Heute war ich wieder in den Bärlauch-Gefilden in der Nähe bei Gotha - diesmal hat mich die Freundin beim Pflügen unterstützt. Das tolle ist, jetzt gibt es auch viele Knospen, die bald anfangen, werden zu blühen. Diese Knospen nennt man auch falsche Kapern - je nach Gericht oder Salat oder einfach auf ein Butterbrot und diese eingelegt in was auch immer eine totale Delikatesse. Ich habe sie nur in Olivenöl eingelegt.
Die erste Ladung Bärlauchsalz ist auch fertig - ich mache das ja ein bissel anders - wie sollte es auch anders sein :)
Bei mir kommen noch einige zusätzliche Zutaten an, das Salz - was genau ist, ein Geheimnis :) Auch kommt nach dem Trocknen alles in einen Mörser und wird das Staubfein zermahlen. So ist der Geschmack, je nachdem wofür man es benutzt, schön intensiv. Mein Verhältnis Salz zu Bärlauch ist 1 zu 1.
Wenn ich den Bärlauch wasche, kommt er auch zuerst in eine ganz schwache Natronlauge, sodass wirklich alles an Verunreinigungen raus ist. Wenn da ein Reh drauf gepisst hat oder was auch immer - das möchte ich nicht gerade essen :). Danach wird der Bärlauch gründlich gespült und je nach Verwendung auch angetrocknet - auch die Knospen, die in Olivenöl eingelegt werden, kommen kurz bei 40 ° in den Backofen - denn ich will ja das gute Olivenöl nicht verwässern.
Ich nehme auch jedes Bärlauchblatt noch einmal in die Hand und schaue, ob es würdig ist, verwendet zu werden. Nicht, dass noch ein Maiglöckchenblatt dazwischen ist. Auch hier kommt es darauf an, wofür man es weiter verwenden möchte.
Morgen werde ich dann noch Bärlauchöl Ansätze machen - einmal mit Olivenöl und einmal mit Rapsöl. Auch hier ist es meiner Meinung nach ganz wichtig, den Bärlauch auszutrocknen. Denn wie schon geschrieben, wird das Öl sonst verwässert.
Etwas GANZ besonderes wird auch noch gemacht - und zwar selbst gemachte Nudeln, wo getrockneter Bärlauch gleich in den Nudelteig mit reinkommt. Ich mache das gelegentlich mit getrockneten und dann gemahlenen Pfifferlingen - ich sage auch, was Besseres gibt es nicht. Da benötigt man außer ein wenig geschmolzene gute Butter gegebenenfalls auch Nussbutter, die man drüber macht und dann kann das Schlemmen losgehen.
Eins sei noch gesagt - es gibt Tausende Arten Bärlauch zu verarbeiten - ich mache es halt so . Ich werde auch pürierten Bärlauch in Eiswürfelbehältern einfrieren - alle sagen - nee auf keinen Fall - verliert an Geschmack - aber für mich ist das OK. Auch Bärlauch butter (ich mache die Butter selbst aus Rahm) wird portioniert eingefroren.
Eigentlich wollte ich bei der nächsten Käse-Spendenaktion jedem Rotweinsalz dazu schenken - aber vielleicht bekommt auch jeder Holys Spezial Bärlauchsalz dazu. Sicher ist das noch nicht - denn so wie ich das mache, ist das schon ein gewisser Aufwand.
Ich war heute, ob man es glaubt oder nicht, den ganzen Tag nur mit dem Sammeln, Sortieren, Säubern, Salz und Knospen veredeln beschäftigt. Und das wo sich hier die Arbeit stapelt und ich gar nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. Aber es macht mir so viel Spaß und ich habe auch für viele Freunde und Bekannte ein paar ganz besondere Geschenke.
Interessant, ein bisschen Bärlauch haben wir selber im Garten. Allerdings fehlen mirda die Ideen, damit etwas zumachen. Meine bessere Hälfte kümmert sich bei uns um die Kräuter.
Wenn es nicht so viel ist, dann einfach ein Bärlauchslaz draus machen. Das schmeckt auf dem Spiegelei genauso gut wie auf einer Tomate :) oder ein Öl damit aromatisieren - oder einfach trocknen und dann pulverisieren und für alles Mögliche nehmen.