so als eigen-stehenden Kommentar rein geschmissen hätte. :P

Meine Information ist, dass das Bundesland andere Religionen respektiert: Ist Deutschland völlig säkular in seiner Politik, wird sich die Sichtweise von Staat und Regierung auf andere Religionen ändern?
Thanks You for sharing a good article and good luck my dear friend @freiheit50 👍👍😉
All the best for you 😃

Ich sehe, auch hinsichtlich der Aussagen des "Tractatus logico-philosophicus", wie ich schon an anderer Stelle hier schrieb, einen Ethikunterricht nicht für optimal. Denn wer bestimmt was ethisch ist oder sein wird? Ich halte also einen solchen Unterricht, weil zu klein/unbedeutend und die Gefahr der Manipulation birgt nicht für ratsam. - Ich fände ein Schulfach wie "kritisches denken" für angebracht.

Beste Grüße und frohe Ostern.

Auch wenn ich nicht sonderlich religiös bin, sollte man vielleicht auch nochmal deutlich unterscheiden, ob sich eine Religion "aufdrängt" oder eher passiv ist (z.B. Buddhismus) und ob es überaupt eine Religion ist oder eine aggressive, autoritäre Kampf-Ideologie wie es meiner Meinung nach der Islam ist. Ansonsten sollten sich diese Vereine alle aus sich selbst heraus finanzieren...

P.S. wusstest Du, dass in Deutschland verstorbene, die keine Erben haben, der Nachlass komplett an die Kirche geht ? 😉

Hallo @samui1970 !

P.S. wusstest Du, dass in Deutschland verstorbene, die keine Erben haben, der Nachlass komplett an die Kirche geht ?

Deine Behauptung ist falsch! In Deutschland ist das Erbrecht im BGB geregelt. Gemäß § 1936 BGB wird der Staat zum Erbe in Vertretung durch das jeweilige Bundesland, wenn zum Zeitpunkt des Todes des Erblassers weder Ehegatte, Lebenspartner, Kinder oder weitere Verwandtschaft des Verstorbenen aufgefunden oder ermittelt werden können. Man bezeichnet dies auch als Staatserbe oder Fiskalerbschaft.

Von einem Nachlass, der in diesen Fällen komplett (oder auch nur teilweise) an die Kirche oder Kirchen gehen würde - wie du behauptest - , ist nirgends die Rede. Die Kirchen bekommen keinen einzigen Cent, es sei denn, der Erblasser hat zu Lebzeiten die Kirche als Erbe in einem Testament eingesetzt. Hier der entsprechende Gesetzestext zum Nachlesen: §1936 BGB

Ich habe Verständnis dafür, wenn man sich im Erbrecht nicht auskennt und die entsprechenden gesetzlichen Regeln nicht kennt, ich habe aber kein Verständnis dafür, wenn du aus dem Bauch heraus, eine Behauptung aufstellst, die mir ganz offensichtlich zeigt, dass du dir nicht die Mühe gemacht hast, die notwendige Recherche zu tätigen, zumal das Thema dieses Artikels von @freiheit50 ein sehr sensibles ist.

Es ist fast unvermeidlich, dass gerade bei diesem Thema Fakten, Unwahrheiten, Teilwahrheiten, bloße fakten-befreite Meinungen und bestenfalls fakten-basierende Meinungen, munter durcheinandergewirbelt werden. Umso wichtiger ist es, dass zumindest die aktuelle Gesetzeslage korrekt wiedergegeben wird.

Noch kurz zu deiner Information: Ich habe Rechtswissenschaft in München studiert, sie aber später aus persönlichen Gründen an den Nagel gehängt. Insofern ist es bestimmt nachvollziehbar, dass mir dein Kommentar ein Dorn im Auge war.

Vielen Dank für deine wichtige inhaltliche Richtigstellung!

P.S. wusstest Du, dass in Deutschland verstorbene, die keine Erben haben, der Nachlass komplett an die Kirche geht ?

Ich wußte es noch nicht. Wo kann man es nachlesen?

eine aggressive, autoritäre Kampf-Ideologie wie es meiner Meinung nach der Islam ist.

Völlige Zustimmung; sehe ich genau so.

Religion

Was ist eine Religion? Für mich eine Heilslehre wie es der Sozialismus auch ist.

Beste Grüße und frohe Ostern.

