Überwachungspaket
Neben den Oppositionsparteien haben sich nun auch die Internetanbieter gegen das Überwachungspaket(welches mit gestern, in Österreich, in Kraft gesetzt wurde) der Regierung ausgesprochen. Es sei eine "absoluten Sauerei" und "vollkommen unverantwortlich", ein Gesetz ohne Absegnung des Parlaments zu beschließen und somit in die Grundrechte der Bürger einzugreifen.
Der Bundestrojaner erlaubt die Überwachung von WhatsApp und Skype in die "Tiefe und nicht in die Breite", abgesehen davon ist das sehr teuer und leicht zu missbrauchen. Außerdem soll noch ins Briefgeheimnis und auf Kameras in öffentlichen Raum zugegriffen werden dürfen, somit nähern wir uns immer mehr eines Überwachungsstaates.
Als "demokratisch bedenklich" aufgrund der fehlenden Begutachtung befinden die (ISPA) Internet Service Providers Austria das Überwachungspaket. Durch den eingeführten "Quick Freeze"(das bei Verdacht angewendet werden soll) eine 12-monatige Datenspeicherung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft kommt der abgeschafften Vorratsdatenspeicherung gleich. Weiters stellt der Trojaner durch absichtliches offenhalten von Sicherheitslücken ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
Traurig was hier passiert...
ENG
Surveillance package
In addition to the opposition parties, Internet providers have now also spoken out against the government's surveillance package (which came into force yesterday, in Austria). It is an "absolute mess" and "utterly irresponsible"to pass a law without the approval of Parliament and thus to interfere with the fundamental rights of citizens.
The Federal Trojan permits the monitoring of WhatsApp and Skype in the "depth and not in the width", apart from that this is very expensive and easy to abuse. In addition, the privacy of letters and cameras in public places should still be allowed to be accessed, so we are getting closer and closer to a surveillance state.
The Internet Service Providers Austria (ISPA) found the monitoring package to be "democratically questionable" due to the lack of expert opinion. Due to the introduced "Quick Freeze"(which is to be used if suspected) a 12-month data storage by order of the public prosecutor's office equals the abolished data retention. Furthermore, the Trojan horse represents a considerable security risk by deliberately keeping open security gaps.
Sad what's happening here....
Finde ich zwar gar nicht gut, aber im Vergleich zu Deutschland ist das noch harmlos. Bayern will im neuen Polizeigesetz ermöglichen, jemanden 3 Monate ohne richterlichen Beschluss in Haft nehmen zu können. 3 Monate - habe mich nicht vertippt.
Stimmt, Heiko Maas und Netzwerkdurchsetzungsgesetz sei Dank...
Ihr tuts mir eh Leid, aber ich muss dazu sagen ich hab keine der Regierungsparteien gewählt...
Das ist sehr schlimm, macht die Sache für uns Ösis aber nicht besser.
Folgender Link führt zu einer Aktion von Amnesty – "Nein zum Überwachungs-Parket":
https://action.amnesty.at/nein-zum-ueberwachungspaket?refsid=58811
Ganz ehrlich, jeder der sich um seine Privatsphäre kümmern will kann ja einen vpn oder TOR nutzen. Ich habe einen VPN kostet pro monat soviel wie ein Bier. TOR ist umsonst. Wer dazu zu geizig oder zu faul ist hat es nicht anders verdient.
Ich geb dir Recht, dass es Wege gibt, aber ich schätze, dass 80% der Österreicher Whatsapp verwenden und es ist schwer, als nicht technikaffiner User, sich da zur Wehr zu setzen.(Ich verwende kein WhatsApp und Skype) Finds grundsätzlich eine Sauerei, dass sowas passieren kann.
Bin aber auch bei dir, weil wenn einem seine Privatsphäre schätzt, sollte man was dafür tun!
Sorry, aber ich sehe Privatsphäre als ein Recht, und nicht als etwas, dass ich mir durch computertricks selbst erarbeiten muss.
Dass es so einfach ist, der Überwachung auszuweichen, zeigt ja nur umso deutlicher, wie unsinnig solche Gesetze sind und dass sie den Normalo, und nicht wie behauptet das organisierte Verbrechen treffen.
Schon richtig was du sagst! Aber mal ganz ehrlich, viele regen sich auf das der eigene Staat zuschauen will, machen sich aber vor US Unternehmen und Behörden so "nakt" das nicht mehr geht. Irgendwie schizophren, oder?
na ja, weiß schon was du meinst...andererseits: Besagte Unternehmen muss man ja nicht nutzen, wenn es einem nicht passt, und es ist meine eigene Entscheidung, was ich hochlade und was nicht.
Beim Staat hat man keine Wahl, und ein Trojaner, der meine whatsapp-Nachrichten entschlüsselt abgreift ist dann nochmal eine ganz andere Kategorie als ein hochgeladenes Foto beim Wandern.
Nicht technikaffine User tun sich damit relativ schwer, weil sie diese Möglichkeiten gar nicht kennen. Manche haben davon gehört, wissen aber nicht, wie man das anwendet. Ich denke da auch - aber nicht nur - an die Generation 50+... Viele jüngere User unterschätzen auch die Risiken. Datensicherheit müsste heutzutage einfach dringend in die Lehrpläne, imho.
Da gebe ich dir absolut recht, digitale Bildung wird dermaßen vernachlässigt, obwohl sie uns alle täglich betrifft!
Ich habe ja manchmal den Eindruck, dass man sich mit allem beschäftigen müsste - von Chemie und Biologie (Umwelt, Nahrungsmittelzusätze, Düngung, Klimawandel) über Pharmazie, Rechtswissenschaft, Medizin - bis hin zu Kryptos, digitaler Sicherheit und anderer Computerei. Nur wer schafft das? (Ich jedenfalls nicht. Leider!)
Ein paar Grundsteine in der Bildung zu schaffen schadet aber nichts. Zumindest die Awareness ist da und ein gewisses Grundgerüst an Wissen anhand dessen man vielleicht gute Ratschläge von miesen Ratschlägen halbwegs auseinanderhalten kann...
Niemand kann alles wissen, aber auch ich denke, dass man zumindest in den wichtigsten Bereichen ein gewisses Basiswissen haben sollte. Die Vermittlung dessen sollte am besten schon in der Schule anfangen, damit Kinder für gewisse Dinge sensibilisiert werden und wieder lernen, kritisch zu denken!
Ja, mehr kritisches Denken wäre gut!