Die Heldenreise des Bürgers - Raymond Unger [gelesen von Robert Meier]

in #deutschlast year

Kompromisslose Kreativität: Der Königsweg zur Individuation

Die großen Krisen der Neuzeit, Viruspandemien, Klimaerwärmung, Kriege und Energiemangel, lösen in Deutschland transgenerational bedingte Urängste aus. Angesichts immer neuer Bedrohungsszenarien und übermächtig erscheinender Probleme fühlen sich viele Menschen ohnmächtig und wie gelähmt. Im Schatten der bürgerlichen Überforderung ist die ehemalige Debattenkultur westdeutscher Nachkriegspolitik einer technokratischen Experten- und Lobbypolitik gewichen, die politische Handlungsoptionen als „alternativlos" ausgibt. Die Rechtfertigung dieser neuen Top-down-Politik fußt auf der Behauptung, die globalen Probleme seien zu komplex, als dass sich Lösungen im Konsens nationaler, demokratischer Meinungsbildung finden lassen. Spätestens im Rahmen der Coronakrise mutierten große Teile der Gesellschaft zu unmündigen Kindern, denen gesagt werden muss, was zu tun ist. Den Wandel vom infantilen Untertan zum mündigen Bürger beschreibt der Mythos der Heldenreise. Das Abenteuer des Helden, der sich trotz seiner Angst zu einer Odyssee aufmacht, in der er schwere Prüfungen bestehen muss, erzählt in Wirklichkeit von inneren, psychischen Wandlungs- und Wachstumsprozessen, die zu jedem Menschsein gehören. Auf dem Gipfel politischer Krisen lädt der Autor seine Leser in Die Heldenreise des mündigen Bürgers ein, sich rechtzeitig auf das Abenteuer der persönlichen Individuation einzulassen. Nur eine erwachsene Position, die die inhärenten Zielkonflikte allen politischen Handelns mitdenken kann, bietet Schutz vor kopflosem Ausagieren, in dem nur neue und größere Probleme entstehen. Wer politisch sinnvoll wirken möchte, sollte zunächst mit seinen persönlichen „Drachen" unter dem eigenen Bett gekämpft und Frieden geschlossen haben.

Ein Auszug aus "Die Heldenreise des Bürgers" (Europa Verlag 2023) von Raymond Unger. https://www.buchkomplizen.de/die-heldenreise-des-buergers.html
Gelesen von Robert Meier.

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technokratischen Experten- und Lobbypolitik

Lobby ja, aber technokratische Experten? Nein, die Experten sind nur vorgeschoben, um eine Fake-Objektivität vorgaukeln, wo keine ist. In Wahrheit werden die "Experten" stark ausgesiebt und nur die kommen zu Wort, die das Narrativ und die vorhgerrschende Ideologie unterstützen. Hat man bei Corona stark gesehen, und bei Klima ist es genauso.

Wir brauchen doch nur die richtigen Experten ^^