Nach langem Hin und Her und einem scheinbar ewigen Kampf ist es endlich durch. Deutschland möchte ab 2024 den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat verbieten. Umweltministerin Svenja Schulze äußert sich entschlossen und möchte im Kampf gegen das Insektensterben gezielt vorgehen. Erfahre in folgendem Artikel mehr.
Was ist Glyphosat?
Glyphosat ist ein Herbizid, welches weltweit eingesetzt wird, um vor allem in der Landwirtschaft Unkraut zu vernichten. Das Mittel ist stark umstritten und Gegner stufen es als enorm giftig und schädlich für unsere Umwelt ein. Das Mittel besteht aus einer chemischen Verbindung aus der Gruppe der Phosphonate und ist die biologisch wirksame Hauptkomponente einiger Totalherbizide, welche seit der Hälfte der 1970er Jahre, vor allem durch die Marke Monsanto bekannt wurde.
Es wird vermutet, dass Glyphosat stark krebserregend wirkt. Daher hat der Konzern Monsanto momentan mit zahlreichen Klagen von Menschen zu kämpfen, welche behaupten Glyphosat hätte bei ihnen Krebs ausgelöst. Allein in Amerika sind es rund 11.200 Klagen, mit welchen der Konzern sich im Moment auseinandersetzen muss. Das blieb nicht ohne Folgen. Im Sommer 2018 wurde Monsanto bereits zu einer millionenschweren Strafzahlung verurteilt, gegen welche sich der Konzern jedoch vehement wehrt.
Insekten sterben durch Glyphosat – warum?
Glyphosat gilt als Breitbandherbizid und wird auf etwa 40 % der deutschen Ackerflächen eingesetzt, um Unkraut zu vernichten. Theoretisch vernichtet Glyphosat jede Pflanze, mit welcher das Mittel in Berührung kommt. Moment mal…jede Pflanze? Ja, jede Pflanze. Es sei denn die Pflanze wurde gentechnisch so manipuliert, dass sie resistent gegen das Herbizid ist. Das heißt, alles, was auf den Ackerflächen unserer Bauern wächst und durch die Behandlung mit Glyphosat nicht stirbt, ist gentechnisch manipuliert. Da das Unkraut nicht gentechnisch manipuliert ist, wird dieses getötet. Das Problem dabei ist, dass unsere Insekten die Pflanzen als Lebensraum und Nahrung benötigen, um zu überleben.
Immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen ist jedoch auch keine Lösung. Wir als Privatleute können ebenfalls etwas gegen das Insektensterben unternehmen. Zum einen zählt dazu natürlich keine Pestizide oder Herbizide im eigenen Heim zu verwenden. Sogenannte Samenbomben sind jetzt jedoch außerdem der letzte Schrei, wenn darum geht, den Insekten einen Lebensraum zu schaffen. In unserem Artikel zu diesem Thema findest Du alle Information dazu.
Die Deutsche Bundesregierung fasst einen Entschluss
Am 4. September 2019 beschloss die Bundesregierung in ihrem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ den verbot von Glyphosat ab dem 31. Dezember 2023. Demnach darf das Herbizid also ab dem 01.01.2024 nicht mehr verwendet werden. Das Aktionsprogramm enthält jedoch weitere Maßnahmen zum Schutz unserer Insekten, welche unter anderem auch die Verwendung von Pestiziden betrifft. Unsere Umweltministerin Svenja Schulze ist sich sicher:
„Wir können das Insektensterben stoppen.“
Laut eigener Aussage ist die Welt, in der wir leben ohne Insekten nicht mehr lebenswert. „Wir Menschen sind auf die Leistung der Insekten dringend angewiesen“ so Schulze. Die Bundesumweltministerin ist entschlossen und verlangt ein Gesetz zur Einschränkung des Mittels bereits im Jahr 2020. Demnach soll es eine “systematischen Minderungsstrategie” geben, welche die Anwendung des Herbizids stark einschränkt. Diese Einschränkung soll jedoch hauptsächlich Privatleute mit Haus- und Kleingärten, sowie öffentliche Grünplätze, wie beispielsweise Parks betreffen. Für Landwirte soll es eine Einschränkung geben, welche sich vorerst auf die Zeit vor der Ernte beschränkt. Experten gehen davon aus, dass somit etwa drei Viertel der in Deutschland eingesetzten Glyphosatmenge vermieden werden könnten.
Schulze fordert mehr als nur das Verbot des Herbizids
„…Aber wir dürfen an diesem Punkt nicht stehen bleiben und müssen den massenhaften Einsatz von Pestiziden insgesamt drastisch reduzieren. Wenn statt Glyphosat nur andere, vielleicht noch schädlichere Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, ist für die Umwelt nichts gewonnen.“
Die Umweltministerin fordert daher strengere Zulassungsverfahren in Bezug auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Allgemeinen und Auflagen, welche Vorschriften für den Artenschutz beinhalten. Zuständig hierfür ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Hier werden zusammen mit dem Umweltministerium Zulassungen für Pflanzenschutzmittel erteilt. Die neuen Auflagen, welche Umweltministerin Schulze fordert, seien laut offizieller Pressemitteilung bereits beim BVL eingegangen.
Beitragsbild: pixabay.com
Danke. !BEER
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Lieben Gruß Kadna
Jaja jetzt nachdem Monsanto Bayer gehört und Monsanto in den USA Verfahren nach Verfahren am Hals haben 😁
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