Vortrefflich, wie immer. :-)
"Krankheit als Weg"? Ich lach mich schlapp. Hat dieses Buch tatsächlich jemand von Anfang bis Ende gelesen?
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Vortrefflich, wie immer. :-)
"Krankheit als Weg"? Ich lach mich schlapp. Hat dieses Buch tatsächlich jemand von Anfang bis Ende gelesen?
Du kennst das Buch, @grinsekatze!? Du hast es höffentlich nicht lesen müssen. Ich habe es nie gelesen und mich nur immer schlapp gelacht über die, die es gerade mal wieder aus der großen Fußzehe heraus zelebriert haben. Das Buch war der Knüller und genau das Richtige für die Zeit. Es lag überall auf den Tischen, während der so ernsthaften Diskussionen wurde daraus zitiert und ich kenne sogar eine Person in Fleisch und Blut, die ihr geistiges Inventar nach dieser Lektüre exakt so ausgerichtet hat, nach der Verbeamtung nie wieder arbeiten zu müssen.
Man zelebrierte sich als zerrüttetes, krankes Opfer eines unmenschlichen Schweinesystems und wehe, du hast nur irgendwas davon infrage gestellt. Ich meine ja auch, dass sich das Schweinesystem tatsächlich immer noch hält und man es nach wie vor in die Jauchegrube stecken sollte, aber das ist tatsächlich ein anderes Thema. Jedenfalls haben ein paar Amtsärzte die Ernsthaftigkeit der Krankheit im Laufe der Jahrzehnte immer mal wieder überprüfen müssen. Ich möchte nicht in deren Haut gesteckt haben. Da war sicher der Teufel los und man hat sich dann halt aus den gut sortierten Schubladen des gepflegten Ausrastens bedient.
Das Buch hat gerade dieser Genereation direkt aus der Seele gesprochen. Die Generation, die knapp vor mir geboren wurde und die sozusagen „echte“ 68-er waren. Eben diejenigen, die in den Hörsälen alle Ikonen der Epoche unmittelbar erlebt hatten und auf den Frankfurter Straßen einer vom Klassenkampf völlig unberührten Bereitschaftspolizei begegnet sind. Auf so ein Buch hat diese tief verletzte Generation gewartet. Es war für lange Zeit gewissermaßen die Bibel für intellektuell Leidende.