Ich finde gut, das Du auch auf unsere Diskussion einlässt. Lass aber mitte diese Vorurteile mit den Scheuklappen weg. Ich kann schon recht gut über den Tellerrand schauen.
Was ich selber festgestellt habe, ich bin als Radfahrer viel entspannter. Als Autofahrer hab ich aber die gute Erfahrung gemacht, wie schwer es ist Radler im Dunkel oder in der Stadt zu erfassen um sie nicht umzufahren. Entsprechen nutze ich das Wissen um mich als Radfahrer besser an den Vekehr anzupassen.
Und ich sehe das Problem hier auch umfassender als nur beim Fortbewegungsmittel. Der Arbeitsgeber macht es sich schön bequem. Jeder kann ja ein Auto fahren. Was für mich in der Jugend noch als Luxus galt ist heute alltag und schon ist es auch normal Auto zu fahren. Man kann sich also nicht mehr rausreden und Arbeitgeber müssen sich auch um nichts mehr kümmern um Angestelle zu bekommen. Man selber darf aber mit schlechter Infrastruktur kämpfen, die z.b. auch die die hochkriminelle Autolobby boykottiert wird.
20-40 Mensche in einem Bus in die selbe Richtung zu transportieren wäre bei 60 km ökonomischer als ein Auto. Das beziehe ich nicht auf Deine Situation, denn diese kann ich sowieso nicht voll einschätzen. Ich meine das allgemein. Ich habe sogar meinen Beruf gewechselt, weil ich keine Lust mehr hatte, für meinen Chef kostenlos Kraftfahrer neben meiner Arbeit zu spielen.
Das mit den 10 Jahren kannst Du gern als provokanten Spaß abtun. Im Grunde verpestet jeder Kraftfahrer auch seine eigene Luft. Vor allem wenn er im Stau steht.
Trozdem hat unsere deutsche Leit-Industrie nur das Auto im Blick. Ich finde das gegenüber den anderen Menschen zum Kotzen. Ich als Nichtautonutzer bekomme keine 4000 € Abwrakprämie oder Entschädigung für die massiven Gesundheitsbelastungen.
Dein Beitrag aus Zorn im Stau zu stehen war für mich genaus wenig tiefschürfend. Ich erwarte aber auch kein Buch mit 500 Seiten, wenn ich einen Blogartikel lese. Verlang also von mir nicht gleich in der einleitenden Kritik, dass ich alle erdenklichen Aspekte, mit den ich mich befasst habe zur Schau stelle. :)
Letztlich betrachte ich Dich nicht als Autofahrer, Blogger oder sonstwas, sondern immernoch als Mensch.
Nach deinem ersten Kommentar, warst du schon so gut wie unten durch. Aber deine Argumente konnten mich nochmal umstimmen. Ich verbuche es mal unter schlecht bzw. zu kurz formuliert.
Dein erster Kommentar hatte einen militanten Öko-Unterton (Habe nix gegen Öko, wenn der Verstand dabei nicht aussetzt). Vielleicht bin ich aber auch bei solch einem Thema etwas gereizt, weil ich ständig so eine Fritte auf der Arbeit sehen muss. Zwanzig Jahre lang die Umwelt mit nem Sportwagen verpestet, dann Wagen verkauft, wahnwitzig teure Fahrräder gekauft und jetzt allen Autofahrern ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Ähnlich ehemaligen Raucher, die anderen Rauchern das Rauchen vorwerfen. Heuchler kann ich nicht leiden, und das dürfen die auch gerne wissen.
Dein aktueller Kommentar bestätigt zumindest deine Aussage, dass du über den Tellerrand hinaus siehst. Dass du deine persönliche Situation verbessern konntest, freut mich für dich. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Privileg den meisten nicht vergönnt ist. Somit sind sie Teil des Hamsterrads (oder auch manchmal Folterrads).
Und zur Klärung deiner Frage: Nein, Bus ist nicht möglich. Bahn auch nicht. Wohnhaft in idyllischer Pampa (dort, wo die Luft noch nach Heuschnupfen riecht), arbeiten in Stadt. So ziemlich jeder in der Umgebung meines Wohnorts ist abhängig vom Auto. Das macht aber nix, denn so viele leben ja eh nicht hier. Also ist es trotz Autos immer noch idyllisch. Nur Arbeit gibt’s hier nicht. Also ab in die Stadt. Wie alle anderen auch.
Und der letzte Punkt wäre meine mangelnde Tiefgründigkeit. Der Schreibstil ist absichtlich so gewählt. Denn er soll den Eindruck irrationaler Wut hervorrufen. Eine sachliche, auf Fakten basierende Dokumentation über die Problematik der Gruppendynamik wäre wie die Beschreibung der "Liebe" mittels biochemischer Prozesse. Das ist nicht das Ziel der "Blinde Wut"-Artikelreihe. Ich will dass wir wütend sind, uns etwas vergessen und unseren niederen Instinkten nachgeben (jetzt nicht den Bildschirm kaputt hauen, ich bin noch nicht fertig).
Deinem Blog nach bist du ein Software-Nerd, wie ich auch. Hab mir deine Artikel angesehen, um zu verstehen, wie du tickst. Typisches Informatikerdenken. Und das tut uns nicht gut. Wir versuchen alles zu erklären. Probleme werden in kleine Teilprobleme zerhackt und iterativ abgearbeitet. Alles wird erklärt, beschrieben und gelöst.
Mein Vorschlag: Schluss damit. Und sei es nur für 3 Sekunden. Du kannst mir nicht sagen, dass es nix gibt, was dich in den Wahnsinn treibt. Etwas, wo dir die Galle hoch kommt. Und wenn du daran denkst, versuche es zu beschreiben, oder es einfach nur herauszuschreien. Und wenn du es beschrieben hast, dann sag mir, ob das tiefschürfend, oder doch eher oberflächlich und irrational war.
Ich bedanke mich für deinen erweiterten Kommentar. So stelle ich mir einen Dialog vor.