DAS ABENTEUER BEGINNT
Früh am Morgen traf ich zum vereinbarten Zeitpunkt am Strand ein und begrüßte den Skipper. Die Ausrüstung lag bereits am Strand und das Boot war startklar. Herrlich, ich war aufgeregt wie ein kleiner Junge. Vor uns lag die Andaman See und wir wollten das Gebiet um die beiden Nachbarinseln Ko Adang und Ko Ra Wi befischen.
Riesige Wasserflächen lagen vor uns und bis zum ersten Spot mussten wir ein paar Seemeilen zurücklegen. Der Guide, namens Trang, machte die Schlepprouten fertig und im Handumdrehen waren die Köder ausgebracht. Leider interessierte sich kein Räuber für unsere Köder.
An unserem ersten halt angelten wir erst einmal auf kleinere Fischarten wie z.B. Zackenbarsche (Grouper). Die Methode war einfach: Ein Grundblei am Ende der Schnur und darüber ein Makrelenpaternoster. Simpel aber effektiv. In gut 15 m Tiefe ließen wir die Montage zu Grund, um den Barschen nachzustellen. Schon nach kurzer Zeit hatten wir eine Mahlzeit zusammen und die Pflicht erfüllt, nicht ohne Fisch zurückzukehren. Sehr schön, denn von nun an konnten wir uns dem eigentlichen Zielfisch widmen.
DIE STACHELMAKRELE
Ich hatte viel von der enormen Kampfkraft dieser Fische gehört und nur zu gern würde ich mich einmal selbst davon überzeugen. Wir wechseln den Platz und halten inmitten einer kleinen Meerenge zwischen den Inseln Ko Adang und Ko Ra Wi.
Die Kulisse ist einfach atemberaubend schön. Das Boot schaukelt sanft in der Dünung des Meeres. Links befinden sich riesige Felsen am Ufer von Ko Adang und rechts von uns lichtet sich der Nebel über dem dichten Regenwald von Ko Ra Wi. Was für eine grandiose Stimmung inmitten dieser Einsamkeit.
An diesem Platz herrscht ordentlich Strömung und so fällt das Gerät etwas stärker aus. Na ja, nicht nur wegen der Strömung, sondern auch wegen dem Zielfisch. Auch die Montage verändert sich. Bei mir kommt ein 120 g Pilker mit einem zusätzlichen, extrem stabilem, Einzelhaken zum Einsatz. Trang fischt mit einem Popper von ca. 20 cm Länge, in Ufernähe. Ich ahne schon, was hier auf mich zukommt. Jiggen ist angesagt und das so schnell wie möglich. Bei 120g Gewicht könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen, das dies, auf Dauer, ziemlich anstrengend ist. Nach gut einer halben Stunde rennt mir der Schweiß am ganzen Körper und brauche erst einmal eine Pause. Gut das der Skipper eh gerade die Stelle wechseln wollte.
Da in der Tiefe nichts zu holen war, fuhren wir nun in etwas flacheres Wasser. Den Weg dorthin nutzten wir wieder, um die Schleppruten auszubringen. Bis zum Mittag fuhren wir unzählige kleine Buchten, Felskanten, Plateaus und Sandbänke an. Allein das war traumhaft schön, nur die ersehnte Makrele will einfach nicht beißen.
Nun ist es aber erst einmal Zeit sich zu stärken, denn das ständige Einholen des Köders ist richtig anstrengend. Mir brennen schon die Arme aber was tut man nicht alles für seinen Traumfisch. Trang erzählt mir das er die letzten Tage mindestens eine Makrele gefangen hätte und er ist zuversichtlich, dass es auch heute der Fall sein wird. Im Allgemeinen hat sich der Fischbestand aber stark reduziert. Früher haben die Seenomaden nur so viel gefischt wie sie zum Leben brauchten. Das habe sich in den letzten Jahren drastisch geändert, denn der kommerzielle Fischfang, mit großen Trawlern, habe viel kaputt gemacht. Leider macht Kommerz auch vor dem Paradies nicht halt. Trotzdem hat Trang ein Funkeln als er seine Geschichten erzählt. Er liebt das Fischen einfach!
DER ERSEHNTE BISS
Nach dem Essen werfen wir die Köder wieder fleißig Richtung Ufer. Auf einmal spüre ich einen kräftigen Schlag in der Rute und dann geht die Post ab. Der Fisch entwickelt so viel Druck, das ich mühe habe die Angel festzuhalten. Er schießt Richtung Grund und die Bremse fängt an zu kreischen, bis auf einmal nichts mehr zu spüren ist. So ein Mist, der Fisch ist ausgestiegen. Ärgerlich aber so ist das halt beim Angeln. Die Makrele ist als Sieger aus dem Duell hervorgegangen. Ich kann nicht einmal sagen, wie groß der Fisch war, aber so eine Kraft habe ich noch nie erlebt. Tran zuckt mit den Schultern und meint: „Das passiert halt.“ Um ehrlich zu sein tröstet mich das nicht wirklich und ich schaue etwas frustriert auf das Wasser.
EIN LETZTER VERSUCH
Die kommenden Stunden bringen, trotz weiterer Platzwechsel nichts mehr und so beschließt Tran die Uferbereiche der Inseln zu verlassen um aufs offene Meer zu fahren. Er kennt da noch einen besonderen Platz. Der Wind nimmt zu, die Wellen werden größer und mir wird etwas mulmig in der kleinen Nussschale. Wir treffen zeitgleich mit einem anderen Boot ein und kaum sind, die Ruten, im Wasser hat unser Nachtbar, einen anständigen Fisch im Drill. Kurze zeit später kommt ein stattlicher Barrakuda an die Oberfläche der für ordentlich Freude, beim Fänger, sorgt. Bei uns passiert nicht mehr viel und so treten wir den Rückweg an. Vorbei an den Inseln bieten sich mir noch einmal Ausblicke auf die unberührte Natur, die ich nicht mehr vergessen werde.
Dieses Mal hat mich, die Stachelmakrele bezwungen aber ich komme wieder und fordere Revanche. Ich hoffe der kleine Ausflug in die Welt des Fischens hat gefallen, bevor es im nächsten Post weiter nach Kuala Lumpur geht
In diesem Sinne, sonnige Grüße
Ich habe nicht das Essen von Fischen gelernt, ich habe das Angeln gelernt :D
Ja, das ist schon ein schönes Hobby.
Servus,
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