Hi Taldor,

wo man das nachlesen kann, weiss ich im Moment nicht, ich hatte es mal in einer kritischen Doku in ARD gesehen, als vor ein oder 2 Jahren sich ein Bischof in Limburg oder Siegburg so eine goldene Badewanne eingebaut hatte, bzw. irgendwelche extrem teuren Umbauten für seine Dienstwohnung... da kam relativ viel Dreck raus über Kirchen, Finanzierungen und auch Reichtümer der Bistümer, Köln ist da, wenn ich mich richtig erinnere, das reichste Bistum weltweit...

Hallo @samui1970,
dann sollte man aber besser solche Aussagen nicht tätigen. Denn sonst wird es ganz schnell unseriös.
Bitte dieses lesen.

Beste Grüße Taldor.

Lol, über die "seriösen Quellen" habe ich mich schon amüsiert :-))) Kann ich nicht so ganz ernst nehmen, die "Wissenschafts-Huren" und "Staatsmitmäuler" sind ja demnach auch seriös...

Sehe ich genauso, du hast meine Unterstützung 👍

Bonjorno....
ich möchte gerne dich Zitieren...
"Auch Atheisten und Agnostiker werden also über den Weg der allgemeinen Steuererhebung zur Mitfinanzierung von "implementierten" Religionen gezwungen."
Reden wir hier von der Kirchensteuer ?? Zumindest ist meines Wissens nach keine weitere Steuer die in irgendeiner weise erhoben wird um im Nachgang die Kirche oder andere Religiöse Einrichtungen, Organisationen etc. Finanziell zu unterstützen!
Grundsätzlich sind wir Pari, Glaube ist Privatsache und in Zeiten der "PC (political correctness )" sollten auch die Atheisten und Agnostiker Gehör finden - I´am in

beste grüße

Es geht ja noch viel weiter : Religionsgemeinschaften (natürlich nur "anerkannte" und WER anerkannt wird, bestimmen größtenteils die Religionsgemeinschaften selbst) haben gegenüber Atheisten, Nonkonformisten, Heiden etc eine ganze Menge Rechte, die diesen fehlen: zB den Betrieb von Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Abhalten von Ritualen (man lese "Die Macht der Rituale" um zu verstehen) den Religionsunterricht in Schulen, dem man kaum entkommt (einer Mutter, die ihr Kind religionslos in der Schule anmelden wollte, wurde nahegelegt, das Kind "in irgend einer Religion anzumelden, andernfalls das Jugendamt ! das Kind als in der Stabilität gefährdet ansehen könnte) sogar mein TV- und Kinoprogramm und damit subtil auf das Massenempfinden einwirkend reden die "anerkannten" Religionen mit .. daher: Religion auf Vereinsrecht setzen für mündige Erwachsene, Kinder in der Schule ReligionsWISSENSCHAFTEN lehren, Entstehung, Ursprung, Wesen, Auswirkungen der div. Religionen, denn Schulen sollen WISSEN vermitteln und keinen Aberglauben, vor allem einem prägefähigen Alter, in dem Kinder Wissen von Fiktion praktisch nicht unterscheiden können - und vor allem darf niemand durch die Ausübung einer (anderen) Religion beeinträchtigt werden, weder durch Praktiken, Kleidung, Missionierung etc. Zudem steht im Kleingedruckten der Menschenrechte ganz deutlich: Jede Religionsfreiheit endet bei den Gesetzen und kulturellen Gebräuchen eines Staates. D.h. bei uns muß es, wie gerade in Island geplant, striktest verboten werden, Kinder zu beschneiden, Tiere zu schächten oder Kindern einzureden, sie wären mit Erbsünden geboren, die sie ihr Leben lang abbüßen müssen ... sowohl körperliche als auch geistig-seelische Beeiträchtigung Unmündiger durch Religionen gehört unter strengste Strafen gestellt. Da gibts bei mir NULL "Toleranz" (das Wort Toleranz bedeutet übrigens Erdulden und Ertragen - und ich erdulde und ertrage die Auswirkungen des Aberglaubens nicht länger - basta)

Es müssen sich nur genügend Leute mit derselben Irrmeinung zusammen finden, sich nicht von ihren Irrtümern abbringen lassen und diese mit Gewalt verteidigen - dann entsteht Religionsfreiheit und man nennt es ein Grundrecht. Vernünftige Leute sind nicht gestört und wenden keine Gewalt an - daher bekommen sie auch keine besonderen Rechte.

wow, da bin ich ja viel zu spät dran!!
Aber Toll Mein Upvote für dies hier wird dann irgendwann unter einem Beitrag stattfinden mit dem ich weniger anfangen kann.
Hervorragender Post!!!

bin ja noch nicht soo lange dabei - ist es üblich bzw erwünscht einen Antwortpost zu verfassen, oder besser alles in die Kommentare pfeffern?